Bei dieser Übung müssen wir die Knie beugen. Schon die Schrift sagt: „Bis dass sich alle Knie beugen, eher wird der Frieden nicht kommen.“ Und in jedes Menschen Leben, ob Jude, Heide, Christ oder Mohammedaner, kommt eine Zeit, da er sich in Andacht auf die Knie wirft.

Der Hauptzweck der Übung ist, die magnetischen Strömungen so zu verteilen, dass das Rückenmark unbehindert tätig sein und der Herzgedanke sich erweitern kann, das Herzensgefühl rege wird, mit dessen Hilfe wir die inneren Vorgänge im Körper erkennen, und in der Zirbel das Selbstbewusstsein erwacht und die Verbindung zwischen dem Gottgedanken im Herzen und den Intelligenzen im Gehirn hergestellt wird.

Voraussetzung für den Erfolg der Übung ist, dass wir dabei entspannt, gelassen und ergeben sind und schon in solcher Verfassung auf die Knie gehen. Wir lassen uns also nicht auf die Knie fallen, sondern gehen leicht und anmutig nieder.

Wir haben einen Stuhl vor uns gestellt, dessen Lehne runde Stäbe hat und uns zugekehrt ist, etwa 2 Fuß oder eine Armlänge von uns entfernt, legen die Hände an die runden, senkrechten Stäbe der Lehne und machen die gewohnte Vorübung, indem wir mehrmals rasch hintereinander aus- und einatmen und die letzte Ausatmung soweit wie möglich verlängern.

Nun atmen wir tief und voll für 7 Sekunden ein, legen Druck und immer mehr Druck in die Hände, so dass sie die runden Stäbe förmlich umklammern und die ganze Körperkraft sich in die Hände legt. Alle übrigen Teile des Körpers bleiben völlig entspannt. Um das zu erreichen, nähern wir gleichzeitig den Oberkörper der Stuhllehne. Während wir den Atem einige Sekunden anhalten und auch die Hände die Stäbe noch umklammern, denken wir etwas, was den Willen bestärkt, etwa: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“, bis wir ein Erzittern durch den ganzen Körper fühlen.

Erst dann lassen wir nach, atmen für mindestens 7 Sekunden aus und immer weiter aus, bis wir eine wohltuende Wärme fühlen, die sich von der Nabelgegend aus bis in den Kopf und die Füße ausbreitet und eine Erleichterung im ganzen Körper herbeiführt, weil sich Elektrismus in den Nervenzentren entwickelt. Gleichzeitig haben wir um den Körper herum ein kühles, fächelndes Gefühl, das durch die Erweiterung der magnetischen Strömungen entsteht.

Danach atmen wir in der gleichen Weise wieder ein und aus. Haben wir sechsmal ein- und ausgeatmet, dann bekommen wir das Gefühl, als würde der ganze Körper vom Scheitel bis zur Sohle glühen. Dann hören wir auf, weil der Zweck der Übung, der Zustand der Ergebung, erreicht ist, sich auch ein gewisses Schwächegefühl einstellt und sogar die Stimme schwach wird.

Die Übung soll nicht länger als 3 Minuten dauern und täglich nicht mehr als dreimal vorgenommen werden, aber wenigstens 3 Monate abends regelmäßig. Abends vor dem Schlafengehen wirkt sie besonders gut und beruhigend auf Gehirn und Nerven.

Die Augen sind während der Übung auf einen matten Punkt in Augenhöhe gerichtet.

Haben wir keinen Stuhl mit runden Stäben in der Lehne zur Verfügung, so können wir auch zwei runde Stäbe oder Besenstiele nehmen. Sind auch diese nicht zur Hand, so machen wir die Fäuste wie bei der 2. rhythmischen Atemübung.

Die guten Wirkungen der Übung dürfen uns nicht dazu verleiten, sie zu oft vorzunehmen. Empfindliche Personen sollen sie nur ein- oder zweimal täglich vornehmen und sie für diesen Tag sofort abbrechen, wenn sie während des Kniens das Gefühl bekommen, als bewege sich der Stuhl oder als erhöben sich die Knie über den Boden, oder wenn sich elektrische Schläge am Rückgrat entlang einstellen. Übertreibung verhindert die gleichmäßige Entwicklung der Gehirnzellen.

Den Wunsch: „Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ denken wir nur, sprechen ihn also nicht aus. Sprächen wir ihn laut aus, so würde die Stimme immer leiser und leiser werden, schließlich doch in das Innere unseres Wesens sinken und nur als ein inneres Erzittern wahrnehmbar sein, das uns schon durch den Gedanken wird. Sind wir dabei ganz gelassen, dann fühlen wir dieses Erzittern auch durch den Körper gehen. Es erzeugt weiße Blutkörperchen und damit Erleuchtung.

Unser Wunsch ist also nicht auf materielle Dinge gerichtet, weil das ein Zeichen der Begrenztheit wäre. Es ist zwar durchaus richtig, dass sich auch ein nur auf materielle Dinge gerichteter Gedanke verwirklicht, wenn wir uns entspannt und gelassen darauf konzentrieren; aber wir sollen das nicht laut werden lassen, uns damit nicht brüsten, weil wir uns dadurch eine Blöße geben und beweisen, dass wir nur materiell denken und nur auf materielle Ausbeute anderer bedacht sind. Dadurch hemmen wir aber unsere geistige Entwicklung und berauben uns der Möglichkeit eines größeren Gewinnes. Jeder Erfolg oder Gewinn läuft sowieso auf die materielle Ebene aus. Aber die Einzelheiten überlassen wir besser dem, der in uns ist und zu unserem Besten denkt, plant und wirkt. Also bleiben wir dabei: „Herr, ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ Was immer dann der Segen in sich bergen mag, das nehmen wir mit Dank an und es wird unser Vorteil sein.

