Sonne – Sommerhitze

Der Hochsommer ist da und mit ihm die Hitze. Am Oberrhein im Süden Deutschlands kann die Temperatur schon leicht über 30 °C klettern. Während sich die Kinder über „hitzefrei“ in der Schule freuen, am See oder im Freibad austoben, stöhnen die Erwachsenen und verbarrikadieren sich bei geschlossenen Fensterläden im Dunkeln in den sich langsam aufheizenden Wohnungen und Häusern.

Statt uns durch seine Hitze zu lähmen, will uns der Sommer mit seinen starken elektrischen Kräften eigentlich zu höherer Aktivität antreiben. Viel Bewegung und Aktivität an Licht und frischer Luft sind jetzt das, was wir brauchen, auch um den Vitamin-D-Speicher im Körper wieder aufzufüllen und Fremdstoffe über die Lunge und die Haut auszuscheiden.

In den Monaten Juni, Juli und August steht die Sonne am höchsten und die nördliche Erdhalbkugel lädt sich mit Wärme und Energie auf. In der Natur bringt jede Pflanze ihre Blüte und Samen zur Frucht, sodass wir herrliche sonnengereifte Früchte und Gemüse im Überfluss haben. Je heißer die Jahreszeit, umso mehr Früchte und Gemüse werden reif, die viel Wasser in sich tragen. Die Spitzenreiter sind wohl die Salatgurken und die Wassermelone mit über 95% Wassergehalt, aber auch Tomaten, Zucchini, Salate, Radieschen, Aprikosen und Erdbeeren haben einen Wassergehalt von über 90%. Welch Genialität der Schöpfung, denn Wasser ist das beste Kühlmittel für uns Menschen und genau dann, wenn wir viel Wasser brauchen, um unsere Körpertemperatur zu kühlen, wachsen die wasserreichsten Lebensmittel direkt in unserem Garten.

So erklärt sich auch die gute Empfehlung, in den heißen Monaten des Jahres überwiegend oder ausschließlich Rohkost zu essen und auf das gekochte Essen zu verzichten oder dieses stark zu reduzieren. Allein Brot und Brötchen haben nur noch einen Wassergehalt von 25–40% und sind damit mitverantwortlich für Verstopfung und andere Verdauungsprobleme, denn der Verdauungsvorgang benötigt viel Wasser und wenn das nicht da ist, dann „flutscht“ es einfach nicht richtig. Brot und Brötchen können wir ja in den Monaten mit „r“, also ab September wieder vermehrt essen, aber in den Monaten ohne „r“ (Mai, Juni, Juli, August) sollten diese hintenanstehen.

Eine wertvolle Ausnahme sind die sogenannten Teiggötter, die man sich schnell, einfach und frisch zubereiteten kann.

Teiggötter

Etwa 150 g Tsampa (geröstestes Gerstenmehl) oder dextriniertes* und frisch gemahlenes Weizen- oder Dinkelmehl mit einer Prise Salz, 1 Esslöffel Olivenöl und 1 Teelöffel Brotgewürz (z. B. aus Kümmel, Anis, Fenchel und Kardamom) verrühren. Während des Rührens ca. 300 ml Wasser langsam zugießen, bis die Konsistenz wie bei Eierkuchen, vom Löffel abtropfend, ist.

Den Teig mit dem Löffel in kleinen Fladen auf das Backblech geben, eventuell mit etwas Sesam, Kümmel oder sonstigen Körnern bestreuen und ca. 15–20 Minuten bei ca. 200 °C backen. Das ergibt leckere Fladenbrote, die frisch und warm gegessen ein Traum sind und so ziemlich jedem bekommen – wenn man nicht zu viel davon isst.

Wer sich so ernährt, erträgt die Sommerhitze schon viel besser und ist vitaler und weniger müde. Apropos müde: Warum fühlen wir uns eigentlich oft so schlapp, erschöpft und müde, wenn die Hitze am größten ist?

