Liebesquelle

Liebesquelle, wir stammen aus dir,
Lieben wir dich, befreit sind wir hier!
Herrlicher Tag, so jeder es weiß,
Dass Liebe ist Hoffnung der Welt!

Dieser Liedertext und die gleichnamige Melodie werden volkstümlich werden, und zwar nicht nur bei den so genannten „besseren“ Leuten, Akademikern und dergleichen, sondern ganz allgemein. Denn die Worte und die einfache Melodie, die sie begleitet, sind so mitreißend, dass jeder, der für die Erweckung der Menschheit eintritt, in dem rhythmischen Schwung von Wort, Melodie und körperlicher Bewegung große Möglichkeiten für ein geistiges Erwachen sieht. Ein einziger Versuch in Verbindung mit Gesang und körperlichen Bewegungen genügt, um zu weiteren Übungen anzuregen.

Diese „Liebesquell-Übungen“ sind Drüsenübungen, die am besten in Verbindung mit der gleichnamigen Melodie ausgeführt werden. Sie dienen vor allem dazu, die einzelnen Hauptdrüsensysteme aufzurütteln und rege zu machen, damit wir uns wiedererinnern, dass wir alle ein und desselben Ursprungs sind. Die Übungen sehen sehr einfach aus und sind es auch. Um aber dahinter zu kommen, was für vielfältige und weit reichende Wirkungen sie haben, bedarf es ernsten Studiums und eifrigen, melodischen Übens in Entspanntheit, Gelassenheit und Ergebenheit.

Wenn wir Lust und Liebe in diese einfachen Liebesquellübungen legen, beleben sie um so mehr, so dass wir die Bewegungen schließlich ganz künstlerisch, fast theatralisch, ausführen und dabei das Gefühl bekommen: „Sollte uns alles fehlschlagen, dann gehen wir mit unseren Liebesquellübungen auf die Bühne!“ und werden damit sicher ein gutes Geschäft machen. Denn der Durchschnittsmensch will heute solche Übungen sehen und vorgezeigt haben, weil er ahnt, dass sie ihm von großem Nutzen sein könnten. Die so genannten „besseren“ Kreise nehmen heute schon insgeheim Privatstunden zum Erlernen solcher Übungen und zahlen dafür sehr gut.

Die guten Wirkungen der Übungen sind auch unbestreitbar und offensichtlich für jeden, der die Übungen wirklich macht. Das kommt daher, dass die Übungen auf Naturgesetzen beruhen und Erläuterungen hinter sich haben, die auf jahrtausendelangen Erfahrungen beruhen. Jeder von uns braucht solche Übungen, die den ganzen Körper kräftig durchschütteln, um den Blutumlauf zu verbessern und die graue Gehirnmasse regsamer zu machen, damit das Denkenswesen erweitert wird, nicht nur das Gedächtnis, sondern auch die Erinnerung erwacht und wir unsere Lebensweise für die Zukunft ändern, dass wir bessere Erfahrungen sammeln als seither.

Wir dürfen uns aber bei den Übungen nie mit dieser oder jener Idee begrenzen, der wir bisher nachgelaufen sind. Vielmehr halten wir nur den einen Gedanken fest, was uns alles durch größere Belebtheit des Gehirnes zu erzielen möglich ist, bis wir uns schließlich gewahr werden, dass der ewigwirkende Gottgedanke in uns ist. Anfänglich werden wir die größeren Möglichkeiten nur ahnen, während wir durch die Übungen gehen. Wenn wir aber damit nicht nachlassen, dann kommen wir allmählich von selbst auf Bewegungen und Übungen, die bisher noch von niemand beschrieben worden sind, sondern unsere individuellen Erfindungen sind und gerade das bewirken, was die bisher gepflegten Übungen nicht zuwege gebracht hatten.

Die Erläuterungen, die im Folgenden zu den einzelnen Übungen gegeben werden, sind grundsätzlicher Art und erklären uns deshalb auch die Erfolge, die wir mit unseren individuell erfundenen Übungen erzielen.

1. Abschnitt

Kopfübungen

Die Kopfübungen setzen die völlige Entspannung des Nackens voraus. Wollen wir dann beim Singen der Melodie einen gewissen Ausdruck auf ein Wort oder eine Note legen, so machen wir eine entsprechende Bewegung mit dem Kopf dazu, als wollten wir mit dem Kopf theatralisch eine Geste machen. Ist der Nacken entspannt, dann gelingt uns das auch ganz natürlich-künstlerisch und es hat selbst eine solche künstlerische Geste Wert, weil sie der Begabung oder dem Talent entspringt, also eine originelle schöpferische Leistung unter der Leitung der Individualität im Herzen und keine Nachahmung ist. Üben wir kunstvoll und künstlerisch, dann bleiben wir zuversichtlich, dass sich alle unsere Fähigkeiten, Gaben und Talente immer mehr offenbaren werden und uns dadurch alles wird, was die Übungen nur vermitteln können.

Singen wir zu den Kopfbewegungen, dann fällt uns das Singen leichter. Infolgedessen schwingen die Stimmbänder stärker und umso mehr Sekretionen liefert der Hirnanhang in den Körperhaushalt und besonders in das Gehirn. Kreuzen wir die Arme bei den Kopfbewegungen, dann fällt uns das Entspannen des Nackens anfangs etwas schwerer; das ändert sich aber sehr bald.

Sollte es bei den Kopfbewegungen irgendwo krachen, knacken oder rauschen, besonders beim 5. und 6. Halswirbel, so bedeutet das, dass wir an Versäuerung leiden und dass sich schon Verkalkungen angesetzt haben. Dann ist es besser, wir schenken bei den Mahlzeiten die Kartoffeln unserem Nachbar zur Linken und den Kaffee unserem Nachbar zur Rechten, lassen auch alles Obst beiseite und nehmen als Frühstück nur 2 Tassen heißes Wasser je mit einer Prise Cayennepfeffer, was günstig auf die Leber und die Eingeweide wirkt. Dann können wir den Kopf bald schneller und weiter drehen, ohne dass unwillkommene Nebenerscheinungen auftreten.

Fühlen wir bei den Kopfbewegungen, dass so etwas wie eine Ohnmacht herankommt, dann legen wir sofort die Hände fest an die Schläfen und wissen sogleich, dass der Magen Beschwerden hat und dass sich ein altes Leberleiden meldet. Deshalb setzen wir uns anfangs am besten in die Nähe eines Bettes oder Sofas und werfen uns, sobald wir den Schwindel kommen fühlen, auf das Lager. Hört der Schwindel auf, dann fühlen wir schon, dass Magen und Leber wieder besser arbeiten.

Weicht der Schwindel nicht schon dadurch, dass wir die Hände fest an die Schläfen legen, oder stellt er sich bei den weiteren Bewegungen wieder ein, entsteht vielleicht sogar Kopfweh nach den Übungen, weil sich die Nerven zusammenziehen, und zwar beim Mann nach der Stirn und bei der Frau nach dem Hinterkopf, so machen wir morgens und abends heiße Aufschläge auf den unteren Teil des Rückgrates und reiben danach etwas mentholierte Creme in die Haut ein, um dem Blutandrang nach dem Kopf vorzubeugen.

Haben wir einmal den Nacken von aller Steifheit und Spannung befreit, dann sollten wir darauf bedacht sein, den Hals bei jeder sich bietenden Gelegenheit etwas zu bewegen, sei es beim Spiel oder bei der Arbeit, damit keine Verkalkungen mehr stattfinden können. Denn wenn es wieder zu Verkalkungen kommt, wird das Blut schwer und unsere Beweglichkeit nimmt ab. Dann kann das Gute und Bessere unseres Innern nicht zum Vorschein kommen, sondern bleibt uns verschleiert und versinkt schließlich in die Tiefe des Herzens.

Aber nicht nur der Nacken sondern der ganze Körper muss bei den Kopfbewegungen entspannt sein, damit er sich teilweise mitbewegt oder den Kopfbewegungen anpasst und Rückschläge oder Rückbewegungen macht. Dann findet nicht nur eine äußere, sondern zugleich auch eine innere Massage statt und durch diese werden wir uns allmählich der harmonischen Verbundenheit aller Organe und Körperteile gewahr.

Weil die Kopfbewegungen den Hirnanhang schüren und sich die Schwingungen der Bewegungen über den ganzen unteren Teil des Gehirnes hinziehen, kommt das Entdeckerische und Erfinderische immer mehr zum Vorschein, indem wir zunächst an jedem Gegenstand sofort erkennen, was daran verbessert werden könnte, damit wir größeren Nutzen daraus ziehen. Allmählich werden wir uns auch der Verbindung zwischen Hirnanhang und Zirbeldrüse und damit des Gesinnes in der Zirbel bewusst.

Kopf seitwärts werfen

Zunächst üben wir uns, den Kopf im Rhythmus der Melodie seitwärts nach links und rechts zu drehen und dann förmlich seitwärts zu werfen. Wir werfen ihn förmlich weg, als wollten wir ihn los sein, und zwar soweit rückwärts, wie wir nur können, aber ohne uns zu spannen, damit sich alles lockert. Dabei suchen wir uns rückwärts im Hintergrund einen Blickpunkt, den wir gleicherweise von rechts und von links mit den Augen zu erreichen suchen.

Je entspannter wir alles machen, um so feinere Schwingungen entstehen, viel feinere, als wenn wir mit Hilfe einer galvanischen Batterie elektrische Ströme durch den Körper leiten; es kommt uns vor, als ginge eine Million Ameisen über den Hinterkopf. Das kommt von der Belebung der 5. und 6. Halsnerven. Nach 5 bis 6 Minuten solcher Übungen kann sich das Gefühl einstellen, als drehe sich ein Karussell in uns und als wolle sich Schwindel einstellen. Das Gefühl verzieht sich aber bald wieder, weil es nur durch das Revibrieren der 5. und 6. Halsnerven hervorgerufen worden war; dann sehen und hören wir klarer als zuvor und bald wird uns noch manches andere klarer werden. Der spirituell Veranlagte spürt diese Revibrierungsschwingungen zuerst, weil bei ihm überhaupt alles schneller geht. Der materiell Veranlagte fühlt nur etwas rascheren Blutumlauf im Kopfe und beim intellektuell Veranlagten macht sich kein besonderes Gefühl geltend.

Bald sehen wir alles Gegenständliche klarer, hören die feinsten Töne besser und schon von weit her und gehen unseren Lebensweg wie auf einer glatten Bahn. Wir werden aufmerksamer, beobachtender und schneller im Vergleichen, Abwägen und Entschließen. Das ist aber notwendig, wenn wir Zeit gewinnen und rascher vorwärts kommen wollen.

Da alle Halswirbel gründlich erschüttert werden, wirken die Schwingungen auch auf die Schilddrüse und verteilen sich durch deren Vermittlung über die seitlichen Gehirngruppen, so dass die Kalkulations- oder Berechnungsgabe und die mathematische oder Zahlengabe geweckt werden und wir im Zahlenwesen und Rechnen und schließlich auch in der Beurteilung irgendwelcher Verhältnisse immer sicherer werden. Sind wir unsicher, ob sich eine Idee verwirklichen lässt, dann beweist das, dass wir Spannungen im Nacken haben und deshalb die Verbindung zwischen der Schilddrüse und ihren korrespondierenden Gehirnteilen gestört ist.

Kopfnicken

Bei dieser Übung fällt der Kopf ganz von selbst auf die Brust hinunter, wir führen ihn also nicht, sondern er fällt vermöge seines eigenen Gewichtes. Noch besser ist es, wir lassen den Kopf, nachdem wir den Hals gestreckt haben, etwas links seitwärts auf die Brust hinunterfallen, der Rücken bleibt dabei gerade. Vielleicht gelingt uns das Nicken nicht gleich. Dann helfen wir von Zeit zu Zeit etwas nach, indem wir mit einer Hand den Kopf im Rhythmus der Melodie leicht hinunterdrücken, bis das Kinn die Brust berührt. Wir heben dann ganz von selbst die Brust hoch und dem Kinn entgegen. Von Tag zu Tag gelingt es uns besser und je entspannter es geschieht, um so eher merken wir, dass sich die Wirkungen auf die Brust und das Rückgrat entlang bis auf die Nebennieren übertragen, dass das Rückgrat gezogen und gestreckt wird und wir dadurch allmählich die Verkalkungen los werden.

Sobald die Verkalkungen gebrochen sind, befreien sich die Nerven, die sich nach dem Gehirn ziehen, und das Gehirn erwärmt sich und wird beweglicher, weil sich auch der Blutumlauf gebessert hat. Mit der Zeit erlangen wir die Kontrolle über die einzelnen Wirbel. Die Wirbel des Rückgrates sollten so beweglich sein wie die Finger, die wir einzeln in die Handfläche ziehen können, wenn wir uns darin üben.

Wir üben zuerst, den Daumen in den Handteller zu legen, dann den Zeige-, Mittel- und Ringfinger und schließlich auch den kleinen Finger. Will der „Kleine“ nicht, so spielen wir solange mit ihm, bis er es endlich doch tut.

Geradeso wie der Künstler, Musiker, Maler, Bildhauer, Mechaniker sich in der Kontrolle über seine Finger übt, weil dann die Finger geradezu mitdenken, so braucht auch der Lebenskünstler Kontrolle über alle Teile des Rückgrates, durch das die Verbindung zwischen Herz und Zirbeldrüse zustande kommt und sich der Seelenzustand aus dem Herzen in das Gesinn in der Zirbeldrüse überbrückt, was für die Belebung der moralischen, ethischen und spirituellen Gehirnanlagen ausschlaggebend ist. Dann denken wir freier und selbständiger; es kommen uns neue Gedankenwellen, die dem Zeitgeist gemäß sind, unser objektives Begriffsvermögen erweitern und in der abstrakten Richtung unseren Glauben zum Schauen werden lassen.

Das Kopfnicken wirkt auf alles, was dem Rückgrat entlang liegt. Die Nierengegend verstärkt sich mit der Zeit, das Rückgrat selbst wird kräftiger und wir werden uns der aufrechten Haltung beim Gehen, Stehen, Sitzen bewusst. Das Rückenmark bildet den Stamm des ganzen Nervensystems; alle Nerven ziehen da entlang und verteilen sich nach unten. Wir können uns die Nerven gleich einem Baum vorstellen. Die Nerven in den Füßen ähneln den Wurzeln des Baumes; von den Wurzeln aus gestalten sie sich dann wie ein Stamm und breiten die Zweige und die Krone aus. Wir dürfen also keine Verstauchungen, Verkürzungen oder Verlagerungen im Rückgrat aufkommen lassen, sondern sollten beständig darauf bedacht sein, dass es locker, beweglich und dehnbar ist.

