Ich lass’ dich nicht

Refrain:
Ich lass’ dich nicht, es sei denn, du segnest mich zuvor!
Ich lass’ dich nicht, es sei denn, du segnest mich zuvor!
Ich lass’ dich nicht, es sei denn, du segnest mich zuvor!
Ich lass’ dich nicht, es sei denn, du segnest mich zuvor!

1.   Elektrisier’, magnetisier’ mir jeden Körperteil,
Auf dass mir werde Heil von allen Gebrechen
Ja, ein für allemal, ja, ein für allemal!

2.   Elektrisier’, magnetisier’ die Lunge und das Herz,
Auf dass der Fellen Terz mir stets konvertiere
Im Atem Ga-Llama, im Atem Ga-Llama!

3.   Elektrisier’, magnetisier’ mir alle meine Drüsen,
Auf dass die Ätherdüsen im Hirne erschließen
Jedwed’ Intelligenz, jedwed’ Intelligenz!

4.   Elektrisier’, magnetisier’ mir jede Herzenskammer,
Auf dass von Erdenjammer befreit und für immer
Erlöst mein Wesen sei, erlöst mein Wesen sei!

Als Jakob in Bedrängnis war und den Weg in die Zukunft nicht sicher vor sich sah, rang er mit seinem Gott oder ging in sich und rief immer wieder aus vollem Herzen: „Herr, ich lasse dich nicht, du segnest mich denn!“ Ich lasse dich nicht, ich gehe nicht einen Schritt von der Stelle, es sei denn, ich werde mir bewusst, dass mich dein Segen begleitet!

So müssen wir es auch machen, wenn wir uns der in uns wohnenden Macht bewusst werden wollen. Wenn körperliche Schwächen über uns kommen, wenn sich die negativen Zustände der Umgebung auf uns wälzen wollen und das Licht eines Ausweges nicht erscheint, dann ergeben wir uns dem in uns wohnenden Gottgedanken, gehen in uns und schütteln alle negativen Einflüsse von uns ab. Durch den Druck der körperlichen Schwächen und der äußeren negativen Zustände werden wir uns dann unserer inneren Stärke, des in uns wohnenden Geistes der Wahrheit und Erkenntnis, bewusst und ergeben uns dem ewigwirkenden Gedanken in uns, indem wir uns nun seiner Führung anvertrauen. Denn alle Widerwärtigkeiten kommen uns nur von außen, kommen nie aus unserem inneren Wesen.

Sobald wir alle äußeren Einflüsse an uns abgleiten lassen und uns unserem Inneren zukehren, bedeutet das einen Gedankenrückschlag, der andere Schwingungen in uns erzeugt als die von den äußeren Einflüssen hervorgerufenen Schwingungen. Dadurch erweitern sich die in den einzelnen Körperteilen schon vorhandenen Schwingungen und ein Organ nach dem anderen wird so durchwärmt, dass die darin verborgenen Kräfte aufsteigen und das Gefühl in uns wecken, dass alle Macht in Wirklichkeit in unserem Gedanken liegt. Der in unserem Innersten wirkende Gedanke regt die Organintelligenzen und diese regen die Energien der Zellen an, so dass sich die Kräfte verdoppeln, vervielfachen und ein harmonischer Druck entsteht, der die Teilung der weißen und der roten Blutkörperchen bewirkt. Durch diese Vermehrung der Blutkörperchen entsteht ein weiterer Druck, ähnlich dem Druck strömenden Wassers. Nach jeder Erweiterung macht sich die Zellintelligenz stärker geltend, da sie das Ergebnis jeder Teilung in sich aufnimmt.

Genau so, wie sich im Blut solche Zellteilungen vollziehen, müssen die Nerven und die Drüsen Teilungen in sich erzielen, um die dabei frei werdenden Kräfte zu gewinnen. Also sind es die Teilungen des Zellgewebes von innen, die uns fördern, während wir von außen nur Anregungen erhalten; alle Erweiterungen müssen aus dem Inneren unseres Wesens zum Vorschein kommen. Was nicht in uns ist, kann uns auch nicht werden. Viele Menschen gehen daran zu Grunde, dass sie glauben, die Belebung müsse ihnen von außen kommen, während uns von außen nur die Anregung zur Erweiterung des Lebens in uns kommen kann.