Der Elektrismus* in der Natur ist so groß, dass diese Kräfte uns nahezu niederwerfen und erschöpfen. Erst wenn wir den Elektrismus durch unsere körperliche Aktivität verringern, ihn sozusagen ableiten, fühlen wir die Müdigkeit im Sommer nicht, sind tatkräftig und gut gelaunt, statt in unserem dunklen Zimmer erschöpft vor uns hin zu leiden.

Das Motto: Licht und Luft!

Aber man legt sich doch nicht bei der größten Hitze in die pralle Sonne und lässt sich die Haut verbrennen! Die Morgensonne ist für den Menschen am wertvollsten. Durch die Einwirkung des Lichts auf die Zirbeldrüse wird die Melatoninausschüttung gedrosselt, dadurch werden wir wach und fit. Fehlt diese Drosselung am Morgen, ist die Erhöhung der Melatoninproduktion am Abend gestört, die Folge sind ein gestörter Tag-Nacht-Rhythmus und Schlafstörungen. Guter Schlaf beginnt also schon mit der Portion Sonnenlicht am Morgen!

Sonne macht glücklich und gesund!

Die Sonne fördert die Produktion von Serotonin, dem sogenannten Glückshormon, das bei Sonnenlicht und Bewegung gebildet wird. Einflüsse auf Herz-Kreislauf-, Magen-Darm- und zentrales Nervensystem und „1001“ weitere Funktionen werden im Körper positiv beeinflusst. Wie viele Medikamente gegen Depressionen, Herz-, Magen-, Darm- und sonstige Krankheiten inklusive der vielen Schokolade könnten wir uns sparen!

Muss man tagsüber in die pralle Sonne, so schützt man die Haut am besten durch lange Kleidung, so wie es traditionell in den heißen Wüstenländern gemacht wird. Einen leichten Sonnenschutz bieten auch pflanzliche Öle wie Mandelöl, Kokosöl, Sesamöl u. a. Sie machen die Haut außerdem weich und elastisch und fördern die Regeneration, wenn man die Haut mal überstrapaziert hat.

In alter Zeit hat man auch die Geschlechtsorgane bei 10- bis 20-minütigen morgendlichen Sonnenbädern den Sonnenstrahlen ausgesetzt. Dadurch kommt es zu einer ganz besonderen Verbesserung der Funktion der Geschlechtsdrüsen und ihrer Hormonproduktion, die den Prozess der „Wiedergeburt“, der Regeneration und Verjüngung des Körpers und des Geistes, fördert. Doch diese Licht- und Verjüngungsbäder bleiben den Menschen mit reiner Lebensweise und einem reinen Darm vorbehalten (siehe auch Mazdaznan-Wiedergeburtskunde).

Gleiches mit Gleichem

Trinken Sie im Sommer heiß statt kalt! Durch ein kaltes Getränk bekommt die Temperaturregelung des Körpers widersprüchliche Informationen. Innen ist es kalt und außen heiß. Soll der Körper sich also kühlen oder heizen? Daher folgt er im Zweifel dem plötzlichen und starken Signal des kalten Getränkes und „schaltet die Heizung an“. So kann man die Körpertemperatur durch einen halben Liter kaltes Wasser kaum um ein halbes Grad Celsius verringern, der Effekt ist also gering und kurzfristig.

Durch warmes Wasser oder Tee, wie es dagegen in heißen Ländern gehandhabt wird, öffnen sich die Hautporen, der Körper beginnt leicht und gleichmäßig zu schwitzen und kühlt sich dadurch angenehm ab.

Für uns noch ungewohnter ist die Verwendung von scharfen (englisch: hot = heiß) Gewürzen wie Chilli und Ingwer, die in heißen Ländern stark verbreitet sind. Diese sind stark wärmend, regen die Durchblutung an und fördern das Schwitzen. Dadurch sind sie die idealen Hilfsmittel, um die Körpertemperatur zu regulieren.