Schon wenn wir vom Atlaswirbel aus mit dem Kopf nicken zur Bejahung oder den Kopf drehen oder schütteln zur Verneinung, dann entspannen wir uns und es werden Schwingungen im Gehirn ausgelöst, die unser Denkenswesen hinter der Stirn und unseren Gedankengang erweitern. Es wird also in vielen Fällen genügen, dass wir mit dem Kopf nicken oder den Kopf schütteln, um unsere Zustimmung oder Ablehnung zu erkennen zu geben, und es ist durchaus nicht nötig, dass wir überall dreinreden. Das Dreinreden verlangt niemand von uns und es sichert uns keinen neuen Gedanken. Wir haben also im Alltag immer wieder Gelegenheit, unsere Drüsenübungen anzubringen und sofort Nutzen daraus zu ziehen.

Die Schwingungen, die durch die entspannten Kopfbewegungen entstehen, vereinigen sich mit den Schwingungen des Nerven- und des Blutlaufsystems und dadurch werden die Drüsen auf Parallellinien in Schwingung versetzt, so dass Beziehungen zwischen Drüsen und Gehirn entstehen und die korrespondierenden Gehirnzellen rege werden. So erweitert sich das Denkenswesen und es werden uns neue Offenbarungen.

Dann lesen wir auch die alten Schriften mit mehr Verständnis und werden auf das aufmerksam, was oft zwischen den Zeilen steht, weil der Schriftsteller es den Uneingeweihten vorenthalten wollte. Da heißt es z.B. im Neuen Bund vom Heilande: „Er ließ den Kopf hängen, und zwar bis auf die Brust, und sagte: — Es ist vollbracht! —“ Versuchen und üben wir diese Kopfstellung entspannt, gelassen und ergeben, dann finden wir aus, dass wir dabei den Atem sehr lange anhalten oder zurückhalten können. Sind wir gebunden und können wir die Bande nicht abstreifen, sind wir uns aber sicher, dass jemand des Weges daherkommen und uns helfen wird, dann lassen wir den Kopf nach dem Herzen zu auf die Brust sinken und halten den Atem an, bis uns Hilfe kommt.

Kinnsetzen

Das Kinn wird im Rhythmus der Melodie vorwärts und rückwärts gesetzt, als wäre im Nacken eine Sprungfeder, die das automatisch besorgt. Von der kleinen Grube beim Atlaswirbel aus werfen wir den Kopf sozusagen von uns. Anfangs kommt es vor, dass wir dabei eine Art Reiben oder Rauschen hören, wie wenn Kartoffeln auf einer Reibe gerieben werden, was auf Kalkablagerungen hinweist; durch die Übung verliert sich das allmählich. Dann dürfen wir die Bewegungen immer schneller ausführen, wodurch sich die Wirkungen erhöhen.

Weil das Kinnsetzen eine ganz natürliche und in der Natur vorkommende Kopfbewegung ist, fühlen wir uns bald in der Natur besser daheim und empfinden auch mehr die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Naturerscheinungen. Was uns durch Theorien und Ideologien nicht wird, das wird uns durch solche Stellungen und Bewegungen, die wir der Natur ablauschen und nachahmen.

Es kommen uns dadurch allerhand kernige oder Natur-Ideen, wir lernen die Grundgesetze der Mechanik begreifen, werden praktischer im Alltagsleben, bringen unsere Kenntnisse leichter und sicherer an, werden ausdauernd und zuversichtlich und sind nie bange, wenn uns etwas zustößt. Alles, was uns in den Weg kommt, dient uns nur als Gelegenheit zu einer Erweiterung des Daseins in einer gewissen Richtung, weil wir uns beständig des Lebens bewusst sind, so dass uns ein Gedanke des Todes oder des Misserfolges nicht kommen kann. Infolgedessen stehen wir immer auf der Seite des Erfolges, dessen wir uns sicher sind. Wir raffen uns einfach auf, strecken und recken uns und schon ist der Plan fertig; wir finden auch alles, was zu dessen Ausführung notwendig ist.

Wenn der Vogelstrauß durch die Wüste schreitet, schlägt er mit seinem Kopf förmlich Wellen, zieht ihn zurück und streckt ihn mit der nächsten Wendung weit nach vorn. Es ist eine reine Halsbewegung; sein Rückgrat ist nicht daran beteiligt. Wenn er solche Halsbewegungen macht, dann geht er raschen und sicheren Schrittes auf sein Ziel zu. Ist er sich eines Zieles unsicher, dann hält er den Hals senkrecht und gerade und sucht mit den Augen. Ein Tritt von seinem Fuß in die Rippen ist sechsundzwanzigmal schwerer als der Hufschlag eines Rennpferdes und hat zur Folge, dass sämtliche Rippen zusammengenäht werden müssen.

Machen wir die gleichen Bewegungen mit dem Kinnsetzen morgens für einige Minuten übungsweise, dann fühlen wir uns nicht nur wohler und leichter, sondern nehmen auch unsere Schritte durch den Alltag viel sicherer. Sollten wir in ein Luftschiff steigen, dann werden wir nicht luftschiffkrank, weil der Atlaswirbel, auf dem sich der Kopf dreht, lose ist.

Der Schwan hält seinen Hals immer in derselben geschweiften Linie und dreht nur den Kopf, nicht den Hals. Die Gans macht es ebenso, reckt aber erst den Kopf in einem Winkel von fünfzehn Grad, bevor sie ihn vorstreckt und sich dabei vorstellt; daran erkennt man sie sofort. Wenn wir alle die verschiedenen Bewegungen des Tierreiches betrachteten und zeitweise übten, würden wir die Gelenkigkeit und Beweglichkeit des ganzen Tierreiches darstellen und unser Körperwesen völlig unter Kontrolle haben.

Kopfrollen

Jeden Morgen sollten wir schon während unserer allgemeinen Körperpflege den Kopf rollen. Wir geben ihm nur einen Schwung und dann bewegt er sich kraft seiner eigenen Schwere wenigstens für eine halbe Minute, bevor wir ihm einen weiteren Schwung geben. Wir drehen ihn also nicht vermittels der Muskeln, sondern ohne irgendwelchen Kraftaufwand, damit er sich seiner Gelenkigkeit bewusst werde. Wir lassen ihn so lose, als läge er wie eine Kugel in einer Schale, die wir in drehende Bewegung versetzen, so dass die Kugel durch ihr eigenes Gewicht am Rand hinrollt.

In solche Übungen müssen wir hineinwachsen, dürfen also nicht eilen wollen. Tun wir uns aber doch Zwang an, dann ernten wir Rückschritt anstatt Fortschritt. Nach und nach erzielen wir, dass nicht nur die Halsmuskeln, sondern alle Muskeln im ganzen Körper frei und entspannt werden und dass sich beim Kopfrollen alle Muskeln im Körper mehr oder weniger mitbewegen. Dadurch vermehren wir die innere Massage und verbessern die Verbindungen zwischen allen Organen und Körperteilen.

Zurückrollen der Zunge

Wir lassen die Zungenspitze an der Gaumendecke entlang rückwärts gleiten, als wollten wir sie verschlucken, und führen sie dann wieder vorwärts. Mit dieser Bewegung fahren wir im Rhythmus der Melodie fort und massieren auf diese Weise den Gaumen mit der Zungenspitze, aber ohne Spannung in der Zunge oder im Unterkiefer. Dabei singen, summen oder hauchen wir die Melodie aus oder folgen ihr nur im Gedanken. Das können wir in Verbindung mit anderen Bewegungen machen oder auch für sich allein außerhalb unseres gewöhnlichen Übens und ganz unauffällig auf der Straße, im Konzert, sogar im Gespräch mit anderen, während wir ihnen zuhören.

Alsbald haben wir ein angenehmes Gefühl den Gaumen entlang, weil sanfte Schwingungen entstehen, die sich dem Hirnanhang übermitteln und von ihm aufgenommen werden, soweit er dafür empfänglich ist. Schon nach drei Minuten der Übung beginnt der Hirnanhang zu vibrieren und seine Tätigkeit in Richtung auf das Denkenswesen hinter der Stirn zu erweitern, so dass wir gar nicht anders können, als klarer zu denken, und zwar in Richtungen, die wir bisher noch nie betreten hatten.

Von einem Übungstag zum andern denken wir weiter und tiefer. Jeden Tag werden wir uns erweiterter Schwingungen hinter der Stirn an Stellen bewusst, an denen wir früher noch nichts verspürten. Wir merken ein gewisses Dehnen und Strecken in den Zellen, ein Zeichen dafür, dass sich die Intelligenz in den regsam gewordenen Zellen befreit hat oder erwacht ist, zu vibrieren beginnt und nun für die Ätherströme empfänglich geworden ist, die die Drüsen in das Gehirn ergießen. Machen wir uns diese einfache Übung zur täglichen Gewohnheit, dann entwickeln wir uns um 51 Prozent rascher.

Mit jedem Tag lernen wir, die Zunge weiter zurück zu rollen. Dabei sammelt sich gewöhnlich mehr Speichel an als sonst. Beim Verschlucken des Speichels merken wir, dass er metallisch, salzig oder säuerlich schmeckt und dass dieser unterschiedliche Geschmack davon abhängig ist, ob sich die Zungenspitze beim Massieren des Gaumens in der Mitte des Gaumens bewegte oder sich auf die linke oder rechte Seite wendete. Bei dem einen tritt zunächst der salzige Geschmack hervor, bei dem andern erst der säuerliche, beim dritten erst der metallische; das hängt vom Temperament ab. Es kommt aber auf die Reihenfolge nicht viel an, weil sich die Metalle in Säuren und die Säuren in Salze verwandeln und den Salzen sich wieder die Metalle anschließen und weil sich alles nach dem Temperament ordnet. Sobald wir den metallischen Geschmack im Mund haben, haben wir jedenfalls schon genug mit der Übung und machen dann besser eine andere, um das Gute nicht zu übertreiben. Denn die Natur muss Zeit haben, alles wieder zu zerlegen, um es dann wieder auf eine neue Art und Weise zusammenzufügen.

Mit der Zeit werden wir uns aber nicht nur des verschiedenartigen Geschmackes des Speichels bewusst, sondern auch einer Klarheit, die sich von der Stirnmitte nach dem Hinterkopf zieht, wodurch der Hirnanhang immer mehr die Kontrolle über den ganzen unteren Teil des Gehirnes bekommt. Aber auch wenn wir das fühlen, gehen wir dem Gefühl nicht weiter nach, damit alle Sinneseindrücke unter der Kontrolle der Zirbel bleiben. Also geben wir immer nur auf die Übung selbst acht, dass wir sie entspannt, gelassen und ergeben machen, nicht aber auf die Ergebnisse.

Denn wenn wir in der einen oder anderen Richtung einem Ergebnis nachlaufen, bedeutet das schon wieder eine Beschränkung unserer Gesamtentwicklung, die sich nach den Naturgesetzen vollziehen muss, wenn wir im Zustand der Entwicklung verbleiben wollen. Danach muss sich zuerst mit Hilfe des Hirnanhangs der untere materielle Teil des Gehirnes entwickeln oder erweitern; dann muss sich die Entwicklung oder Erweiterung des spirituellen und des intellektuellen Gehirnteiles anreihen und dann erst können wir unbedenklich das Gebiet des abstrakten Denkens betreten.

Was würde es auch dem Gottgedanken in unserem Herzen nutzen, wenn uns der Boden unter den Füßen fehlte! Der gelehrte Astronom rechnet ja sogar mit Zahlen auf dem Gebiet des Abstrakten, auf dem es doch weder Raum- noch Zeitmaße gibt, kann aber damit auf dem Gebiet des Objektiven nichts beweisen. Erst müssen wir für unseren Gedankengang die objektive Grundlage schaffen; dann offenbart sich uns der Weg in das abstrakte Gebiet von selbst und das Abstrakte wird uns genau so klar wie das Objektive. Darauf zielen wir mit allen unseren Übungen und werden das Ziel auch erreichen, wenn wir unser gesamtes Drüsenwesen harmonisch aufbauen und allmählich harmonische Verbindungen zwischen allen Drüsensystemen herstellen.

Durch die Übungen mit zurückgerollter Zunge wird auch die Stimme klarer, weil sich der Ton durch die Zungenstellung mehr nach oben, bei der gewöhnlichen Stellung der Zunge aber mehr nach unten zieht. Infolgedessen entstehen Schwingungen in solcher Höhe, dass sich der Hirnanhang ihnen geradezu ergeben muss. Um bei zurückgerollter Zunge überhaupt artikulieren zu können, müssen wir die Backenmuskeln in Bewegung setzen. Dadurch wird der Hals freier und diese Freiheit des Halses überträgt sich auf die Stimmbänder. Bei regelmäßiger Übung während der Morgentoilette weichen deshalb auch alle Verschleimungen im Hals. Wir brauchen morgens nur 1 ½ Minuten auf das Zurückrollen der Zunge zu verwenden und aufmerksam auf den inneren Vorgang zu sein; das übrige besorgt die Natur.

Nach kurzer Zeit der Übungen wird die Zunge so beweglich, dass wir mit der Zunge schnalzen können, was von großem Wert ist. Wer die Affen beobachtet und ihre Sprache studiert hat, weiß, dass der Affe mit eingerollter Zunge redet. Wir können daher zum Affen in irgendeiner Sprache reden: wenn wir dabei die Zunge einrollen, versteht er uns ganz gut. Diesem Einrollen der Zunge verdankt der Affe seine Gelenkigkeit, „Behändigkeit“ und Beweglichkeit. Wir sollten aber doch wenigstens so gelenkig, „behändig“ und beweglich sein wie ein Affe; erst dann werden wir dem Affentum völlig entwachsen! Wenn weiter nichts, können wir also sehr stolz auf unsere Ahnenschaft sein, die uns solche gute Eigenschaften vordemonstriert, stolzer als die Adeligen auf ihren Stammbaum, der günstigenfalls nicht weiter zurückreicht als auf irgendeinen Raubritter.