Deshalb sollten wir uns immer wieder der Drüsenübungen erinnern und sollten von Zeit zu Zeit auch durch Übungen in Verbindung mit der Melodie „Ich lass’ dich nicht“ gehen, um unser inneres Wesen aufzustöbern, damit die mitotische Zellteilung vor allem auch in den Drüsensystemen weitergeht und sich uns größere Möglichkeiten selbst in dieser kurzen Daseinsspanne offenbaren. Zunächst machen wir im Rhythmus unserer Melodie folgende Übungen.

Übungen

1. Wir stehen aufrecht, halten einen Holzstab oder einen Besenstiel auf dem Rücken zwischen den zurückgezogenen Armen und ziehen ein Knie nach dem andern so hoch wie möglich gegen die Brust hinauf. Das wiederholen wir etwa sechsmal.

2. In der gleichen Stellung machen wir Muskelbewegungen mit dem Unterleib in einem nach oben offenen Halbkreis um den Nabel nach rechts, zurück nach links und allmählich auch in einem vollen Kreise um den Nabel herum von rechts nach links und umgekehrt, etwa sechsmal.

3. In der gleichen Stellung schlagen wir abwechselnd mit den Fersen gegen das Gefäß und wiederholen das etwa sechsmal.

4. In der gleichen Stellung machen wir Kniebeugen, wobei die ganze Fußsohle am Boden bleibt, etwa sechsmal hintereinander.

5. Wir sitzen aufrecht am Boden mit ausgestreckten Beinen, beugen uns mit ausgestreckten Armen in den Hüften vorwärts und berühren mit den Handflächen die Fußsohlen so tief wie möglich. Das machen wir etwa sechsmal.

6. In der gleichen Stellung halten wir die Hände im Nacken gefaltet und die Daumen gegeneinander gedrückt und ziehen ein Bein nach dem anderen so nahe wie möglich an die Brust heran, etwa sechsmal.

7. Wir knien auf beiden Knien, kreuzen die Arme auf dem Rücken und beugen uns abwechselnd so weit wie möglich vorwärts und rückwärts, etwa dreimal hintereinander.

8. Wir knien auf beiden Knien, falten die Hände im Nacken, drücken die Daumen fest gegeneinander und drehen den Körper in den Hüften so weit wie möglich, etwa sechsmal.

9. Wir knien auf beiden Knien und schwingen die lose hängenden Arme seitlich, während wir uns gleichzeitig in den Hüften drehen, etwa sechsmal.

10. Wir hocken uns in den arabischen Sitz nieder, halten dabei den Holzstab oder Besenstiel zwischen den gebeugten Armen und den Kniekehlen und hüpfen in dieser Hockestellung, etwa sechsmal.

11. Wir stehen aufrecht, legen die Finger in die Handteller und die Daumen leicht an die Zeigefinger zu leichten Fäusten, strecken die Arme vorwärts und schlagen mit den Fäusten abwechselnd und entspannt gegen die Brust. Die Arme bewegen sich leicht und locker und die ganze Kraft legen wir in die Fäuste, so dass wir uns bei jedem Schlag immer mehr von allem Druck und aller Schwere entlasten, machen also alles kraftvoll, aber ohne Spannung. Dann fühlen wir, dass wir einen sicheren Halt haben, wie damals Jakob an der Himmelsleiter, deren Sprossen von der Erde bis in den Himmel reichen. Wir schlagen also abwechselnd gegen die Brust, als klimmten wir die Leiter Sprosse für Sprosse empor.

12. Wir wiederholen dieselbe Übung während des Refrains der Melodie, schlagen aber während des zweiten Teiles der Melodie mit beiden Fäusten gleichzeitig gegen die Brust, um das Gefühl zu bekommen, dass die elektromagnetischen Strömungen durch uns hindurchfließen und alle Körperteile erreichen, die Lungen, die Drüsen und sogar die Herzkammern, also nicht nur die erste und die zweite, sondern auch die dritte und die vierte und sogar die fünfte, nicht nur die Seelenkammer, die die Khinvatbrücke zum Gesinn darstellt, nicht nur die vierte Geheimkammer, die gleich einem undurchsichtigen Schleier den Thron des Allmächtigen umhüllt, sondern auch die fünfte Kammer der Individualität oder Entität, damit jeder Teil des Körpers frei werde von aller Schwäche und allem Leid und sich voller Gesundheit erfreue nicht nur jetzt und nicht nur für eine gewisse Zeit, sondern für immer, zu allen Zeiten.