Vor Salz und Zucker in den Nahrungsmitteln sei dagegen (nicht nur) im Sommer abgeraten. Salz und Zucker binden Wasser im Körper, wodurch die Temperaturregelung über die Haut schlechter funktioniert.

Schwitzen, schwitzen, schwitzen

Falls Ihnen das Schwitzen unangenehm ist, weil Sie fürchten, dass Ihr Körpergeruch andere belästigt, wäre es der falsche Weg, die Transpiration zu unterbinden, wie das manche konventionellen Deos mit sogenannten Antitranspiranten (z. B. Aluminiumsalzen) tun. Der unangenehme Geruch des Schweißes entsteht vor allem durch die Zersetzung durch Mikroorganismen auf der Haut. Natürliche und wirkungsvolle Deos kann man sich sehr leicht selbst machen. Einfach etwas Natron auf die Haut oder unter die Achseln reiben oder pudern. Pur oder mit etwas Mandelöl oder Kokosöl vermischt, werden Zersetzungsorganismen abgetötet, Gerüche und saure Hautausscheidungen neutralisiert und gleichzeitig die Haut gepflegt.

Nachtschweiß …

dagegen ist ein sicheres Zeichen dafür, dass sich der Körper von Giftstoffen durch Schwitzen entledigen will. Da gilt es, den Körper mit der Natronkur zu entsäuern, die Leber durch Bitterstoffe zu unterstützen, den Darm zu reinigen und endlich die Ernährung auf eine vegetarische Vollwertkost umzustellen. Alles andere ist Symptompfuscherei!

Mücken und andere Blutsauger

Wer im Sommer Angst vor Stechmücken, Zecken und Co hat, der sollte innerlich regelmäßig ätherische Öle einnehmen, z. B. in Form von australischem Eukalyptusöl (3 x täglich 3–7 Tropfen), Mohn-Zimt-Öl oder Schwarzkümmelöl. Auch diese verändern den Körpergeruch so, dass ihn die Blutsauger gar nicht mögen und daher weniger stechen oder sofort wieder ablassen.

Auch äußerlich kann man Eukalyptusöl auf die Haut oder die Kleidung reiben oder sprühen, auf der Haut am besten mit etwas Kokosöl oder Petrolatum vermischt. Übrigens ist dies auch ein guter Tipp für Hunde und Katzen, die dann weniger unter Zecken und anderen Parasiten zu leiden haben.

Viele Menschen machen auch die Erfahrung, dass die Ernährungsweise etwas damit zu tun hat, ob man Angriffsziel wird. Fleischesser und Menschen, die gerne süß essen, scheinen häufiger gestochen zu werden als Vegetarier, die auf Zucker verzichten. Vielleicht hat das mit der Vorliebe der Mücken für Harnsäure, Milchsäure und Ammoniak zu tun. Alles Stoffwechselprodukte, die bei Menschen mit Übersäuerung und bei Fleischessern vermehrt auftreten. Auch die Anzahl von Zersetzungsbakterien auf der Haut ist ein Mückenmagnet. Probieren Sie es doch mal aus, wenn Sie Ihre Ernährung umstellen und oben empfohlene Hautpflege umsetzen, ob sich auch das „Mückenproblem“ verändert.

Genießen Sie den Sommer und die Sonne, und wenn sie mal nicht scheint, dann haben Sie immer „Sonne im Herzen“!

Viele Anregungen für die Gesundheit in Harmonie mit den Jahreszeiten finden Sie in den Mazdaznan- Monatsratschlägen.
Foto: Adobe Stock © Wolfilser


* Dextrinieren: Stärkehaltige Getreide (Weizen, Dinkel etc.) werden 1 Stunde lang bei 90 °C im Backofen trocken erhitzt. Dadurch wird die Stärke leichter verdaulich und die Bauchspeicheldrüse entlastet.

* Elektrismus und Magnetismus sind die zwei Zwillingskräfte in der Natur, die Wachstum und Regeneration ermöglichen (siehe auch Mazdaznan-Atem- und Gesundheitskunde)


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