Das kleine Kind wird von der Natur angetrieben, die Zunge zurückzurollen und gegen den oberen Teil des Gaumens zu drücken, wobei das Kind gleichzeitig mit den Lippen schmatzt, als wollte es das Zahnfleisch verschlucken, während die Zunge daran entlang läuft. Ein gesundes Kind lallt dabei häufig und in gewissen Zeitabständen und macht damit seine ersten Singversuche. Oft steckt es sogar den Daumen in den Mund und massiert damit den oberen Teil des Gaumens. Lässt man das Kind gewähren, dann entwickelt es sich schnell, wird geweckt und beherrscht seine Hunger und Durstgefühle. Schwächliche und weniger geweckte Kinder lutschen am Daumen und an den Fingern und sogar an der ganzen Hand, selbst wenn sie schon etwas herangewachsen sind, und geben dadurch ihr Verlangen nach geistiger Entwicklung zu erkennen. Man lasse also die Kinder gewähren.

Bei den Naturvölkern ist es Sitte, dass die Mütter diese Bemühungen des Kindes unterstützen, indem sie mit ihrem eigenen Daumen im Mund des Kindes das Zahnfleisch und den oberen Teil des Gaumens massieren. Wenn die Kinder dann aufwachsen, haben sie blendend weiße und widerstandsfähige Zähne, so dass sich die alten Sprichwörter wieder bewahrheiten: „Ein Stich zur rechten Zeit spart sieben seiner Zeit.“ „Wenig hilft viel.“

Die heranwachsenden Kinder lutschen gern Bonbons, weil damit eine Vibrierung des oberen Gaumenteiles verbunden ist, über dem der Hirnanhang sitzt. Da ihr Organismus zugleich den Zucker zum Aufbau des Knochengerüstes verwendet, lasse man die Kinder auch damit gewähren. Man sollte sie auch häufig Liedchen singen lassen, in denen das „L“ viel vorkommt.

Diese Zungenmassage den Gaumen entlang ist auch die Ursache dafür, dass die Jugend gern Lieder singt, die sie begeistern, und dass sich geweckte Jugendliche gern der Gesangs-, Rede- und Vortragskunst widmen. Sie fühlen, dass sie damit ihre Entwicklung fördern. So bewegen sich die Naturkräfte in geheimnisvoller Weise, um sich Anerkennung und Erfolg zu verschaffen.

Die Erwachsenen können nun nicht gut am Daumen lutschen wie die Kinder und Zuckerwaren bekommen ihnen auch nicht. Sie können sich aber sehr wohl von Zeit zu Zeit die weiche Stelle am oberen Gaumen mit dem Daumen langsam, zart und im Rhythmus einer Melodie drücken, nachdem der Daumen vorher etwas eingeölt worden war. Man geht mit dem Daumen nicht zu weit hinein; sonst entsteht ein Brechreiz und es kommt heraus, was man zuviel gegessen hatte. Deshalb wählen wir uns für diese Gaumenmassage am besten die Zeit abends im Bett.

Ebenso können wir diese weiche Gaumenstelle mit einer feinen weichen Daunenfeder streicheln oder kitzeln, wobei wir uns mit weit geöffnetem Mund vor den Spiegel stellen. Es genügt, wenn wir diese Fein-Massage täglich ein- oder zweimal je für 3 bis 4 Sekunden vornehmen, also nie lange.

Meist werden wir dann niesen und finden, dass sich das Kitzelgefühl in ein angenehmes, wallendes Gefühl verwandelt, das sich vermittels des Hirnanhangs über das ganze untere Gehirn verbreitet, dort immer stärkere Schwingungen hervorruft, sich auf die Stimmbänder überträgt und bis in den Hals erstreckt und die Schilddrüse erreicht. Es scheint uns allmählich sogar so, als ginge ein elektrischer Lichtstrahl durch den unteren Teil des Gehirnes, der Funken sprühen lässt, die uns durch ihr Aufleuchten größere Klarheit vermitteln. Dann hören wir mit der Übung auf, bis die Natur diese höheren Schwingungen verarbeitet hat und wir uns gedrängt fühlen, sie zu wiederholen, weil sich unser Denkenswesen der Vielseitigkeit der objektiven Welt bewusst geworden ist und sich immer mehr mit ihr vertraut machen möchte.

Das Niesen, das sich gewöhnlich bei dieser Fein-Massage des Gaumens einstellt, bedeutet gleichzeitig einen Reinigungsvorgang. Es kommen dadurch gewisse Schleimansammlungen aus dem Hals und ein wässriger Stoff in der Nase auf; wir entleeren den Schleim und putzen die Nase gründlich. Solche Ausscheidungen sind von Zeit zu Zeit notwendig, da sie das Gehirn klären. Werden die Schleimansammlungen nicht ausgeschieden, so verursachen sie die übelberüchtigten Gehirnverschleimungen. Jedenfalls dürfen wir Verschleimungen nicht dulden, weil sie die Tätigkeit des Hirnanhangs beeinträchtigen und begrenzen. Treten Verschleimungen hartnäckig auf, weil wir immer noch unter Katarrh der Nase oder des Magens leiden, dann nehmen wir Borax zu Hilfe, um die Hemmungen zu beseitigen.

Wir drücken den Daumen an den oberen Teil des Gaumens, damit er sich anfeuchtet, und dann in Borax, so dass die feuchte Stelle Borax annimmt, und drücken den Daumen mitsamt dem Borax wieder an den oberen Teil des Gaumens. Das Borax bleibt am Gaumen haften, zieht Wasser und geht langsam in Speichel über, während die Zunge unbeweglich am Mundboden liegen bleibt. Hat sich der Speichel angesammelt, dann werfen wir ihn zusammen mit einem Schluck Wasser soweit wie möglich rückwärts und versuchen, mit dem angesammelten Speichel auszuhauchen. Dadurch verteilt sich das Borax und geht noch weiter in den Schlund hinunter. Sobald der Speichel einen süßen Geschmack angenommen hat, entleeren wir den Mund und haben dann das Gefühl, als sollten wir immerzu schlucken. Diesem Naturdrang folgen wir für eine halbe Minute, ohne uns aber zu spannen. Da bei hartnäckiger Verschleimung auch die Nase nicht frei ist, schnupfen wir gleichzeitig etwas Borax in die Nasenlöcher hoch. Das Borax verteilt sich und die Nase wird frei.

Diese Behandlung wiederholen wir alle Viertelstunden, bis die Verschleimung weicht und wir das Gefühl bekommen, dass sich die Vibrierungen des Hirnanhangs vom unteren Teile des Gehirnes nach den seitlichen Gehirnteilen erweitern, wodurch uns immer mehr innere Zusammenhänge im Körper bewusst werden. Solange nur der untere Teil des Gehirnes vibriert, erkennen wir die Zusammenhänge nicht.

Etwas, was dem Massieren des Gaumens vermittels der zurückgerollten Zunge ähnelt, kommt zustande, wenn wir mit den Lippen schmatzen und mit den Kiefern Kaubewegungen machen, wobei die Zunge am Gaumen entlang geht. Ältere Leute neigen dazu, beim Essen und Trinken zu schmatzen, wobei sie die Zunge förmlich melken. Die Natur treibt sie einfach an, etwas zu tun, was ihrem schwächer werdenden Gedächtnis etwas nachhilft. Manche bewahren sich aber das gute Gedächtnis bis ins hohe Alter, weil sie von Natur aus die Zunge gern zurückrollen und den Gaumen massieren.

Wir sollten uns auch üben, mit zurückgerollter Zunge zu summen. Dann verbinden sich die Schwingungen der Brustbeindrüse mit den Schwingungen des Hirnanhangs und dadurch kommen dem unteren Teil des Gehirnes neuartige Schwingungen zugute, die uns eine Klarheit nach der anderen vermitteln. Wir brauchen dann nicht mehr im Trüben zu fischen; ein Schleier scheint von unseren Augen weggezogen worden zu sein und wir erkennen alles auf unmittelbarem Weg.

Während wir summend üben, überlassen wir alle Ideen sich selbst und halten uns fest an den Gedanken, der in unserem Herzen wohnt. Im Übrigen sind wir mutterseelenallein; die Ohren hören wohl, geben uns aber keine Gewissheit, was wir hören. Die Augen sind wohl offen, nehmen aber keine Notiz von den Gegenständen, die sich uns darstellen. Dann erwacht in uns ein feineres, gedankenvolles Gefühl. Wir fühlen auch, dass etwas durch uns hindurch zieht; allein wir geben ihm keinen Namen und verfolgen auch keine Richtung. Dann wird uns schon in wenigen Minuten die richtige Konzentration, wir fangen an zu begreifen, was Konzentration ist, und kommen von selbst darauf, dass der Gedanke nicht im Gehirn ist, sondern sich im Gehirn nur festsetzt, nachdem er aus dem Herzen aufgestiegen ist.

Das Summen wirkt bedeutend stärker auf den Hirnanhang, wenn dabei ein dünnes, pfenniggroßes Kupferblättchen unter die Zunge und ein ebensolches Zinkblättchen auf die Zunge legen und in tiefen, aber klaren Tönen summen. Wir machen das am besten morgens während unserer Morgentoilette, indem wir die Blättchen etwa 15 Minuten im Mund behalten. Den Speichel, der sich ansammelt, verschlucken wir.

Gleich dem Strom einer galvanischen Batterie ziehen das Elektrische und das Magnetische die Schleimhäute entlang wie an Drähten. Sobald wir das Gefühl bekommen, als ob sich in uns alles erneuere, nehmen wir die Metallblättchen aus dem Mund, waschen sie und legen sie bereit für den nächsten Morgen.

Verbinden wir diese „Galvano-Übung“ mit anderen Drüsen-Übungen, die unter den Rumpfübungen beschrieben werden, und summen wir dabei, so verbreitet sich der elektromagnetische Strom über den ganzen Körper und stellt Verbindungen unter all den Schleimhäuten des ganzen Körpers her.

Weil die Galvano-Übung reinigend und klärend auf den ganzen Körper wirkt, kommt sie der Bauchspeicheldrüse besonders zugute, deren Aufgabe es ist, die Kohlenstoffe, Stickstoffe und Phosphate des Darminhaltes aufzuschließen und sie zur Aufsaugung durch die Darmschleimhäute bereit zu machen. Deshalb sind weniger die örtlichen Zustände im Mund, sondern vielmehr der Zustand der Bauchspeicheldrüse die Grundursache aller Mund- und Zahnübel. Bei Zahnfäule, Zahnfleischschmerzen, lockeren Zähnen und Zahnleiden aller Art muss man deshalb der Bauchspeicheldrüse zu Hilfe kommen und die Galvanoübung wird sich dabei als sehr nützlich erweisen.

Vom Hirnanhang ist auch die ganze Wasserverteilung im Körper abhängig. Hat er die Kontrolle über die Gehirnteile im Hinterkopf und hat er Verbindung mit den Nieren und der Blase, dann entleert sich auch die Blase in natürlicher Weise. Wenn es bei größeren Kindern vorkommt, dass sie noch nicht die Kontrolle über das Wasser haben, so kommt das daher, dass ihr Hirnanhang das Gehirn im hinteren Teil des Kopfes noch nicht kontrolliert. Um dem Kind zu helfen, sucht man die kleinen Vertiefungen hinter den Ohren auf und frottiert dahinein nach dem Knochenvorsprung zu und reibt ihm die Füße mit einem wollenen Tuch in frottierenden Bewegungen. Die dadurch erzeugten Schwingungen erreichen auch die Blase und erwärmen sie. Macht man das 3 Tage lang alle 6 Stunden, dann entwickeln sich schon alle die Nervenfasern, die mit dem Hirnanhang, den Kontrolleinrichtungen, den Nieren und der Blase Verbindung haben. Das Hinterhaupthirn bekommt dann allmählich die Kontrolle über die unteren Organe und dann arbeiten diese natürlich.

Anstatt mit zurückgerollter Zunge zu unseren Übungen zu singen oder zu summen, können wir auch umgekehrt die Zunge entspannt und unbeweglich auf den Mundboden legen, während die Zungenspitze die untere Zahnreihe berührt und diesen Platz nicht verlässt, selbst wenn in dem gesungenen Text Buchstaben wie L oder N vorkommen. Ob wir dabei schön oder weniger schön aussehen, macht nichts aus, weil es auf den Zweck und Erfolg ankommt.

Diese Zungenstellung veranlasst uns, die Lippen besser zu bewegen, um besser artikulieren zu können. Das gelingt uns auch immer besser, wenn wir Lippen und Mund entspannt halten. Die Lippen müssen sich so gut bewegen, dass wir die Worte von den Lippen ablesen können, selbst wenn die Worte nicht verlautbart, sondern nur gehaucht werden. Dadurch entstehen wiederum andere Schwingungen im Hirnanhang, die ihm neue Richtungen im unteren Teil des Gehirnes zugänglich machen.

Das ist deshalb auch die richtige Zungenstellung, wenn wir die Melodie zu den Übungen nur hauchen. Je flacher und entspannter die Zunge am Mundboden liegt, umso stärker wirken die Schwingungen auf den Hirnanhang, der sie in das Gehirn zwischen den Augenbrauen weiterleitet. Allmählich lernen wir sogar, dieses Aushauchen zu modulieren und zu modifizieren. Wir können z. B. die Melodie zweimal crescendo aushauchen, dann einmal piano, einmal pianissimo oder echoartig und schließlich einmal, ohne irgendeinen Laut hervorzubringen, so dass wir also nur lautlose Muskelbewegungen machen.

2. Abschnitt

Schultergürtel-Übungen

Die Schultergürtel-Übungen schließen Bewegungen der Schultern, der Oberarme und Unterarme, der Hände und der Finger ein, so dass sich die Übungen leicht variieren und auch erweitern lassen, wenn wir etwas erfinderisch sind oder es durch die im folgenden beschriebenen Übungen werden.

Die Übungen kommen in der Hauptsache der Schilddrüse zugute und stellen Verbindungen mit dem Hirnanhang, der Brustbeindrüse und den Geschlechtsdrüsen her. Bewegungen der Oberarme wirken auf die oberen Teile der Brusthöhle, Bewegungen der Unterarme auf die oberen Teile der Bauchhöhle. Lebhaftes, aber entspanntes Arbeiten mit den Armen fördert die Lungentätigkeit. Wenn man ärgerlich, zornig, wütend wird, weil die Leber überreizt ist, so werden die Unterarme nervös, man verliert die Kontrolle über sie und das Ende ist eine Schlägerei oder Rauferei. Wenn sich Abscheu, Verachtung, Hass regen, werden die Oberarme nervös und man nimmt sie unwillkürlich zur eigenen Beruhigung in die Hände, indem man die Arme verschränkt.