Wir brauchen die Übungen nicht lange zu machen. Vier Minuten zu einer Zeit genügen; aber wir müssen sie täglich machen, um gute und dauernde Wirkungen zu erzielen. Sie sind auch für jedes Alter gut, nicht nur für die Jugend und für die, die noch gelenkig sind, sondern für alle ohne Rücksicht auf Alter, Stand oder Geschlecht.

Schon die ersten Übungen in aufrechter Stellung mit dem Stab oder Besenstiel zwischen den Armen auf dem Rücken bewirken, dass sich die Brust hebt. Üben wir das eine Zeitlang täglich, dann gewöhnt sich das Zellengewebe daran, dass die Brust hochzustehen hat. Die Zellintelligenzen werden sich ihrer Pflicht und Aufgabe bewusst und die Zellenergien werden stärker, so dass sie ihre Aufgabe leicht und willig erfüllen, was aber nicht nur für die muskulöse Seite des Zellengewebes gilt, sondern für das ganze Zellengewebe, vor allem auch für die Lungen- und Herzfelle.

Wir sollten dem Brustkorb mehr Aufmerksamkeit schenken und ihm die erhobene Haltung angewöhnen, die ihm von Natur aus zukommt. Um das rascher zu erzielen, ziehen wir von Zeit zu Zeit die Brustmuskeln nach der linken oder der Herzensseite, um den rechten Lungenflügel etwas zu entlasten und von allem unnatürlichen Druck zu befreien. Dann strömen bei der nächsten Einatmung die Elemente der Luft rauschend in den rechten Lungenflügel und verteilen sich darin. Obwohl wir das Hauptgewicht der Lungen nach dem Herzen zu verlagert haben, fühlt sich das Herz nicht bedrückt, sondern im Gegenteil erleichtert und bestärkt, weil sich das Aortablut frei bewegen kann und dies dem Herzen unmittelbar zugute kommt.

Die weitere Verteilung der eingeatmeten Elemente besorgen die Lungenfelle, indem sie die Elemente in Chemikalien oder Sauerstoffverbindungen verwandeln. Diese Verbindungen lösen sich immer wieder auf und verwandeln sich wieder in andere Chemikalien, bis diese zur Aufnahme in das Nervensystem bereit und zur Förderung der Nerventätigkeit geeignet sind. In den Nervenfluiden vollziehen sich neue Verbindungen und Lösungen, bis diese so flüchtig geworden sind, dass sie von den Drüsen aufgenommen werden können. Die Drüsen verarbeiten diese flüchtigen Substanzen zum Teil zu neuen Elementarstoffen für das Venenblut und zum Teil zu neuen Ätherstoffen, die über die graue Materie in das Gehirn fließen.

Das alles sollten wir bei unseren Übungen mit dem Gedanken verfolgen und uns vergegenwärtigen. Je mehr wir mit unserem Gedanken dabei sind, umso mehr Zellteilungen finden in den Drüsen statt und nach und nach werden sich die Zellintelligenzen ihrer selbst bewusst und spornen sich von selbst an, erweiterte Schwingungen zu erzielen. Dann fällt uns alles nicht nur viel leichter, sondern ist uns auch förderlicher. Selbst hinsichtlich der einfachsten Alltäglichkeiten wissen wir aus Erfahrung, dass sie uns besser und leichter gelingen, wenn wir mit dem Gedanken dabei sind.