Machen wir die Übung jeden Abend für einige Minuten, so bildet sich die intellektuelle Gehirngruppe besser aus und die materielle Gruppe kommt bald nach, so dass wir auch auf materiellem Gebiete erfolgreich werden. Wir werden nicht materiell, werden uns aber bewusst, welchen Weg wir betreten müssen, um auf materiellen Gebieten erfolgreich zu sein. Wir werden gewandter und beweglicher im Denken. Das Denken erweitert sich und wir wundern uns, wie es überhaupt möglich gewesen ist, dass wir dies und jenes solange nicht begriffen haben. Mit unseren veralteten Ideen, Ansichten und Meinungen und all den landläufigen Theorien brechen wir vollständig; denn sie bieten uns kein Ziel mehr.

Mehr und mehr kommt der eigene klare Gedanke in uns auf, macht uns selbstbewusst und bestärkt uns darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Alles das, was wir früher vergeblich in Büchern suchten und was uns trotz unseres Studiums nicht klar wurde, offenbart sich uns nun. Das Gefühl für das Wesentliche, Prinzipielle, Ursächliche, Ewigwirkende entwickelt sich. Das Gefühl ist der Sinn, der gleichzeitig das Sichtbare und das Hörbare erfasst, und je mehr es sich verfeinert, umso mehr sehen, hören und begreifen wir, dass alles Leben, ohne Unterschied der äußeren Gestalt, das eine ewige göttliche Leben ist und dass sich in jeder Schöpfung der Schöpfer zu erkennen gibt. Dann ist diese Übung wahrer Gottesdienst, weil das Schöpferische in uns geweckt wird und wir fortschreiten in der Selbst- und in der Gotteserkenntnis.

Unsere Leistungsfähigkeit wird erhöht und wir werden mit mehr Nutzen für uns und andere schaffen. Der Körper wird kräftiger und, wenn auch leichter, so doch fester und widerstandsfähiger. Sogar das äußere Auge verbessert sich. Die Nervenzentren, die von Geburt aus oder aus späteren Ursachen gelähmt waren, beleben sich wieder. Das Interesse für alle Gebiete des Lebens beginnt zu erwachen, die Beobachtungsgabe und das Begriffsvermögen nehmen zu und wir befassen uns mit Dingen, die uns bisher völlig fremd waren. Die Liebe, diese Triebkraft des Geistes, bricht sich mehr und mehr Bahn und wir suchen unsere Talente und Fähigkeiten nützlich anzubringen. Sogar die Sonne erscheint uns heller und wir erkennen, dass sie kein Feuerball ist und nur soviel Licht erzeugt, als für die Aufrechterhaltung des Planetenwesens notwendig ist, und dass jeder Planet sein eigenes Licht erzeugt. Schließlich erkennen wir das eigene innere Licht oder den Gottesfunken in uns, der wundervolle Strahlen durch unser ganzes Wesen sendet und uns in den Zustand der Erleuchtung versetzt.

Das ist dann der Zustand der Erneuerung und Vervollkommnung, der jedem Menschen zukommt, den wir uns aber selbst erarbeiten müssen, indem wir durch die Vermittlung des Atems die in uns niedergelegten Gesetze der Natur erkennen und erfüllen. Dann sind wir uns eine eigene Natur und ein Gesetz zur Genüge geworden; das wahre Prinzip des Lebens kommt zum Vorschein und, siehe da, von Monat zu Monat, von Jahr zu Jahr leben wir mehr auf und werden lebensfreudiger, während die Weltkinder von Jahr zu Jahr nachlassen und nachlässiger werden. Alles in der Welt wird uns dann ein Mittel zur Freudigkeit.

Durch den Atem ist alles zu erzielen. Wenn wir die ersten sechs rhythmischen Atemübungen so befolgen, wie sie dargelegt worden sind, und uns immer mehr der Geistesmacht in uns ergeben, dann bahnen uns sogar die Eingebungen unseres Geistes den Weg durch das Alltagsleben, so dass wir stets sicheren Fußes vorwärts schreiten und wissen, wohin wir unsere Schritte zu lenken haben, damit uns Erfolg und Glück zuteil werden. Wir sind dann auf dem Weg der Gerechtigkeit.

Möge es einem jeglichen von uns werden, sich weiterzuentwickeln und zu erweitern! Mögen wir die Macht des Atems beherzigen und von Ideen und hohlen Theorien ablassen, ehe es zu spät für uns ist, auf dass wir gleich unserem Gott im Zustand des Schöpfens und Schaffens, des Entwickelns, Entfaltens und Vervollkommnens verbleiben, unsere Erkenntnis beständig wachse und Freudigkeit für immer unser Teil sei!

Das ist das Ziel Mazdaznans. Denn dadurch würde Wirklichkeit, was die Schrift sagt: „Um der Heiligen Gottes willen will ich die Zeit der Prüfungen verkürzen.“ Diese Prüfungen fördern uns nicht an das Ziel. Wenn aber die Prüfungen vorüber sind und ein jeder von uns eingesetzt ist in sein Erbteil, das einem jeden zusteht, dann erfreuen wir uns dieses Lebens und der Herrlichkeit und Wunder der Natur.

Dieser Gedanke hat sich auch schon zu einem großen Teil verwirklicht und verwirklicht sich immer weiter durch die Macht des Atems, die sich in allen Himmelsrichtungen gewahr macht. Überall können wir schon das Erwachen und Herannahen der völligen Erlösung des Menschen sehen.


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"Valóságosan mindenütt szépség lesz, ha szeretet mûködik az otthonban."
Dr. O.Z.A. Hanish