Alle Schultergürtel-Übungen sind von größerem Nutzen, wenn wir dabei die Schultern soweit wie möglich nach hinten schlagen, weil sich dadurch nicht nur die Brustmuskeln, sondern auch die Lungenmuskeln befestigen und kräftigen und sich dadurch die Konverte oder Umwandlung in den Lungenfellen vollkommener vollzieht. Je mehr sich die Schultern gegen das Rückgrat stemmen, um so mehr entspannen sich die Muskeln des Unterleibes und der Brust, so dass sich die Lungen freier bewegen und leichter ausdehnen und zusammenziehen.

Durch das Zurücknehmen der Schultern kommt der Unterleib tiefer zu sitzen und die Muskeln ziehen sich von oben und von unten nach der Magengegend zu. Jede Bestärkung der Lungenmuskeln bedeutet eine Bestärkung der Herzmuskeln und eine Reinigung des Blutes von Chemikalienresten, die darauf warten, abgestoßen zu werden. Diese Reste werden nicht etwa nur durch die Nase ausgeatmet, sondern gleichzeitig auch durch alle Poren der Haut. Je vollständiger die Ausscheidung ist, um so besser werden die neu eingeatmeten Elemente verarbeitet, was die Organe und ebenso das Gehirn fördert, weil mehr Ätherstoffe in das Gehirn gelangen, wovon die Vergeistigung unseres Wesens abhängt.

Fühlen wir eine gewisse Steifheit in den Schultern, dann entspannen wir sie mit den Lockerungsübungen, schicken den Gedanken von den Fingerspitzen aus durch die Hände nach den Schultern und drehen oder kurbeln die Arme ganz entspannt. Drücken wir dabei abwechselnd mit einer Hand auf die Nervenzentren der Schultern, so erhöht sich der Blutumlauf in den Schultern um so mehr und die Steifheit verliert sich.

Ist ein Arm hier und da steif, so schwingen oder kurbeln wir ihn vorwärts und rückwärts. Die Armbewegungen bestärken die Lungenmuskeln und machen den Blutumlauf freier. Wir atmen dann mehr, und um so mehr von den eingeatmeten Elementen und Chemikalien werden in die Lungenfelle geworfen, hier umgewandelt oder konvertiert und in das Blut übergeführt. So werden wir physikalisch immer besser aufgebaut und geistig immer mehr erbaut.

Hand- und Arm-Bewegungen

Wir beginnen die Übungen mit einfachen Handbewegungen, indem wir die Hände in den Handgelenken vorwärts und rückwärts umeinander kreisen. Jedesmal, wenn die Hände einen Schwung gemacht haben und anfangen zu erzittern, hat schon ihre Schwere, ihr Gewicht abgenommen, weil sich der Blutumlauf gebessert hat, und allmählich verlieren sich sogar Blutansammlungen oder Blutflecken in der Hand.

Dann können wir die Unterarme mitsamt den Händen von außen nach innen und von innen nach außen kreisen.

Dann werfen wir die Hände mitsamt den Unter- und Oberarmen sozusagen in die Luft, erst eine Hand nach der anderen, dann beide Hände gleichzeitig, machen aber dabei keine Gelenke steif, sondern werfen die Hände in die Luft, als hingen sie gar nicht durch die Arme mit den Schultern und dem Körper zusammen, und lassen sie in der gleichen Weise auch wieder in sich selbst heruntersinken, also nicht auf die Oberschenkel aufschlagen. Da sich mit den Händen tatsächlich auch die Unterarme, die Oberarme und die Schultern bewegen, so vollziehen wir gleichzeitig 4 Bewegungen, die ineinander übergehen, also nicht geradlinig oder starr verlaufen.

Machen wir alles entspannt, so werden wir uns der Bewegungen überhaupt nicht müde. Wir sollten uns dabei vorstellen, dass jeder Körperteil eine Sprungfeder feinster Beweglichkeit wäre. Die Bewegungen fördern die linke und die rechte Körperhälfte gleichmäßig bis in das Gehirn hinauf. Wir fühlen uns dabei äußerlich kühl, während sich das Innere durch den besseren Blutumlauf wohlig erwärmt und wir freudig und glücklich gestimmt werden.

Schon die Alten hatten den hohen Wert solcher Übungen erkannt, wie die in ihren Schriften immer wiederkehrende Wendung beweist: „Sie hoben die Hände gen Himmel.“ Mit den Händen, Armen und Schultern werden auch die oberen Teile der Brust gehoben und wenn wir in dieser Stellung singen, sprechen, rufen, so trägt unsere Stimme weit, während die entgegengesetzte Stellung der Stimme die Verlautbarung erschwert. Die Stimme hebt sich mit den erhobenen Händen und mit der Stimme hebt sich auch die Stimmung oder das Denken und der Gedanke; das Blut wird klarer, die Hautfarbe reiner, Hände und Füße fühlen sich gut durchblutet, kurz, man fühlt sich frisch und jugendlich.

Solange wir noch mit dem Willen jedes Gelenk bewegen können, fühlen wir uns jugendlich und sich die Jugendlichkeit zu erhalten, ist das Ziel der weißen Menschheit, eingedenk dessen, dass die Individualität im Herzen die ewige Jugend darstellt und diese Jugendlichkeit vermittels unsres Körpers darstellen will. Deshalb haben schon in grauer Vorzeit die Weisen Sitten und Gebräuche eingeführt, die die Darstellung der Jugendlichkeit zu fördern geeignet waren. Man begrüßte sich nicht nur mit erhobenen Händen, sondern verrichtete auch die täglichen Gebetsübungen und Gesänge mit erhobenen Händen.

Oberarm- Bewegungen

Wir heben die Arme entspannt seitwärts und schlagen im Rhythmus der Melodie mit den Fingerspitzen in die Achselhöhlen. Fast sofort wird uns ein leichteres Gefühl in den Oberarmen und auch ein Gefühl der Erleichterung im Gehirn. Das Selbstvertrauen und die Zuversicht erwachen und wir fangen an, wieder an uns selbst zu glauben. Selbst wenn das nur soviel ausmachte wie ein Senfkörnlein und wir mit jeder Übung unserer Entwicklung nur ein Senfkörnlein anreihten, was würde das schon in 365 Tagen ausmachen!

Der Heiland sagte: „Der Glauben ist gleich einem Senfkorn, der zu einem Baum aufwächst, in dessen Zweigen und Ästen die Vögel ihre Nester bauen.“ Schon in halbtropischen Gegenden wird der Senf sehr groß und in den Tropen wächst er zu einem Baum auf. So ist es auch mit dem Glauben. Wenn er sich einmal eingewurzelt hat und in den Zustand des Wachsens kommt, erweitert er sich beständig und bietet sogar den weltlichen Ideen noch Schutz, ohne sich aber von ihnen beeinträchtigen zu lassen. Der zuversichtliche Glauben ist sich der Macht und der Gegenwart der Gottheit bewusst und auch, dass sie sich offenbaren wird zu ihrer eigenen Zeit.

Schulter-Bewegungen

Wir bewegen die Schultern für sich allein durch Heben und Senken im Rhythmus der Melodie, erst abwechselnd und dann beide Schultern gleichzeitig. Die Arme, Hände und Finger lassen wir dabei ganz entspannt und locker hängen, so dass sie durch die Schulterbewegungen vollständig durchgeschüttelt werden.

Dann heben wir die Arme mit leicht geballten Fäusten und mit einem leichten Schwung seitwärts, klappen die Unterarme unterwärts ein, so dass die Fäuste mit den Handrücken von hinten in die Achselhöhlen gleiten und ganz entspannt vorwärts hinuntersinken. Je entspannter sich die Schultern bewegen, um so eher bekommen wir den richtigen Schwung heraus, der sich der Melodie anpasst.

Dann strecken wir die Arme mit leicht geballten Fäusten empor und lassen sie wieder heruntersinken. Das Emporstrecken richten wir soweit wie möglich nach rückwärts, nach dem Hinterkopf zu, und auch die Schulterblätter werden nach rückwärts zusammengezogen. Vielleicht kracht es dabei anfangs vernehmbar. Aber wir lassen nicht nach, bis wir das Gefühl bekommen, als liefe in uns alles auf Kugellagern. Die Brust hebt sich dabei mehr als sonst und sogar die Muskeln werden bestärkt, so dass sie sich fest und nicht weichlich anfühlen. Dann tragen wir uns von selbst aufrecht und den Brustkorb hoch, dass er feststeht wie ein Panzer, aber innerlich in höchster Empfangsbereitschaft ist, so dass die leiseste Berührung oder Betastung der Brust elektrische Ströme im ganzen Körper auslöst. Das Berühren und Betasten vermittelt den Elektrismus von außen und der Magnetismus verteilt die elektrische Kraft innerlich über den ganzen Körper. Die Lungen werden kräftig und stark und wir laufen nie mehr Gefahr, lungenkrank zu werden oder Herzbeschwerden zu bekommen, weil sich das Herz am rechten Fleck behauptet und dadurch allein schon Magen und Leber in Ordnung bleiben.

Dann setzen wir die geballten Fäuste mit einem seitlichen Schwung in die Schultergruben; die Daumen legen wir dabei zuerst in die Handteller und dann die Finger darüber. Beim seitlichen Rückschwung öffnen sich jedesmal die Fäuste und die Finger fahren entspannt in die Richtung des Schwunges. Danach setzen wir die Fäuste in derselben Weise in die Achselhöhlen und schließlich auch auf den Rücken zwischen die Schulterblätter und führen diese Bewegungen und Stellungen im Rhythmus der Melodie aus.

Je entspannter und lockerer die Schulterblätter bei diesen Bewegungen sind, um so mehr erstreckt die Schilddrüse ihre Wirkungen auf die seitlichen Gehirnteile und weckt in uns die Kraft und den Mut zum Vollziehen oder Verwirklichen, weil wir uns nicht mehr negativ beeinflussen lassen, sobald die Schulterblätter locker und beweglich sind und die Brust gehoben bleibt. Es kommt uns stets etwas Besseres in den Sinn und gleichzeitig werden wir sicherer in allen unseren Unternehmungen, aber nicht etwa frecher und kecker. Wo Frechheit oder Keckheit das Wort führen, ist das Drüsenwesen krank und im Verfall begriffen und der Trieb zum Handeln entspringt krankhafter Nervosität und endet mit Zerstörung.

Sind wir ganz mit dem Gedanken bei diesen Bewegungen, dann erweitert sich mit jeder Übung die Gehirnkraft und wir setzen alles Theoretisieren beiseite, weil wir mehr und mehr gesetzmäßig denken, bis schließlich für uns alle Gesetze aufgehoben werden und wir uns selbst ein Gesetz zur Genüge geworden sind durch Anerkennung des ewigen Prinzips, des Prinzips des Lebens, der Unendlichkeit, Ewigkeit und Vollkommenheit.

Brustklopfen

Wir klopfen die Brust mit entspannten Fäusten und leichten Schlägen im Rhythmus der Melodie, und zwar so, dass zunächst die linke Brust mit der linken Faust einen und die rechte Brust mit der rechten Faust zwei Schläge erhält, und dann so, dass beide Fäuste gleichzeitig beide Brusthälften treffen.

Die rechte Brust schlagen wir deshalb etwas mehr, weil sie vom Herzen weiter entfernt und daher der schwächere Teil ist. Bei Lungenentzündung entzündet sich stets der rechte Lungenflügel zuerst. Die größeren Schmerzen sind immer auf der rechten Seite, wo die Leber sitzt. Von den Nieren ist die rechte am empfindlichsten. Überhaupt sollten wir uns bei allen Drüsenübungen etwas mehr nach der rechten Seite werfen und ihr unsere Aufmerksamkeit schenken.

Je entspannter die Fäuste schlagen, um so eher stellt sich das Gefühl eines inneren Wellenganges nach dem Gehirn zu ein und es wird uns manches klarer. Wir fangen an, durch und durch zu sehen, sozusagen sogar durch die Wände hindurch zu schauen, weil sich das Gehirn mehr und mehr ätherialisiert und der Äther keine Widerstände und Grenzen kennt.

Allmählich bringen wir Plan und System in das Klopfen mit den Fäusten und klopfen besonders die oberen Teile der Brust und auch die Nackengegend bis hinunter zwischen die Schulterblätter.

Weil wir den Hals bis auf die Brust hinab mit den Fäusten nicht klopfen können, geben wir ihm eine kurze sanfte Massage mit einem Pinsel. Wir streichen den Hals mit einem weichen Rasierpinsel von oben nach unten und verhelfen auf diese Weise der Schilddrüse zu feineren Schwingungen. Um die Pinselstriche so zart wie möglich zu machen, ölen wir den Pinsel noch leicht ein.

Verbindungs-Bewegungen

Wir drehen zunächst ein kleines Rad und versetzen unseren Gedanken ganz und gar auf diese Bewegung. Wenn wir den Griff am Rad gleichsam ergriffen haben und das Rad herumholen, werden die Schultern nach hinten geworfen, dass sie möglichst nahe zusammenkommen. Je besser uns das gelingt, umso mehr gewöhnt sich die Brust daran, auch bei der Ausatmung gehoben zu bleiben. Dann erfahren die Lungen eine Massage, die sich über das ganze Schilddrüsensystem erstreckt.

Dann drehen wir das große Rad und können dabei ganz gemächlich sitzen bleiben, müssen aber den Gedanken ganz und gar auf die Bewegung verlegen. Die Arme holen weit aus, die Schultern machen eine größere Bewegung und der ganze Oberkörper folgt der Bewegung, als wollten wir umfallen vor Stärke oder uns auf etwas werfen.

Bei allen Übungen, bei denen die Hände Greif-Bewegungen machen oder nachahmen sollen, sollten die Hände ein Stück Bambusrohr oder etwas innerhalb Hohles halten, damit sie einen gewissen Druck ausüben können und gleichzeitig auch die Muskeln geübt werden. Dann bekommen wir starke Fäuste, die wir vielleicht einmal brauchen müssen, um uns des Lebens zu erwehren.