Wenn wir aber in Gedanken wo anders sind als bei der jeweils vor uns liegenden Arbeit, dann erschweren wir uns die Tätigkeit, so dass nach und nach die Idee in uns aufkommt, solche Arbeiten hätten keinen Wert für uns und seien uns sogar nachteilig. Dann sehnen wir uns nach einem Zustand der Müßigkeit, womit alle geistige Entwicklung aufhört. Wir gehen ja deshalb in die Schule, damit uns Gelegenheiten werden, das in uns Liegende aus uns herauszuholen oder unsere geistigen Fähigkeiten, Gaben und Talente zu wecken, zu schärfen und zu erweitern. Fügen wir aber unseren Gedanken oder unser Interesse nicht hinzu, so geht unsere Entwicklung nur mechanisch vor sich, das Lernen wird uns eine Last, deren wir uns zu entledigen suchen. So werden wir nachlässig und uns nicht bewusst, ob uns dieses oder jenes später nutzen könnte, und vergeuden schon von Jugend auf jahrelang die Zeit. Verlassen wir dann die Schule, so scheuen wir die nützliche Arbeit und bilden uns schließlich sogar ein, die Welt hätte uns zu erhalten. Dadurch entstehen dann Ideen, Ansichten und Meinungen, politische und andere Programme und die meisten verlaufen sich, weil sie nicht den eigenen Gedanken zum Vorschein bringen können.

Deshalb dürfen wir uns bei unseren Übungen auch nicht körperlich zwingen oder spannen, sondern bleiben dabei entspannt, gelassen und ergeben, damit sich unser eigener Gedanke um so eher aus dem Inneren Bahn brechen kann. Je mehr wir uns von innen animiert oder belebt fühlen, um so mehr werden wir uns der Möglichkeiten bewusst, die in uns aufgespeichert sind. So sagen wir uns immer wieder: „Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich zuvor!“ Wir lassen nicht ab von dem Gedanken der inneren Leitung, der Offenbarung und Verkörperung alles dessen, was noch in der Verborgenheit liegt, damit wir zu Vorbildern in der Welt für alle die werden, die ebenfalls ihren eigenen Gedanken zu verkörpern suchen. Wir unterstützen uns dadurch gegenseitig, wie es schon der Heiland den seinigen empfohlen hat, als er sagte: „Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, auf dass sie durch die Verkörperung oder Verwirklichung eurer Gedanken erkennen, dass ihr durch den Geist Gottes geleitet und geführt werdet, und sie mit der Zeit die Wahrheit dieser Erkenntnis auch in sich selbst erleben!“

Von Zeit zu Zeit erweitern wir unsere Übungen in der folgenden Weise, indem wir dabei unsere Melodie singen oder summen:

1. Wir sitzen entspannt und aufrecht wie bei der 1. rhythmischen Atemübung, richten den Blick so hoch wie möglich zwischen die Augenbrauen und machen im Rhythmus der Melodie entspannte Rumpfbeugungen vorwärts von den Hüften aus.

2. In der gleichen Stellung werfen wir den Kopf entspannt soweit wie möglich nach links und nach rechts und führen dabei die Augen soweit rückwärts, dass wir die Schultern sehen, schauen also nach hinten und versuchen, das Rückgrat zwischen den Schultern zu erspähen.

3. In der gleichen Stellung machen wir die Rumpfbeugungen vorwärts, legen aber beim Aufrichten den Kopf nach hinten über und führen beim Vorwärtsbeugen den Blick auf einer Linie, die wir uns denken, abwärts.

Dadurch bekommen wir nicht nur die Augenmuskeln unter unsere Kontrolle, sondern entwickeln auch die Sehnerven und die Sehkraft allmählich soweit, dass wir uns des inneren Auges, dieses Sehnervenbündels unterhalb der Zirbel, bewusst werden und lernen, uns die Organe und ihre Tätigkeit zu verbildlichen und zu schauen, selbst wenn uns die anatomische Seite des Körpers bisher noch nie verbildlicht worden ist.

Sind wir bisher nur an das materielle Sehen gewöhnt gewesen, so können wir uns ja Abbildungen des menschlichen Körpers beschaffen, uns alle Einzelheiten im Bild ansehen und einprägen. Dann können wir uns unser eigenes Wesen und unseren eigenen Organismus umso schneller verbildlichen und uns auch leicht in den anatomischen Zustand eines jeglichen Menschen versetzen. Üben wir uns in diesem Verbildlichen der anatomischen Gestalt des Menschen alle Tage wenigstens einige Minuten, besonders des Abends vor dem Schlafengehen, dann schauen wir sogar, wie alle Teile arbeiten.

