Jetzt sammeln sich die magnetischen Kräfte des Weltalls im entferntesten Punkte der Räumlichkeit und erreichen ihren Höhepunkt gerade zu der Zeit, wenn wir die kürzesten Tage und die längsten Nächte haben. Auf jeden Höhepunkt folgt eine Zeit neuer Erwartungen und Hoffnungen für neue Verwirklichungen, die den Vorbereitungen für den Höhepunkt entsprechen.
Freilich von der geistigen Erneuerung in der Winterszeit weiß man heute fast nichts mehr und füllt deshalb die Wintermonate mit veräußerlichten Festlichkeiten aus, die sich in Ermangelung eines geistigen Kernes ganz in materielles Genießen verlaufen.
Wir können aber sehr wohl die Feste der Jahreszeit mit all ihren materiellen Freuden feiern, ohne der Genußsucht zu frönen. Wir können uns aller Gaben der Natur bedienen, die sie uns so reichlich darbietet, und dabei unsere geistige Gewandtheit in der Zubereitung bekömmlicher und doch schmackhafter Gerichte offenbaren. Jetzt brauchen wir auch nicht zu Fasten; wer es aber doch tun will, Faste unauffällig und bleibe dabei heiter und tätig.
Zur 1. Mahlzeit sollten wir Obstfrüchte nehmen. 1/2 geriebener Apfel, 1 Birne, in Scheiben geschnitten, der Saft von 1 Apfelsine und 3 Eßlöffel dicke Sahne sollten genügen, uns frisch und wohlauf zu halten. Machen wir mit dieser einfachen Mahlzeit eine Kur, so verliert sich die Nervenkrankheit, die wir Appetit nennen, von selbst. 1 geriebener Apfel, 2 Eßlöffel Haferflocken oder Puffmais, 1 oder 2 heiße Teiggötter und 1 Tasse dünner, aber heißer schwarzer Kaffee werden uns ebenso zufrieden stellen.
Rohe frische Obstfrüchte sind eingemachten immer vorzuziehen und man wird bald ausgefunden haben, daß man weniger schwere Nahrung braucht, solange man sich an frisches Obst und Gemüse hält. Wem rohe Obstsäfte nicht bekommen, der dünste das Obst im eigenen Saft ohne Wasserzusatz und nehme den auf 45 Grad C erhitzten Saft, mit destilliertem Wasser verdünnt; er wirkt ausscheidend und abführend. Alle Fruchtsäfte sollten auf den leeren Magen genommen werden.
Brot und andere Körnerspeisen eignen sich jetzt für alle Temperamente und können in jeder Form verwendet werden, da sie nahrhaft und wärmespendend sind. Weil sie eine konzentrierte Nahrung darstellen, dürfen sie mit Wasser zubereitet, sozusagen verdünnt werden, wie es bei der Bereitung von Brot, Breien, Grützen, Schleimen, Nudeln und dergleichen geschieht. Das Wasser muß sich aber mit den Mehlstoffen so innig verbinden, daß eine chemische Umwandlung zustande kommt.