Nach dem Raddrehen können wir rudern, wobei wir entweder auf dem Stuhl oder am Boden mit ausgestreckten Beinen sitzen. Erst rudern wir langsam und gemächlich und dann schneller, bis zum Wettrudern. Wir ziehen die Ruder an und führen sie wieder zurück und legen unsere ganze Kraft in den Körper hinein genau wie beim Rudern. Am Ende jeder Ruderbewegung müssen wir noch einen Ruck geben und uns dabei nach hinten werfen oder legen.

Dann können wir Gewichte heben, bleiben aber dazu ganz entspannt und gemütlich auf dem Stuhl sitzen. Nur die Fäuste werden geballt und angespannt oder um ein Stück Bambusrohr gelegt, während alles andere entspannt bleibt. Mit der Zeit begreifen wir, wie die Übung gemeint ist, und merken, wie leicht der Körper durch die Übung wird. Schauen wir uns nach der Übung um, dann scheinen sich unsere Augen vergrößert zu haben, weil die Augennerven lebhafter schwingen.

Dann legen wir die rechte Hand hinter das rechte Ohr und die linke Hand unter das rechte Unterarmgelenk, singen laut und leise, summen, flüstern, hauchen unsere Melodie, formen die Worte nur lautlos mit den Lippen und drehen dabei den Oberkörper nach links und nach rechts, als wollten wir unsere Melodie und unsere Worte der ganzen Welt kundtun und gleichzeitig das Echo selbst wieder hören. Dann wechseln wir die Handstellungen um, legen die linke Hand hinter das linke Ohr und die rechte Hand unter das linke Unterarmgelenk. Unsere Stimme kommt uns dabei selbst lauter vor, weil wir zufolge der muschelartigen Handstellung besser hören und das Trommelfell mehr vibriert und der Hammer sensitiver wird. Das bessert sich immer mehr und allmählich holen wir uns aus dieser einfachen Übung mehr heraus, als sich beschreiben lässt.

Wenn die Musiker ihre Fingerübungen nicht nur in der gewöhnlichen Weise, sondern in Verbindung mit allen möglichen Armstellungen machten, z.B. mit seitlich ausgestreckten oder auf den Rücken gelegten Armen, würden sie viel größere und raschere Fortschritte in der Sicherheit und Gewandtheit ihres Spieles machen und auch gefühlvoller Spielen und geradezu ihr ganzes Wesen in ihre Musik hineinlegen, weil durch die Armstellungen der zwei- und dreiköpfige Muskel im Oberarm geübt wird, der die rückwärtigen Teile des Körpers mit dem Herzen verbindet. Dann begeistert und entflammt der Künstler die Zuhörer und er selbst bleibt immer gesund, weil er sich entspannt, gelassen und mit Lust und Liebe seiner Kunst ergibt.

3. Abschnitt

Brustbein- Übungen

Alle Bewegungen des Brustbeins kommen der Brustbeindrüse (Thymusdrüse) zugute. Zunächst müssen wir den Ort ausfindig machen, wo wir die Bewegungen am wirksamsten ansetzen.

Wir legen die Daumen und die Rücken der Finger beider Hände leicht aneinander und fangen an, in der Magengegend aufwärts zu tasten, bis wir an den Punkt kommen, an dem wir die Brustbeindrüse pulsieren fühlen, etwa 5 Zentimeter über der Magengrube und da, wo der kleine und bewegliche Schwertansatz oder die Spitze des Brustbeines, ein kleiner, dreieckiger, knorpeliger Knochen, sitzt. Das ist die Stelle, von der aus sich die Brustbeindrüse nach dem Herzen zu zieht.

An dieser Stelle bringen wir mit den Daumen und Fingerspitzen leicht frottierende Bewegungen an und drücken dabei mit der rechten Hand immer etwas mehr als mit der linken, also immer etwas mehr nach dem Herzen zu und weniger nach rechts und auch weniger nach unten.

Es ist ein ganz entspannter Druck im Rhythmus der Melodie, der sogleich die Stimme erzittern macht. Dieses Erzittern der Stimme vermittelt dem unteren Teil des Gehirnes innerliche Schwingungen, die sich um so mehr verstärken, je tiefer wir frottieren und dadurch den Gedanken förmlich hineinsenken, bis wir das Erzittern im Innersten unseres Wesens verspüren, auf dessen Offenbarungen wir warten.

Gleich am Morgen beim Erwachen sollten wir diese Stelle betasten und frottieren und dabei irgendeine Melodie, die unserem Temperament entspricht, singen oder auch nur summen, wenn es die Rücksicht auf den Nachbarn gebietet. Bald merken wir, dass die Töne wie ein Schluchzen oder Seufzen klingen und die Brustbeindrüse in größere Schwingung versetzen. So bekommen wir allmählich den natürlichen Seufzerton, den wir also regelmäßig am Morgen vor dem Aufstehen für einige Minuten üben sollten.

Dem Druck mit den Fingerspitzen sollten wir mit dem Gedanken geradezu Nachdruck verleihen, indem wir auf den Wert und die Bedeutung der Worte, die wir singen oder sprechen, achten und die wichtigsten Worte betonen oder zu „Schlagwörtern“ machen und uns dabei einen besonderen Schlag versetzen oder einen besonderen Druck auf die Brustbeindrüse ausüben. Singen wir kräftig, dann üben wir diesen Druck mit der rechten Hand aus; singen wir sanft, dann drücken wir mit den Fingern der linken Hand und schließlich sogar nur noch mit dem kleinen Finger der linken Hand. Um so begreiflicher und fasslicher werden uns die gesungenen Worte und wir fühlen schon, dass und wie sie sich verwirklichen werden.

Die äußerliche Bewegung vermittels der Hände oder das „Rühren der Hände“ gehört also dazu, um der Verwirklichung sicher zu sein, und soll uns immer wieder daran erinnern, dass wir die „Hände rühren“ müssen, wenn wir etwas verwirklichen wollen. Die Körperzellen und Organe gleichen der Masse der Zuschauer, die geistig Anteil nehmen an allen Vorgängen auf der Lebensbühne und mit ihrem Intelligenzwesen alles das aufnehmen, was ihnen die ewigwirkende Intelligenz im Herzen vorgetragen hat.

Das innere Erzittern der Brustbeindrüse können wir uns auch dadurch verschaffen, dass wir die Fingerspitzen einer Hand auf der Brust beim Brustbein ansetzen und in leichten, sanften, frottierenden Bewegungen nach außen führen, und zwar frottieren wir mit der rechten Hand die linke Brustseite und danach mit der linken Hand die rechte Brustseite. Den frottierenden Druck üben wir immer etwas mehr von unten nach oben. Die beste Wirkung erzielen wir, wenn wir die Fingerspitzen unmittelbar auf die Haut setzen.

Schon nach einigen frottierenden Bewegungen spüren wir in der Brust und sogar in der Schilddrüse eine wohltuende belebende Erwärmung, weil die Brustbeindrüse anfängt, ihre inneren Sekretionen in das Blut zu ergießen, und zwar dorthin, wo sich die höchsten Schwingungen konzentrieren. Sobald wir diese innere magnetische Wärme spüren, frottieren wir die Brustbeinspitze noch eine kleine Weile weiter.

Das alles haben wir aber an uns selbst zu erfahren; das Studieren allein bringt uns noch nicht die Verwirklichung. Durch das Rühren wird uns die Berührung und dann begreifen wir alles nicht nur intellektuell, sondern erleben es an uns selbst und daraus erwächst uns eine neue Erweiterung.

Ein natürliches Anregungsmittel für die Brustbeindrüse ist auch das Schluchzen, Seufzen und Stöhnen, das in uns aufkommt, wenn wir in einer Notlage sind und keinen Ausweg und keine Hilfe sehen, wenn wir vor Enttäuschung oder aus Kummer nicht aus und ein wissen oder wenn Schmerzen uns plagen. Verbinden wir die frottierenden Bewegungen bewusst mit Schluchzen, Seufzen oder Stöhnen, so erweitern sich die Schwingungen der Brustbeindrüse und stellen Verbindungen mit dem Hirnanhang her, so dass wir Kummer und Sorge beiseite setzen, den Schmerz vergessen, unser Auge erheben und wieder Mut fassen.

Das natürliche Schluchzen, Seufzen und Stöhnen kommt aus der Brustbeindrüse. Wir glauben zwar, das Herz sei ergriffen oder angegriffen; das scheint aber nur so, weil die Brustbeindrüse durch sympathische Nerven mit dem Herzen in Verbindung steht. Je nach dem Zustand unserer Brustbeindrüse verursacht unsere Hilflosigkeit, unser Kummer, unser Schmerz ein Gefühl in uns, das das Schluchzen, Seufzen oder Stöhnen auslöst. Es gibt Menschen, die nicht mehr schluchzen, seufzen, stöhnen und weinen können; sie beweisen damit, dass die Brustbeindrüse in ihnen erstorben ist, und zwar gewöhnlich durch einen äußeren Umstand, der wie ein Nervenschlag gewirkt hat; sie können sich nicht mehr freuen, aber auch ihrem Leid keinen Ausdruck geben.

Schrumpft oder trocknet die Brustbeindrüse ein, dann liefert sie keine neuen Elementarstoffe mehr in das Blut und keine neuen Ätherstoffe mehr in das Gehirn. Dann beginnen die Sorgen und Kümmernisse und das Leben erscheint uns als ein Jammertal. Solange aber die Brustbeindrüse ihre Aufgabe erfüllt, freuen wir uns immer und sind glücklich.

Deshalb fördern wir die Erhaltung und Erweiterung der Brustbeindrüse auch dadurch, dass wir den frottierenden äußeren Bewegungen und den durch die Stimme hervorgerufenen inneren Schwingungen noch den Gedanken der Freudigkeit äußerlich und innerlich anreihen. Wir sollten also stets ein Lächeln im Gesicht haben, anstatt eine bedrückte, bekümmerte, sauertöpfige Miene zur Schau zu stellen, und sollten innerlich stets den Gedanken der Freudigkeit unterhalten, also Gedanken an Gefahren, Sorgen, Kummer, Herzeleid von uns weisen, sollten uns geradezu psychologisch zur Freudigkeit und Glückseligkeit erziehen.

Besonders wenn wir unsere frottierenden Bewegungen ansetzen, sollten wir einen freudigen Gedanken unterhalten; wenn er nicht schon durch die gewählte Melodie und die gewählten Worte zum Ausdruck kommt, sollten also immer an etwas denken, was uns lächeln oder lachen macht und uns freudig stimmt. Wenn an nichts Besseres, können wir wenigstens an eine abgedroschene Anekdote denken.

Dann kommt es vor, dass wir selbst im Schlaf über einen Traum oder eine Vision auflachen und dadurch die Brustbeindrüse in höhere Schwingung versetzen. Die erhöhten Schwingungen übertragen sich auf das Gehirn und wir werden uns größerer Freudigkeit und Glückseligkeit bewusst. Schließlich finden wir sogar in einem so genannten Verlust keinen Anlass mehr zur Trauer, sondern nur einen Fingerzeig, dass wir vermittels unserer Intelligenz etwas Besseres schaffen können und sollen.

Sobald wir die Brustbeinübungen nur einige Tage gemacht haben, merken wir beim Singen starke Schwingungen in der Brustbeindrüse und dass der Ton vom Brustbein förmlich abprallt, als hätte sich der Brustkorb vergrößert. Die Schwingungen übertragen sich allmählich auf die seitlichen Teile des Gehirnes und wenn wir nur drei Tage morgens, mittags und abends unsere Übungen für je drei Minuten gemacht haben, erwacht die Gehirngegend der Moral und Ethik und damit allmählich auch das feinere Herzensgefühl zu inneren feineren Wahrnehmungen.

4. Abschnitt

Rumpf-Übungen

Bei den Rumpfübungen kommt es darauf an, fürs erste die obere Körperhälfte völlig zu lockern und dann diese Lockerung auf die untere Körperhälfte zu übertragen.

Rumpfdrehen

Wir beginnen mit einfachen Rumpfdrehungen nach links und nach rechts, sitzend oder stehend. Wenn wir uns im Sitzen drehen, bleibt der Sitz fest und nur der Oberkörper dreht sich. Machen wir die Drehungen stehend, dann pflanzt sich die drehende Bewegung von selbst bis in das Becken fort. Die Arme legen wir dabei um die Schultern, umarmen uns sozusagen selbst; aber die Arme dürfen keinen Druck auf die Brust und auch nicht gegenseitig aufeinander ausüben. Leib, Oberarme, Schultern sind völlig entspannt und diese Entspannung muss sich von der oberen Körperhälfte auf die untere übertragen; auch die Füße bleiben ganz entspannt und die Fingerspitzen dürfen sich nicht an den Schulterblättern festklammern. Bei völliger Entspannung ermüden die Übungen nicht; vielmehr könnten wir sie beliebig lange fortsetzen.

Bald bemerken wir, dass sich die Unterleibsmuskeln stärken, besonders wenn wir den Unterleib am Ende der Seitwärtsdrehung etwas höher strecken, damit die Sehnen in ihre richtige Lage kommen und die Muskeln sich festsetzen, die allmählich fest wie Stahl werden, aber doch beweglich bleiben. Auch die Verdauungsorgane kommen dadurch ganz von selbst in ihre natürliche Lage, während eine Unterleibsmassage durch fremde Hände nur vorübergehend wirkt. Hauptsächlich schütteln und rütteln die Drehungen die Nebennieren, so dass sie ihre inneren Sekretionen an das Blut abgeben und dadurch die Säuren und mit diesen die rheumatischen Schmerzen aus dem Körper ausscheiden.

Wer sich aber mit seinen rheumatischen Schmerzen gern andern gegenüber brüstet, sie geradezu hätschelt, also sie behalten will, darf diese und andere Rumpfbewegungen nicht machen und auch die rhythmischen Atemübungen nicht. Wer nicht lange auf der Erde bleiben will, braucht auch seine Ernährungsweise nicht den Jahreszeiten anzupassen, sondern mag einfach seine gedankenlose und unnatürliche Ernährungsweise fortsetzen. Aber wer weiterkommen und sich höher entwickeln will, muss sich in die Zucht nehmen und sich selbst erziehen.