Wenn wir dann entspannt auf dem Rücken liegen, sehen wir, wie die Lungen oder die dynamischen Flügel arbeiten, wie die Kohlensäure und andere Säuren aus dem Körper ausgeschieden werden, wie sich die Lungen- und Herzfelle für den nächsten Einatmungszug vorbereiten, wie sich beim Ausatmen das Zwerchfell immer mehr zusammenzieht, wie sich bei der nächsten Einatmung die Elemente auf die Lungen- und Herzfelle verteilen, wie sie die Elemente aufnehmen, umarbeiten, umwandeln, chemikalisieren und in das Venenblut abgeben, um daraus Arterienblut zu machen und das Blut sogar mit ganz neuen Elementarstoffen zu bereichern.

Das gereinigte und mit neuen Elementen versorgte Blut erneuert die Nerven durch neue Substanzen, die den Nerven bis dahin unbekannt waren. Dadurch erweitern die Nerven ihre Tätigkeit zu Gunsten der Drüsen. Die Drüsen werden angeregt, Ätherstoffe aufzusammeln, zu konzentrieren und neue Ätherstoffe daraus herzustellen, die im ganzen Weltall noch nicht bestehen und nur im menschlichen Organismus zu finden sind.

Sobald sich diese neuen Ätherstoffe nach dem Gehirn ziehen, werden die schon wirksamen Gehirnzellen bestärkt, offenbaren ihre noch im Versteck gehaltenen Intelligenzen und diese erweitern ihre Wirksamkeit, bis sich auch die Gehirnzellen teilen und vermehrte Schwingungen aussenden, so dass sich unser Gesichtskreis bis in die Unendlichkeit erweitert. Je mehr wir uns dieser erweiterten Schwingungen bewusst werden, um so mehr erweitert sich unsere Erkenntnis und dadurch unser Bewusstsein und wir begreifen, was der Heiland meinte, als er sagte: „Der Geist der Wahrheit, der in euch ist, wird euch in alle Wahrheit leiten.“

Nur insoweit, als wir uns des Geistes der Wahrheit, des Geistes Gottes, des schöpferischen Gottgedankens bewusst werden, kann uns dies und jenes in den Sinn kommen, unser Begriffsvermögen erweitern und kann damit unsere Erkenntnis und unser Bewusstsein wachsen. Um unserem Gedankenlauf den Weg freizumachen, damit sich der Gedanke entwickeln, in Blüte übergehen und schließlich Früchte des Geistes tragen oder sich in unseren Werken verkörpern oder verwirklichen kann, üben wir die Augen, damit sie sich daran gewöhnen, nicht nur die Oberfläche der Dinge zu sehen, sondern auch deren inneres Wesen zu schauen.

Wenn wir die Übungen entspannt, gelassen und ergeben machen und dabei den Gedanken auf das verlegen, was in den vier Versen des Liedes benannt ist, also die einzelnen Körperteile, die Lungen, das Herz, der Fellen Terz oder die Lungenfelle und das Herzfell, den Atem, Ga-Llama, die Drüsen, die Gehirnintelligenzen und die Herzenskammern, so dass wir die Aufrüttelung darin spüren und sogar fühlen, wie sich darin die Kräfte sammeln, erweitern und verteilen, dann muss sich unsere Erkenntnis und auch unser Bewusstsein erweitern und wir müssen uns zunehmender Erleuchtung und Klarheit erfreuen. Wir fühlen nicht nur die zunehmende Kraft und Stärke, sondern auch eine größere Glückseligkeit, die jede Faser unseres Wesens berührt, so dass wir anfangen zu ahnen, was wir vermittels der Macht des Gedankens erreichen können.

Es handelt sich also darum, dass der Gedanke nicht nur im Bereich einer einzelnen Gruppe der Gehirnzellen wirksam wird und dass wir uns der Macht des Gedankens nur etwa in der intellektuellen Gehirngruppe bewusst werden, sondern darum, dass sich die Macht des Gedankens auf alle Zellen überträgt, die diesen unseren Körper mit allen seinen Organen ausmachen. Deshalb müssen Herz und Gesinn und alle Körperteile aufgerüttelt werden. Das ist dann der Zustand der Erkenntnis, Verwirklichung und Selbstbewusstheit, ein himmlischer Zustand mit einer Atmosphäre der Freudigkeit und Glückseligkeit.

Zuerst machen wir unsere Übungen mit all den äußerlichen Bewegungen im Rhythmus der Melodie. Später können wir versuchen, die äußeren Bewegungen wegzulassen, konzentrieren dann aber unseren Gedanken um so bestimmter auf das Gesinn und den sonst äußerlich bewegten Körperteil und führen auf diese Weise vermittels des konzentrierten Gedankens innere Schwingungen herbei. Dabei entdecken wir bald hier, bald da Stellen mit ungenügender Regsamkeit, denen wir dann im Besonderen unsere Gedankenwellen schicken, bis wir merken, dass Leben in diese Stellen kommt. Nach und nach spüren wir, dass alle Teile unseres Wesens mit dem Gesinn vibrieren, weil alle Zellintelligenzen bis in das Gehirn hinein gelernt haben, ihre individuelle Aufgabe bewusst zu erfüllen und sich der Oberleitung des Gesinnes und damit der Individualität im Herzen zu ergeben. Das ist der Weg, wie wir uns mehr und mehr des Gesinnes und des Herzens bewusst werden und schließlich in den Zustand des All-Bewusstseins kommen können, den die Heiligen Gottes erreichen müssen, um ihren Teil zur Erlösung der Erde beitragen zu können.

Schon nach kurzer Übungszeit werden wir es uns bewusst, dass sich unsere Freudigkeit steigert, wenn wir bedachtsam üben. Denn wir sehen in jedem Ding die größeren Möglichkeiten für eine bessere Zukunft und die Verwendbarkeit zu größerem Nutzen. Wir machen Entdeckungen, werden erfinderisch und frei im Denken. Dinge, die uns bisher wegen unseres engen Denkvermögens unmöglich waren, werden uns möglich, weil sich die Wirksamkeit des Gesinnes in der Zirbel erweitert hat. Wenn das Gesinn fortfährt, eine Intelligenz des Gehirnes nach der anderen an sich zu ziehen, erweitert es sein Wirkungsfeld, zieht immer größere Kreise und um so mehr treten die Dinge der objektiven Welt in den Bereich unseres Begriffsvermögens. Wer dann in den engen Grenzen seines Denkvermögens verbleibt, kann nichts von dem begreifen, was jenseits der objektiven Welt liegt, und kann auch nicht Gebrauch davon machen.

Das sehen wir deutlich an den erdgebundenen Kindern der Welt. Sie werden geboren, groß gezogen, an die Arbeit gestellt und bleiben zeitlebens an dem Platz, an den sie gestellt worden sind. Deshalb liegt der Begriff des Weltalls außerhalb ihres Vorstellungsvermögens; sie können sich unter einem Weltall nichts vorstellen. Deshalb müssen wir ihnen Bilder vor die Augen stellen, sogar lebende oder bewegliche Bilder wie im Fernsehen oder Kino, müssen ihnen Theatervorstellungen geben und damit versuchen, ihnen gewisse Zustände des Alltagslebens in den verschiedenen Kreisen der menschlichen Gesellschaft darzustellen. Aber von sich aus haben sie kein Vorstellungsvermögen, keine Verbildlichungs- oder Einbildungskraft. Sie sammeln nur das auf, was sie mit ihren groben Sinnen wahrnehmen, sehen, hören, riechen, schmecken nur das, womit sie unmittelbar in Berührung kommen, was ihnen eingedrillt oder in ihre Gedächtniszelle eingefüllt worden ist.

Das ist der Zustand der irdischen oder erdgebundenen Seelen, in dem sie auch verbleiben, wenn sie nicht in die wie ein Zauberstab wirkende Berührung mit den himmlischen Seelen kämen, die aus höheren Sphären stammen und sich hier auf dieser Erde infolge der großen Liebe offenbaren, die diese Wesen höherer Sphären gegenüber allen Geschöpfen besitzen, weil sie erkannt haben, dass es auch andere, nicht so glückliche Welten, wie die von ihnen selbst bewohnten, gibt. Angetrieben von der Liebe, die sie in diesen niederen, irdischen Sphären offenbaren, geführt von ihrer Intelligenz und um den Beweis für größere Möglichkeiten zu liefern, sind sie bemüht, den auf den untersten Kulturstufen stehenden Menschen den Begriff einer höheren Entwicklungsstufe beizubringen, so dass diese Menschen die Fesseln der Wildheit und Unkultur abstreifen.