Am Ende der Übung lassen wir die Arme ganz gefühllos hinuntersinken. Erst müssen wir gefühllos werden, bevor wir gefühlvoll werden können. Sobald wir gefühllos geworden sind, kommt der Gefühlssinn ganz von selbst unter die Kontrolle oder Leitung des Gesinns in der Zirbel und dann kann das Gesinn vermittels des Gefühlssinnes unseren Gedankenlauf in die richtigen Bahnen lenken und allmählich den Gedankenlauf völlig leiten. Weil unsere Sinne meist nicht genügend unter der Kontrolle des Gesinnes stehen, geht uns so vieles verloren und gehen so viele von uns verloren.

Rumpfbeugen

An die Rumpfdrehungen in sitzender Stellung schließen wir mit der gleichen Armstellung die Rumpfbeugungen nach vorwärts an. Das Rückgrat bleibt dabei aufrecht und die Beugung ist eine reine Hüftbewegung so weit vorwärts, als es ohne Spannung geht. Damit das Rückgrat gerade bleibt und sich nicht krümmt, legen wir den Kopf etwas nach hinten und schauen während der ganzen Bewegung überhaupt nicht nach unten, sondern immer nach oben und richten sogar die Augen nach oben, damit die durch die Beugungen erzeugten Schwingungen bis hinauf zu den Augen und Ohren ziehen. Beim Vorwärtsbeugen atmen wir im Rhythmus unserer Melodie aus und beim Aufrichten lassen wir den Atem im Rhythmus der Melodie einströmen. Während der ganzen Übung verlegen wir unseren Gedanken ganz und gar auf die Bewegungen, selbst wenn uns das anfangs nicht ganz leicht fallen sollte.

Wer durch diese Beugungen anfänglich schwindelig wird, hat es schon mit einer leichten Nierenschwäche zu tun, die sich aber durch die Übung mitsamt dem Schwindelgefühl allmählich verliert. In manchen Fällen hat die Nierenschwäche auch schon zu einer Augenschwäche geführt, so dass sich ein leichter Schleier über die Augen zieht. Dann merken wir schon, nachdem wir unsere Rumpfbeugungen einige Tage gewissenhaft gemacht haben, dass die Augen wenigstens für kurze Zeit klarer sehen, und fahren mit den Übungen um so eifriger fort und baden gleichzeitig unsere Augen täglich dreimal in dünnem heißen Salzwasser. Mit sicherem Erfolg nehmen wir diese Übungen gegen Müdigkeit, entweder um sie abzuhalten oder um sich ihrer zu entledigen. Meist genügen schon einige Minuten solcher Beugungen, um uns frisch und munter zu machen und zu erhalten.

Viele Menschen leiden an Überentwicklung eines gewissen Gehirnteiles, ermangeln also der ausgeglichenen Gehirnentwicklung und haben deshalb den Kopf voller Grillen und ungesunder oder verschrobener Ideen. Stoßen sie dann auf die Beugeübungen und ergeben sie sich ihnen entspannt und gelassen, dann dauert es gar nicht lange, so gleicht sich das Gehirn aus und sie werden nicht nur normal, sondern leisten mehr und Besseres als je zuvor.

Wer stark beleibt und schon etwas schwerfällig geworden ist, wird durch diese Übungen dünner im Unterleib und weiter in der Brust und dadurch schneller in allen Dingen, schneller auf den Beinen, schneller mit den Händen, schneller im Vollziehen oder Verwirklichen, schneller im Denken und Urteilen, weil sich alle Leistungen der Körperorgane, besonders auch aller Drüsensysteme, verbessern.

Je schlanker wir werden, umso mehr setzen sich die Muskeln, Sehnen und Fasern in ihre richtige Lage, straffen sich und erfüllen ihre Aufgabe spielend und vollständig. Deshalb brauchen wir durchaus nicht wie ein Brett auszusehen; im Gegenteil, unter natürlichen Verhältnissen gestaltet sich der Körper wellenförmig, anmutig und harmonisch, womit sich körperliche und geistige Beweglichkeit und Munterkeit bei Tag und Nacht verbinden. Werden wir dann nachts um zwei Uhr gerufen, so schlagen wir sofort die Augen auf und leisten dem Ruf rasch und freudig Folge. Dann können wir uns wieder niederlegen, schlafen auch sofort wieder ein und sollten wir eine halbe Stunde später wieder gerufen werden, so sind wir wiederum sogleich bereit.

Ist das nicht so, dann haben wir einen bleiernen Schlaf, fühlen uns schwer und unlustig beim Erwachen. Vielleicht sind die Nieren etwas geschwächt, so dass die Nebennieren nicht mehr genügend sekretieren. Vielleicht zeigen sich in der Schilddrüse schon Alterserscheinungen, obwohl wir noch jung an Jahren sind. Vielleicht leiden die Geschlechtsdrüsen Not, so dass ihre Kanäle zusammenschrumpfen und sich in der Leistengegend wie ein Strick mit vielen Knoten anfühlen, so dass sich keine oder nur ungenügende innere Sekretionen in das Blut ergießen.

In solchen Schwächezuständen haben wir keinen Mut und keine Ausdauer. Schon beim Aufstehen fühlen wir uns schwach und müde, einige Schritte benehmen uns schon den Atem und am liebsten legten wir uns gleich wieder auf ein Ruhebett und ließen unsere Gedanken spazieren gehen. Die äußeren Sekretionen der Geschlechtsdrüsen haben zwar noch nicht ganz aufgehört zu fließen und die Gehirnintelligenzen sind auch noch etwas tätig; aber diese Tätigkeit ist einseitig und krankhaft gereizt, so dass wir nur Ideen hervorbringen, die sich nicht verwirklichen lassen, also von keinem Nutzen sind. Einen solchen Zustand dürfen wir nicht dulden, wenn wir weiterkommen wollen. Wenn wir uns befühlen, dürfen wir nirgendwo am Körper Knoten fühlen, weil das Stauungen bedeutet.

Hüftenfrottieren

Diese Übung sollten wir regelmäßig in unseren Übungsplan einschalten, weil sie die Verbindung zwischen den Nebennieren und den Geschlechtsdrüsen fördert oder herstellt und die Geschlechtsdrüsen anregt, mehr innere und äußere Sekretionen zu erzeugen und an das Blut und das Gehirn abzugeben. Sobald wir aber Knoten oder Stauungen in der Leistengegend fühlen und feststellen, müssen wir das Hüftenfrottieren täglich vornehmen, damit sich die Knoten nicht festsetzen, sondern in uns alles glatt läuft gleich einem strömenden Fluss.

Zunächst legen wir den rechten Unterschenkel waagerecht auf das linke Knie und beklopfen das rechte Bein von oben bis unten mit beiden Handrücken im Rhythmus unserer Melodie, die wir gleichzeitig singen oder summen, um die äußerlich durch das Beklopfen hervorgerufenen Schwingungen durch die inneren Schwingungen des Tones zu unterstützen. Die Hauptsache ist, dass die inneren Vibrierungen zustande kommen. Dann machen wir umgekehrt mit dem linken Unterschenkel und dem linken Bein dasselbe.

Dann frottieren wir die Leistengegend mit leicht geölten Fingerspitzen in runden, ziehenden, drückenden, massierenden Bewegungen von den Hüften aus nach dem Schambein zu, also stets nach unten zu und niemals die Leisten aufwärts. Dabei können wir sitzen oder liegen, erzielen aber raschen Erfolg, wenn wir dabei auf dem Rücken liegen.

Zum Singen oder Summen wählen wir uns einfache Melodien, die mehr in tiefen Tönen gehalten sind, also nach unten vibrieren und dadurch um so mehr durchgreifen.

Nach jeder solchen Behandlung ziehen wir noch die Knie an den Körper heran, drücken sie sogar an den Körper, erst ein Knie nach dem andern, dann auch beide gleichzeitig, und atmen dabei tief, schaufeln förmlich Luft ein. Machen wir die Behandlung sitzend, dann können wir zum Schluss auch die Beine im Rhythmus der Melodie abwechselnd übereinander werfen.

Schließlich machen wir auf die frottierten Stellen heiße Aufschläge und reiben etwas süßes Mandelöl ein.

So fahren wir alle Tage fort. Dann werden wir bald die störenden Ansammlungen und Stauungen im Körper los sein. Wir beschleunigen das, wenn wir während der Behandlungsdauer tagsüber alle 3 Stunden 1 Teelöffel süßes Mandelöl einnehmen und danach 1 Glas heißes Wasser trinken.

Korkenzieher-Bewegung

Diese Übung nehmen wir sitzend vor. Dabei dreht sich der Oberkörper in den Hüften, als wollte er sich in die untere Körperhälfte hineinschrauben wie ein Korkenzieher. Erst drehen wir den Oberkörper langsam, behutsam, bedachtsam soweit wie möglich nach der linken Seite, indem wir den Druck nach links verlegen, und dann umgekehrt nach der rechten Seite und lassen den Gedanken mit der Bewegung gehen, bis die Bewegung automatisch wird und aus sich selbst weiter und so leicht vor sich geht, dass wir die Übung beliebig lange fortsetzen könnten.

Nachdem wir die Arme um die Schultern gelegt haben, drehen wir den Oberkörper vom Sitz aus nach links rückwärts und aufwärts, als wollten wir ihn auf den Windungen eines Korkenziehers oder einer Schraube in die Höhe schrauben. Sobald der Oberkörper auf dem Höhepunkt angelangt ist, dreht er sich um seine eigene Achse nach rechts rückwärts und aufwärts und dann vorwärts und abwärts, bis er in der Vorwärtsbeugung den tiefsten Punkt erreicht hat, sich dann nach links dreht und schraubenförmig links emporsteigt, so dass der Oberkörper einen geschlossenen Kreis beschreibt.

So fahren wir sechs- bis zwölfmal hintereinander fort und wiederholen dann dasselbe in der umgekehrten Richtung, indem wir damit beginnen, den Oberkörper nach rechts hochzuschrauben, ihn dann im Höhepunkt um seine Längsachse nach links drehen, von links durch die Vorwärtsbeugung hindurch wieder nach rechts aufwärts führen und das ebenfalls sechs- bis zwölfmal wiederholen.

Je besser wir uns entspannen, umso leichter fällt uns die Übung und umso vollkommener werden die schraubenartigen Bewegungen. Je weiter wir uns drehen, strecken, ziehen, beugen, umso größer ist die Wirkung. Haben wir die eine Seite hochgezogen, dann müssen wir die andere Seite soviel wie möglich nachziehen, damit sich im Innern alles wie ein Wurm oder eine Riesenschlange bewegt. Also wir spannen uns dabei nicht, strengen uns nicht an, sondern überlassen den Körper einfach der schraubenförmigen Bewegung.

Allmählich setzen wir uns, sobald wir mit der Aufwärts-Rückwärts-Drehung auf dem Höhepunkt angelangt sind, über uns an der Decke oder an der Wand hinter uns einen Punkt fest, auf den wir unseren Blick heften, bis sich der Oberkörper um seine eigene Achse nach der entgegengesetzten Seite herumgedreht hat und anfängt, sich abwärts zu beugen. Je mehr wir die Augen in die Übung einbeziehen und nach oben gerichtet halten, um so mehr befestigt sich unser Gesichtssinn und nach und nach alle zwölf Sinne.

Nach einigen Vorübungen vollziehen wir die Bewegungen im Rhythmus unserer gesungenen oder gesummten Melodie, selbst wenn uns das Singen anfangs nicht ganz leicht fällt. Strengt uns das Singen zu sehr an, dann summen wir. Am besten eignet sich eine alte zarathustrische Melodie wie „Spenta Ainyahita“ oder „Ashem vohu“, also eine Melodie, bei der wir von den höheren zu den tieferen Tönen hinuntergehen. Diese uralten Weisen haben es in sich, unsere Entwicklung besonders zu fördern, weil sie zu diesem Zweck erdacht worden sind. Indessen sind wir nicht an eine bestimmte Melodie gebunden, sondern wählen uns frei bald diese, bald jene, damit uns verschiedene Schwingungen zugute kommen.

Je besser wir die Drehungen vom Sitz an aufwärts-rückwärts ausführen, um so mehr kommen alle Körperteile bis zum Nacken, Hals und Atlaswirbel in die Windungen hinein und um so besser wird der Blutumlauf zum Gehirn. Hat das Blut keinen freien Lauf zum Gehirn, dann wird man bei jeder ungewohnten Bewegung schwindelig; man bekommt einen roten Kopf, es wird einem übel und man wird böse und boshaft. Man kann sehr böse werden, muss aber dabei doch lächeln können. Sobald man aber das Boshafte zeigt, sind Blut- oder Kreislaufstörungen im Spiel.

Die Bewegungen tun besonders den Rückgratswirbeln gut und lösen etwaige Verkalkungen, die die Ursache zu allerhand Nervenleiden sind. Sind keine Verkalkungen vorhanden, dann behält man die Nervenruhe, selbst wenn gleich das Haus einfallen sollte.

Den äußerlichen Bewegungen folgt man innerlich mit dem Gedanken. Der Gedanke folgt den Windungen, zieht sich förmlich empor und heraus aus dem Niedrigen, Alltäglichen, Gewöhnlichen. Man muss das Gefühl bekommen, als zöge man die Lungen, das Herz, den Magen, die Leber, die Milz, die Bauchspeicheldrüse, die Nieren, die Eingeweide mitsamt dem ganzen Darmkanal mit sich empor. Dann werden wir uns allmählich der Organe in ihrer natürlichen Ordnung und ihren gegenseitigen Beziehungen bewusst. Jeder Körperteil muss in Bewegung kommen, auch Hals und Nacken, damit die Schwingungen vom Kopf bis zu den Füßen dahinziehen.

Deshalb sollten wir stets mit dem Gedanken bei allen Übungen sein und uns immer fragen, von welchem Nutzen sie für uns sind. Dann wird uns so manches klar, was wir vorher noch nicht wussten. Der Heiland drückte das so aus: „Was ihr auch tut, tut es zur Ehre Gottes!“ Alles, was wir tun, soll auf den Gottgedanken in uns reflektieren und tut das auch, wenn wir unser Denkenswesen auf den Gottgedanken in uns einstellen. Dann kommen uns refraktiv die Schwingungen des Gottgedankens entgegen, verbinden, vermählen sich mit unseren reflektiven Denkschwingungen und das Ergebnis ist ein erweiterter Gedankenlauf.