Das ist nicht die Aufgabe der unendlichen Intelligenz, sondern gehört in den Pflichtenkreis der himmlischen Seelen gegenüber den erdgebundenen Wesen, damit die himmlischen Seelen dieselbe unendliche, göttliche Liebe üben, die die Gottheit ihnen selbst erwiesen hat, und auf diese Weise der Gottheit immer näher kommen. Wir haben also nicht darauf zu warten, dass uns der Himmel zuteil werde, sondern haben uns diesen himmlischen Zustand selbst zu schaffen.

Denn wenn es dem Schöpfergedanken der ewigwirkenden Intelligenz möglich war, alle Zustände, Verhältnisse und Reiche in der weiten Räumlichkeit zu schaffen und sich mit jedem Schöpfungszyklus zufrieden zu stellen, dann können auch wir mit demselben Schöpfergedanken, der in uns ist, Schritt für Schritt erweiterte Kreise in unserer Umgebung ziehen und einen größeren himmlischen Zustand oder größere Freudigkeit und Glückseligkeit erzielen, so wie es bei Moses der Fall war, der schließlich erkannte, dass die Stelle, dass jeder Ort, wohin er seinen Fuß gesetzt hat, geheiligt, heilig ist.

Wohin immer wir unseren Fuß setzen, gleichviel in welcher Richtung, besteht für uns die Möglichkeit, einen himmlischen Zustand zu schaffen. Auch die Wüste kann in ein Paradies oder einen fruchtbaren Garten verwandelt werden. Die Berge bieten uns so viele Möglichkeiten wie die Ebene. Auch das Meer ist nur eine Erweiterung der kleinen Quelle, die zum Bach, zum Fluss, zum Strom wird, der in das mächtige Meer mündet. Wenn nicht das Gesetz der Gegenseitigkeit oder Entsprechung bestünde, würde sich sogar das mächtige Meer entleeren. Gerade der ununterbrochene Wechsel ermöglicht es jedem Ding, sich zu erhalten oder zu verewigen.

Wenn wir uns an dieses Gesetz der Gegenseitigkeit halten und fortfahren, zu empfangen und zu geben, empfangen wir immer mehr, und je mehr wir die Anziehungskraft unseres Wesens bestärken, um so mehr kommt zu uns. Dann verstehen wir immer besser die Worte und den Sinn des Liedes: „Das Meine kommt zu mir!“ Denn wenn ich zu dem, was mir gehört, meine Beziehungen gefunden habe, wird es wirklich mein eigen. Ich verbildliche es mir nicht nur, sondern verwirkliche es mir, es ist mein, ist ein Teil von mir, weil der ewigwirkenden Intelligenz in mir nichts vorenthalten oder entzogen werden kann.

Nur das wird uns vorenthalten, wozu wir keinen Weg finden und worin wir keine Verwendungsmöglichkeit sehen, weil wir das Gesetz der Gegenseitigkeit oder Entsprechung nicht erfüllen. Alles liegt bereit für uns, wartet auf uns, und es handelt sich nur darum, dass wir einen Weg dazu finden und Gebrauch davon machen. Soweit wir uns in dieser Richtung bewusst üben, soweit wächst auch unsere Verwirklichungsgabe, für die es keine Grenzen gibt, außer wir ziehen sie uns selbst.

Wir sind klein, wenn wir kleinlich denken, wir sind größer, wenn wir größere Gedanken unterhalten, und sind noch größer, wenn unser Gesinn seinen Wirkungskreis immer mehr erweitert. Wir haben wenig, wenn wir uns mit Kleinigkeiten befassen, uns auf Kleinigkeiten beschränken; dann können wir größere Dinge nicht denken und erkennen die Gesetze nicht, die für die Verwirklichung größerer Dinge ausschlaggebend sind, und ermangeln deshalb auch der Antriebs- und Verwirklichungskraft, unsere Talente einzusetzen oder anzubringen. Wir erhoffen etwas, verlangen etwas, handeln aber nicht entsprechend.