Es erweitert sich dann nicht nur unsere äußere, sondern auch unsere innere Beweglichkeit und je beweglicher wir auch innerlich werden, um so mehr erblicken, schauen, erkennen wir, dass alles in Bewegung und in allem Bewegung ist. Alle unsere Organe arbeiten ähnlich dem Lauf der Welten im Weltall. Wir sehen nicht, wie die Welten laufen; aber sie laufen doch. Wir sehen unsere Organe nicht arbeiten; aber sie arbeiten doch. Es gibt keinen Stillstand in unserem Wesen, alles ist beweglich. Wollten wir all den Bewegungen unserer Organe folgen, würden wir schwindelig.

Den Schwingungen einer einzigen Gehirnzelle, die die Geschwindigkeit des Lichtstrahls haben, könnten wir nicht folgen, selbst, wenn wir ihnen zu folgen versuchten. Weil sie ununterbrochen vibrieren, ob wir denken oder nicht, können uns neue oder erweiterte Gedanken kommen und je mehr wir über einen neuen Gedanken nachdenken, um so mehr Schwingungen entstehen im Gehirn und um so mehr überflügeln neue Gedanken die alten Gedankengänge, Ideen und Meinungen. Wenn der Durchschnittsmensch mehr dächte, woran er denkt, dann könnten sich gegenüber neu aufkommenden und ihm bewusst werdenden Gedanken alle die fixen Ideen vergangener Zeiten nicht mehr behaupten. Gedankenläufe, die sich nicht weiterentwickeln, werden zu fixen Ideen, die uns zurückhalten. Deshalb ist es von großem Wert, dass wir mit unseren Gedanken ganz und gar bei den Übungen sind.

Sobald wir die Übung eine Zeitlang befolgt haben, merken wir, dass sie uns von viel größerem Nutzen ist, als wir anfänglich dachten, solange wir nur andere beobachteten. Eine große Umwandlung ist im ganzen Körper vor sich gegangen; Rückenschwäche ist verschwunden, die Nieren fühlen sich bestärkt, der Darm arbeitet besser, Blinddarmreizungen hören auf, Verkrampfungen lösen sich, die Wirbel des Rückgrats setzen sich in ihre richtige Lage, die Ausdauer wächst und ein Gefühl stellt sich ein, als könnten wir ununterbrochen schaffen. In der oberen und auch in der unteren Körperhälfte bekommen wir das Gefühl, als wären Tischbeinstäbe eingezogen worden und als hielte uns ein lebendiger Panzer aufrecht, ohne uns auch nur im geringsten zu behindern.

Diese Wirkungen haben ihren Grund darin, dass wir mit dieser Korkenzieherübung nicht nur die Nebennieren, sondern gleichzeitig auch die Geschlechtsdrüsen und infolge der Arm- und Kopfstellungen auch die Schilddrüse und den Hirnanhang in lebhaftere Schwingung versetzen; wenn wir zu der Übung summen, wird sogar die Brustbeindrüse in die guten Wirkungen einbezogen. Solange noch nicht alle Organe gut arbeiten, sollte die Korkenzieherübung unsere Hauptübung am Morgen sein. Das regelmäßige Üben wird uns zum Erfolg verhelfen. Dagegen sollten wir die Übung nicht zu lange hintereinander machen, damit wir nicht in Spannung geraten oder die Gedanken-Konzentration verlieren, was den Erfolg schmälern oder ganz aufheben würde.

Die Nebennieren, die Geschlechtsdrüsen und die Schilddrüse sind die drei physikalischen Hauptdrüsensysteme unseres Körpers, so dass wir alle körperlichen Schwachheiten überwinden, wenn diese drei Systeme in harmonischer Verbindung miteinander stehen und arbeiten. Ist diese Verbindung einmal hergestellt, so reiht sich die Verbindung mit dem Hirnanhang von selbst an. Dann werden wir es uns immer mehr bewusst, dass Aufrecht-Gehen, Aufrecht-Sitzen, Aufrecht-Stehen Stellungen sind, die es den Nebennieren ermöglichen, immer neue Verbindungen herzustellen und dadurch unser Leben zu verlängern und zu vervollkommnen.

5. Abschnitt

Becken-Übungen

Die Beckenübungen kommen den Geschlechtsdrüsen zugute, also namentlich alle Bewegungen mit den Beinen und Füßen. Nicht alle Beckenübungen, besonders die mit den Beinen, lassen sich gut in Gemeinschaft oder Gesellschaft machen. Aber wenn wir daheim und für uns üben, sollten wir die Beinbewegungen umso regelmäßiger in unseren Übungsplan einschalten. Machen wir immer nur die Übungen zu Gunsten der oberen Körperhälfte, dann bleiben die nicht berührten Drüsen zurück oder erweitern sich nur teilweise.

Wenn sich ein Kind nicht gut entwickelt oder im Wachstum zurückbleibt, so liegt es gewöhnlich daran, dass gewisse Drüsen im Unterleib nicht genügend rege und wirksam sind, weil es an der genügenden Durchblutung fehlt. Manchmal tritt ja in solchen Fällen durch eine zufällige Erschütterung infolge eines Falles, Sturzes oder Stoßes eine Änderung ein. Anfangs fühlt das Kind meist nur einen örtlichen Schmerz; aber schon nach einigen Tagen setzt eine deutliche Belebung ein. So verhilft sich die Natur manchmal selbst zu einer Weiterentwicklung.

Wir sollten aber doch in solchen Fällen nicht auf eine zufällige Erschütterung warten, sondern einfach wissenschaftlich zu Werke gehen und für Durchschüttelungen sorgen. Die Jugend vom 11. bis 16., manchmal sogar je nach dem Temperament, bis zum 18. und 24. Lebensjahr, sollte recht viel Unterleibs- und Beinübungen machen oder täglich etwa 10 Kilometer auf dem Fahrrad zurücklegen oder auch zu Pferd reiten. Wenn sie weder ein Rad, noch ein Pferd haben kann, dann geht sie einfach durch Reitübungen auf dem Stuhl.

Einige Minuten für Unterleibsübungen sollte jeder von uns täglich übrig haben, um uns der Festigkeit der Muskeln, Sehnen und Fleischeszellen bewusst zu bleiben. Dann bleiben wir ausdauernd und jung selbst bei zunehmenden Jahren. Mancherlei Beinbewegungen können wir auch beim Spazierengehen und beim Treppensteigen machen, wenn wir auf die Hügel steigen oder auf die Berge klettern, indem wir die Beine etwas höher heben als gewöhnlich und uns beim Abwärtsgehen in die Knie fallen lassen.

Reit-Bewegungen

Die einfachsten Übungen zu Gunsten der Beckenorgane sind die Reitbewegungen.

Wir machen sie daheim auf einem festen Hocker oder einem Stuhl ohne Lehne und möglichst bei offenem Fenster. Die Bewegungen machen wir ganz entspannt und soweit der Körper dabei in die Höhe geworfen wird, geschieht das von innen heraus ohne irgend welchen Druck und der Körper fällt dann wieder ohne Druck herunter, sozusagen in den Rücken des Reittieres hinein. Dann haben wir sofort ein Gefühl der Leichtigkeit im ganzen Körper. Die Beine halten wir dabei möglichst nahe aneinander; je näher, umso besser ist die Wirkung. Allmählich machen wir die Bewegungen schneller, aber nie schneller und auch nie länger, als wir es ganz entspannt ausführen können.

Am Morgen wirken die Reitübungen am besten, und zwar möglichst vor Sonnenaufgang und nicht später als 6 Uhr, in jedem Fall aber vor dem Frühstück. Den Frauen tun sie am Morgen besonders gut, weil sie den Ischiasnerv durch den ganzen Körper hindurch erschüttern. Erst reiten wir ganz gemütlich, legen dann zu in der Schnelligkeit und reiten schließlich nur so darauf los, mitsamt dem Stuhl im ganzen Zimmer herum, bleiben aber dabei ganz entspannt.

Die ganze Beckengegend mitsamt den Beckenorganen und Beinen kommt in Bewegung und Schwingung und durch das Rückgrat übermitteln sich die Schwingungen dem ganzen Körper und durchwärmen ihn spürbar. Der Blutumlauf und die Atemzüge beleben sich, die unteren Teile des Gehirnes werden besser durchblutet und angeregt und übertragen ihre Schwingungen zunächst auf die oberen Teile des Hinterhaupthirnes.

Machen wir die Reitübungen einige Wochen lang täglich nur für 3 Minuten, so wissen wir nichts mehr von Nervosität. Selbst wer skrofulös geboren ist, erschüttert seinen Körper so vollständig, dass die Drüsen genügend Sekretionen an das Blut und in das Gehirn abgeben, dass das Blut gereinigt, die Nerven bestärkt und alle Organe in natürlichen Zustand versetzt werden.

Selbst wenn die Nerven in sehr schlimmer Verfassung sind und wir gehen jeden Morgen für eine halbe Stunde ganz entspannt durch die Reitübungen in verschiedenen Schnelligkeitsgraden, so müssen selbst die schwersten Nervenkrankheiten in 5 bis 9 Wochen weichen. Selbstverständlich nehmen wir die entsprechende Ernährung hinzu, die der Versäuerung entgegenarbeitet, und betätigen uns nützlich soviel wie nur möglich. Die Nerven setzen sich sehr bald, arbeiten und erneuern sich wieder und werden leitungsfähig für die äußeren Drüsensekretionen, so dass sich alles bis in das Gehirn hinein verbessert. Wir werden dabei schmaler um die Hüften, der dicke Bauch verliert sich ganz von selbst und wir fangen an, wie ein Neptun oder eine Venus auszusehen.

Balancieren

Wir sitzen auf einem Stuhl ohne Lehne und ziehen die Beine abwechselnd auf den Sitz herauf. Das machen wir ganz gemütlich und ohne uns anzustrengen und halten die Stellung jeweils für einige Augenblicke oder auch Minuten inne; das genügt schon. Ein Bein nach dem andern wird dabei so nahe wie möglich an den Körper herangebracht, damit sich die Sehnen und Muskeln sozusagen umdrehen oder ihre Richtung verkürzen können und dadurch besser durchblutet werden. Schließlich ziehen wir beide Beine gleichzeitig auf den Sitz herauf und verweilen in dieser Stellung so lange, wie wir wollen. Wir können sogar in dieser Stellung die Speisen zu uns nehmen oder auch die Hände falten und uns sagen: „So kannst du ewig lange sitzen!“ Wir sitzen einfach so lange, wie wir können, ohne uns zu spannen oder zu zwingen.

Tagsüber wird sich manche Gelegenheit finden, dass wir mit einem untergeschlagenen Bein sitzen können. Sobald wir bequem sitzen, haben wir den Balancierpunkt gefunden, so dass sich alle Teile des Körpers ausbalancieren. Ist uns das mit dem einen Bein geläufig geworden, dann üben wir dasselbe mit dem andern Bein.

Andere Wirkungen erzielen wir, wenn wir beide Beine auf den Sitz heraufziehen und sie unterschlagen wie im morgenländischen Sitz.

In jeder der verschiedenen Stellungen können wir Drüsenübungen vornehmen, soweit sie sich mit der Stellung vereinbaren lassen, können uns strecken, winden und drehen, aber immer ganz entspannt und locker, damit der Sinn der Drüsenübungen gewahrt bleibt. Wir dürfen also dabei auch keinen muskulösen Druck ausüben, wie es bei Gymnastikübungen üblich ist.

Bein-Bewegungen

Durch die vorhergehenden Übungen sind die Beine schon soweit locker geworden, dass wir sitzend ein Bein abwechselnd über das andere werfen können. Wir machen das ganz elastisch und so, als ob sich die Beine aus sich selbst heraus wie auf Sprungfedern bewegten, also ohne dass wir uns dabei einer Schwere bewusst werden. Wir heben also das sich überwerfende Bein nicht wie eine Last und lassen es auch nicht schwer auf das andere Bein fallen. Dann ermüden wir nicht, wenn wir auch dabei etwas warm werden mögen.

Wenn unser Gedanke ganz bei der Übung ist, geht alles leicht vonstatten. Am besten ist es, wenn wir uns etwas vorbeugen, aber nicht zu weit, damit das Körpergewicht nicht auf die Zehen fällt. Das ruhende Bein wirft immer das sich überschlagende Bein mit einer wippenden Fußbewegung hoch, wobei die Zehen des ruhenden Fußes nach oben gerichtet sind und nur der federnde Ballen den Boden berührt.

Sobald der Fuß des übergeworfenen Beines wieder auf den Boden kommt, macht er eine wippende Bewegung, gibt dadurch dem übergeschlagenen Beine schon wieder einen Schwung zur Rückbewegung und bereitet zugleich das ruhende Bein für das folgende Überschlagen vor. Es kommt also gleichzeitig auch eine Bewegung der Knöchel zustande. Je weniger Muskelkraft wir aufbieten, umso fließender werden die Bewegungen.

Die Arme lassen wir während der Beinbewegungen locker herunterhängen.

Danach üben wir uns, in sitzender Stellung ein Knie nach dem andern zu heben und es dabei so nahe wie möglich an die Brust heranzubringen. Es ist aber in Wirklichkeit kein Heben; sondern ein Knie nach dem anderen springt vermöge des Gedankens aus sich selbst hoch, wird also nicht vermöge der Muskelkraft hochgezogen. Ebenso fällt das Knie nicht schwer in die Ausgangsstellung zurück, sondern geht federnd zurück. Können wir das Knie anfangs ohne Muskelkraft nicht sehr hoch bringen, so bringen wir es weniger hoch, versuchen aber immer wieder, etwas höher zu kommen, was uns auch bald gelingt, wenn wir entspannt sind.

Dann üben wir uns, beide Knie gleichzeitig an die Brust heranzubringen. Die Beine gehören dabei zusammen; je besser sie beieinander bleiben, umso größer ist die Wirkung. Sobald wir unseren Balancierpunkt gefunden haben, geht es leicht. Selbst bei dieser Übung stützen wir die Hände nicht etwa auf den Stuhl, sondern lassen die Arme entspannt herunterhängen, damit sich die ganze Bewegung aus sich selbst vollzieht. Gerade bei dieser Bewegung werden wir es uns schließlich gewahr, dass das Becken bewegt und hochgezogen wird.

Sind wir in den Bein- und Kniebewegungen frei und sicher und ist das Becken beweglicher geworden, dann erweitern wir uns die Übungen.

Wir lassen die Arme nicht mehr seitwärts herunterhängen, sondern ballen die Hände zu leichten Fäusten, setzen sie in die Schultergruben, später in die Achselhöhlen und schließlich auch auf den Rücken zwischen die Schulterblätter und lassen sie dort ruhen, während wir die Bein- und Kniebewegungen machen. Die Fäuste werden so gemacht, dass wir die Daumen zuerst in den Handteller und über die Herzlinie legen, die als oberste quer durch den Handteller zieht; dann legen wir die Finger über den Daumen. Sollten anfangs in den Daumen, Fingern oder Händen Spannungen oder gar Schmerzen entstehen, so lassen wir doch nicht nach und allmählich verschwinden die Verkalkungen und Versteifungen und damit auch die Spannungen und Schmerzen.

Sind wir noch freier, sicherer und beweglicher in den Bein- und Kniebewegungen und auch in den Fauststellungen geworden, dann verbinden wir die Bein- und Kniebewegungen mit den Arm- und Faustbewegungen, setzen also die Fäuste im Rhythmus der Bein- und Kniebewegungen ein und lassen sie wieder heruntersinken, wobei sich die Fäuste öffnen und die Finger entspannt strecken. Es dauert nicht lange, dann fühlen sich die Hände wärmer und die etwa feuchten oder zu trockenen Hände werden normal. Auch die Füße fühlen sich wärmer, weil sich der Blutumlauf verbessert.

Sobald wir uns mit der praktischen Ausführung der Übungen vertraut gemacht haben, werden wir uns bewusst, dass sich bei den Bewegungen gewisse Schwingungen durch das Becken nach dem Schambein ziehen und sich von da nach den Geschlechtsdrüsen verteilen. Denn die in den beiden Körperhälften liegenden Geschlechtsdrüsen werden sich durch die Bein- und Kniebewegungen sozusagen gegenseitig zugeworfen, so dass sich Ausgleichungen zwischen ihnen herstellen. Ziehen wir die Knie erst einzeln und dann beide gleichzeitig an die Brust heran, dann bäumen sich die Geschlechtsdrüsen in ganz natürlicher Weise auf und erweitern nicht nur ihre Leistungen, sondern auch ihre Verbindungen mit den anderen Drüsensystemen.

Schließlich werden wir uns durch diese Beckenbewegungen gewisser Schwingungen bewusst, die von der Zirbel bis in die Fußspitzen reichen, also unser ganzes Wesen vom Scheitel bis zur Sohle erfassen. Dann sind wir uns sicher, dass sich die Verbindung der Geschlechtsdrüsen mit allen anderen Drüsensystemen beständig erweitert und verbessert.

Es wird uns aber nicht nur die Tatsache der Verbindung und des Zusammenhanges bewusst, sondern auch der Grad der Verbindungen, so dass wir allmählich merken, welches Drüsensystem einer besonderen Anregung durch bessere Verbindung mit den Geschlechtsdrüsen bedarf, und dadurch in der Lage sind, durch entsprechende Auswahl oder Verbindung von Übungen die Verbindung mit den Geschlechtsdrüsen zu verbessern.

Gerade diese Verbindungen sind es ja, die wir finden und fördern wollen, weil sie in unserem Körper von Natur aus noch nicht vorhanden sind. Das bedeutet aber eine Förderung der verwandtschaftlichen Beziehungen überhaupt, wozu Verstehen, Verständnis und Einigung gehören, damit durch das gemeinschaftliche Wirken größere Leistungen erzielt werden.

Solange uns noch nicht die volle Leistungsfähigkeit geworden ist, die von einem menschlichen Wesen erwartet werden kann und muss, solange die ganze Menschheit noch nicht das leistet, wozu sie berufen und nach ihren Fähigkeiten, Gaben und Talenten auch imstande ist, liegt es daran, dass die Drüsensysteme noch nicht die genügenden Verbindungen untereinander geknüpft haben.

Wir haben wohl das Material in unserem Körper; aber es fehlt noch an der Anerkennung der verwandtschaftlichen Beziehungen und der harmonischen Zusammenfügung und Zusammenarbeit und unter den Menschen an der wechselseitigen Freundschaft, so dass wir uns als Menschen immer noch zu fern stehen, um alle unsere Fähigkeiten, Gaben, Talente und Kräfte auf die Förderung des gesamten Wesens und der Gesamtheit der Menschen, ja, der ganzen Schöpfung einzustellen.

Alle Zusammenhänge des Lebens werden uns immer klarer, sobald die Geschlechtsdrüsen weitere Verbindungen knüpfen.

Hocke-Bewegungen

Wir beginnen mit der Sitzbad-Übung. Dabei hängen wir den Körper aus der stehenden Stellung etwa dreißigmal hintereinander in die Knie, wobei die Fußsohlen den Boden vollständig berühren. Die Fäuste werden beim Niedergehen leicht geballt, also ohne dass Gewicht, Schwere oder Spannung darin ist, und seitwärts neben die Füße gesetzt, beim Aufrichten gehen die Finger in die natürliche Stellung zurück. Der Sitz rastet auf den Fersen und wir finden bald heraus, dass wir sehr gut, ohne auf einem Stuhl zu sitzen, ausruhen können. So gehen wir einfach dreißigmal hinunter und wieder herauf, also nicht steif und nicht starr, nicht knöchern, sondern beweglich, biegsam und ganz entspannt.

Wir fangen mit 7 Hockebeugungen an und erweitern die Übung nach und nach auf 14, 21 und schließlich auf 30 Beugungen. Mehr als 30 brauchen wir nicht zu machen, weil wir nach 30 Beugungen ganz entspannt sind, manche vielleicht schon nach 20 Beugungen. Wir nehmen die Übung morgens und abends vor, weil sie alle Drüsensysteme zusammenzieht. Etwas schwieriger wird sie, wenn wir dabei noch die Zunge zurückrollen; aber der Fortschritt ist auch umso bedeutender.

Durch diese Sitzbad-Übung wird uns dann alles das, was die Sitz- oder Wechselbäder oder die heißen Aufschläge uns noch nicht zustande gebracht haben. Die in der Leistengegend liegenden Geschlechtsdrüsen werden durch diese Übung gezwungen, zu revibrieren oder Gegenbewegungen zu machen und die 20 oder mehr neuen Elemente ihrer inneren Sekretionen in das Blut zu ergießen. Wenn man die inneren Sekretionen unter dem Vergrößerungsglas betrachtet, dann sieht man, dass darin bei der Revibrierung alles aufwallt wie bei einem Wasserfall, und diese Belebtheit übermittelt sich mit den Elementen dem Blut. Machen wir diese Sitzbadübung täglich morgens und abends, so belebt und erneuert sich das Blut beständig, wir erhalten uns jung und werden wieder jung, wenn wir schon gealtert sind.

Die Sitzbad-Übung bringt die Ausgleichung zwischen Elektrismus und Magnetismus im ganzen Körper zustande. Kalte oder trocken-spröde Füße verzögern diese Ausgleichung. In solchen Fällen reiben wir die Füße abends vor dem Schlafengehen auf einem wollenen Teppich, bis sie vollständig erwärmt sind. Am besten bedienen wir uns dazu eines kleinen Teppichs aus rot gefärbter Lammwolle; es genügt aber auch schon das Abreiben mit einem dicken wollenen Tuch. Sind die Füße zu trocken, weil wir zu viel oder zu starken Kaffee trinken, dann schränken wir den Kaffeegenuss ein und reiben die Füße zunächst mit leicht geölten Händen, bevor wir sie auf dem Teppich oder mit einem wollenen Tuch reiben. Sobald die Füße warm werden, fühlen wir, wie sich die Wärme nach dem Oberkörper zieht. Machen wir das regelmäßig jeden Abend, dann erfreuen wir uns schon nach einigen Tagen eines besseren Blutumlaufs und merken auch schon innerlich und äußerlich eine gewisse Ausgleichung.

Wenn in unserem Körper viele organische Schwächen und Verwicklungen vorhanden sind, sollten wir den Hockesitz von Zeit zu Zeit mehrere Minuten lang einnehmen. Wir können ja dabei unsere Zeitung lesen, Handarbeiten machen, unsere Mahlzeiten verzehren und im Hockesitz allmählich auch andere Drüsenübungen vornehmen. Schon wenn wir 3 Minuten im Hockesitz gesessen haben, ist die materielle Gehirngruppe so angeregt, dass wir uns getrieben fühlen, mit irgendetwas einen Handel anzufangen oder sonst etwas Nützliches zu tun.

Müde werden wir in dieser Stellung nicht, außer in der ersten Zeit, wenn wir mit Krampfadern zu tun haben. Aber die Krampfadern müssen weichen, wenn wir den Sitz wenigstens zweimal am Tag für einige Minuten einnehmen, besonders wenn wir gelegentlich noch die Waden mit den Handrücken beider Hände klopfen und dabei tief ausatmen oder summen; dadurch wird der Blutlauf normal und die Säuren und Salze verziehen sich.

Sollten wir die Sitzbadübung aus irgendeinem Grund nicht in aufrechter Stellung machen können, dann machen wir sie in liegender Stellung, indem wir die Beine anziehen und wieder strecken oder gehen lassen. Mit jedem Tag werden wir kräftiger und bekommen allmählich die Kontrolle über die Organe, so dass wir die Übung bald auch stehend vornehmen können. Bringen wir dann 30 Beugungen zustande, dann sind wir sicher, dass uns der Aufbau wird, selbst wenn wir durch Überanstrengung oder Unglücksfälle tief gesunken waren.

Fällt uns der Hockesitz einigermaßen leicht, so dass wir uns in den Knien nur so balancieren und Schaukeln können, dann gehen wir im Hockesitz ein, zwei oder mehr Schritte vorwärts, dann wieder rückwärts, ganz kunstvoll wie ein Krebs, dann seitwärts, erst nach der einen, dann nach der andern Seite. Schließlich machen wir alle möglichen Bewegungen, die in der Natur vorkommen und uns bewusst werden. Selbst das Hochspringen im Hockesitz können wir üben. Bringen wir das einigermaßen zustande, dann legen wir noch einen Stock in die Kniekehlen, halten ihn dort mit beiden Händen fest, hocken nieder und springen ganz leicht in die Höhe trotz der Behinderung durch den Stock.

Mit allen diesen Beckenbewegungen erreichen wir in allerkürzester Zeit das, was die Wissenschaft durch Operationen erzielen wollte, aber nicht erzielen kann. Wollen wir uns freilich in diesen Beckenübungen und all den anderen Drüsenübungen kunst- oder berufsmäßig ausbilden, um damit auf die Bühne zu gehen, dann nimmt es selbst beim Begabtesten und Gelenkigsten drei Jahre, bis er bei all den Übungen die vollkommene Kontrolle über seinen Körper erlangt hat. Die russischen Altartänzer brauchen für ihr Teilgebiet sogar sieben Jahre.

Aber auch wenn wir das nicht wollen, verbürgen uns alle die Drüsen-Übungen bis zu den Hockeübungen, dass wir beständig Fortschritte in der Kontrolle über unseren Körper und in der Erweiterung unserer Gehirnfähigkeiten machen.

6. Abschnitt

...

7. Abschnitt

Ausatmen am Schluss

Jedesmal, wenn wir unsere Liebesquellübungen abschließen, halten wir das letzte Wort „Welt“ lange aus, atmen dann sechsmal hintereinander tief ein und aus, verlängern die letzte Ausatmung möglichst und stoßen dann noch mit dem letzten Rest des Atems auf denselben Aushauch einige Worte aus, wie: „Und alles ist gut!“, und zwar dreimal hintereinander mit verschiedener Wortbetonung, dann erst atmen wir wie gewöhnlich weiter, unserem Temperament gemäß.

Je länger wir am Schluss die letzte Note auf „Welt“ aushalten, um so mehr ziehen sich die Muskeln des Unterleibes nach innen, nach der Magengegend zu zusammen und gewöhnen sich nach und nach daran, sich immer mehr zusammenzuziehen, so dass sich der Unterleib oder die Bauchhöhle verkleinert und die Brusthöhle, besonders in den oberen Teilen, erweitert. Ein vorstehender Unterleib verliert sich also, was schon aus Gesundheitsgründen und Ehrgeiz geschehen sollte.

Dann arbeiten alle Organe natürlich, wir erfreuen uns besserer Gesundheit und steter Freudigkeit. Wenn die Brust hochgetragen wird, sind wir schon des Morgens froh gestimmt und freuen uns über alles, könnten sogar über alles lachen und sollten auch möglichst häufig lachen, weil jedes Lachen die Muskeln des Unterleibs nach der Magengegend zusammenzieht.

Allmählich machen wir aus dem Lachen sogar eine Übung, lachen und machen uns lachen, selbst wenn es nur eine Dummheit ist, die in unserem Gedächtnis auftaucht. Oder wir stellen uns ein komisches Bild vor und lachen darüber. Wenn weiter nichts, zählen wir uns alle Witze auf, die uns in den Sinn kommen, und lachen darüber. Oder wir haben etwas liegen lassen und lachen darüber, lachen über die kurzen Gedanken und die langen Schritte, die wir nun deswegen machen müssen.

Je mehr das Lachen die Muskeln im Unterleib festsetzt, um so leichter halten sich die Unterleibsorgane in Ordnung und wir bleiben von Unterleibsbeschwerden verschont. Sogar die Vergesslichkeit verschwindet, weil das Denken bestimmter und klarer wird. Also raffen wir uns schon am frühen Morgen auf und erheitern, ermutigen uns durch langes Ausatmen und Einwärtsziehen der Unterleibsmuskeln.

Dann sind wir bereit zur Arbeit, fühlen uns glücklich und brauchen gar nichts in den Magen zu tun, nicht einmal Mate-Tee.


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"Koncentráljuk érzülékünket a lélegzetre csupán. Mindegy, hogy az érzülékünk, elménk mennyire felizgult, ideges, fáradt, vagy tompult, mihelyt ezt a gyakorlatot elvégezzük, az eredménnyel nagyon is meg leszünk elégedve. Az idegrendszer megnyugszik az elektromos erõk termelésével, az agy megkönnyebbül a nyugalom által, melyet a koncentráció idézett elõ."
Dr. O.Z.A. Hanish