Wie oft haben wir gelesen oder von älteren Leuten sagen hören: „Der zeitig muntere Vogel findet den Wurm.“ Warum ziehen wir keine Folgerungen daraus? Warum fingen wir nicht beizeiten, nicht schon in jungen Jahren an, dafür zu sorgen, dass „das Meine zu mir kommen“ kann! Wir können von Glück sagen, dass uns unsere Natur wenigstens bis zu einem gewissen Grade zu Hilfe kommt. Denn wenn wir zunehmen an Jahren, lassen wir ganz von selbst von so manchem ab, was uns nicht zuträglich ist, weil es in der Natur der Dinge liegt. Wir legen dann keinen großen Wert mehr auf das Essen, aber umso größeren Wert auf das Betrachten, Nachdenken, Überschlagen und Vergleichen der Dinge. Wir erteilen gern Rat aus dem Schatz unserer Erfahrungen und erweisen allen denen große Aufmerksamkeit und Liebe, die noch auf den unteren Stufen der Himmelsleiter stehen, indem wir unser Licht vor ihnen leuchten lassen und ihnen Beweise unserer Liebe und Güte geben. Wir geben weniger um äußerliche Dinge, sogar weniger um äußere Bequemlichkeiten und Kleider, legen aber um so mehr Wert auf Verfeinerung, rücksichtsvolles Benehmen und praktische Durchführung alles Notwendigen und wünschen, dass die anderen die gleiche Entschlusskraft besäßen, deren wir uns bewusst sind.

Wir brauchen sogar mit vorrückenden Jahren weniger Sonnenschein, weil wir gelernt haben, was es heißt: „Hab’ Sonne im Herzen!“ Ja, wir brauchen weniger von allem, was die Natur uns zuzuteilen bereit ist, weil wir begriffen haben, dass jede Erscheinung und jedes Erzeugnis der Natur das Ergebnis der Ausstrahlung der ewigwirkenden Intelligenz ist und dass diese Intelligenz in uns wirksam wird, soweit wir die entsprechenden Elemente in unserer Umgebung an uns ziehen oder sie in den Kreis unserer Erkenntnis treten. Wir sehen unseren Lebensweg klarer, alles fällt uns leichter und gelingt uns besser und wir erkennen sogar, dass wir, um unseren Teil und Anteil an allem zu erhalten, unsere Wünsche zu erfüllen und unser Ziel zu erreichen, mehr und mehr von der Schöpfermacht in uns, aber nicht von der Schöpfermacht anderer Gebrauch machen müssen. Sobald und soweit wir beginnen, unsere eigene Schöpferkraft anzubringen, verwirklichen wir unsere Gedanken und Wünsche, wie hoch und wie weit sie auch reichen mögen. Denn „alles ist euer“, alles ist mein und alles Meinige kommt zu mir, ja: „Das Meine kommt zu mir“.

Wir wünschen uns nicht nur vorübergehend Glückseligkeit, nicht nur bei besonderen Gelegenheiten und Anlässen, nicht nur, wenn uns die Kraft der Gemeinschaft zusammenführt und zusammenhält, sondern als einen dauernden Zustand und begreifen auch nach und nach, dass wir dafür den entsprechenden Samen säen müssen, der keimt und aufwächst, nämlich den Samen unserer himmlischen Berufung, die in tausendfältiger Frucht die Schätze des Lebens und der Ewigkeit für uns bereit hält.

Wir möchten alle Menschen als Freunde begrüßen, einander willkommen heißen, möchten glücklich sein in einanders Atmosphäre und Gegenwart, möchten es einander angenehm machen. Dann müssen wir eingedenk sein, dass wir, wenn wir es angenehm haben wollen, dieselbe Annehmlichkeit anderen zukommen lassen müssen. Dann wird sich die Annehmlichkeit für uns sogar steigern.

So können wir unseren Aufenthalt überall, hier oder dort, zur glückseligsten Zeit unseres Lebens und jeden Tag zu einem roten Tag in unserem Kalender machen und unseren Weg durch das Leben nicht nur hier und jetzt, sondern in alle Ewigkeit herrlich gestalten. Amen.


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"Az nem segít semmit, hogy túl sokat gyakorolunk, ha az agymûködéseinket egyenletesen akarjuk kifejleszteni."
Dr. O.Z.A. Hanish