Am 19. September gedenken wir Zarathustras, der die Menschheit mit einer wissenschaftlichen Land- und Gartenwirtschaft bekannt machte und ihr eine naturgemäße Ernährungsweise nahelegte, die in „Weizen und Wein“ als den höchstvollendeten Formen der Elementar- und Ätherstoffe der Erde ihren sinnbildlichen Ausdruck fand. Der Weizen ist seitdem bei allen Völkern vom Himalaya bis Europa das Sinnbild der vollkommensten Nahrung geworden und wurde als „Stab des Lebens“ und als „Himmelsbrot“ und der unvergorene Saft der Weintraube als das „Blut der Erde“ bezeichnet.
Ernährung
Sobald das kühle Wetter einsetzt, sind an der Zeit: Körnerfrüchte, vor allem Weizen, Vollkornbrot, Suppen aus Vollkornmehl, frische, nicht überwinternde Gemüse mit Küchenkräutern, Melone, Kürbis, Gurke, Grünmais, grüne Bohnen, Limabohnen, Erbsen, Beeren, Obst und Obstsäfte, Oliven, rohe Erdnüsse, Quark.
Jetzt nimm frisches Mehl, frische Körnerfrüchte, frischen Grünmais und lasse Dosen, Büchsen und Einmachgläser beiseite gegenüber allem, was jetzt frisch geerntet wird. Konservierte Nahrungsmittel mögen wohl unserer Bequemlichkeit entgegenkommen. Aber täglich frisch zubereitete Speisen haben ihr volles Aroma und schon dadurch höheren Nähr- und Gesundheitswert als solche, die seit Monaten oder Jahren aufbewahrt werden.
Wechsle von Obst zu Gemüse und von Gemüse zu Obst und schiebe häufig Schleimsuppen in den Speisezettel ein. Wenn du nicht recht weißt, was für eine Mahlzeit du dir richten sollst, dann reibe den Boden eines Suppentellers mit einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe aus, brich 1 Ei hinein, schlage es mit 1 Teelöffel Olivenöl und 1 Prise Cayenne, gieße 1 Tasse kochend heißes Wasser darüber und nimm das löffelweise, solange es heiß ist. Bist du noch hungrig, so nimm 1 oder 2 Scheiben trockenes Brot, mit Cayenne bestreut, hinzu und etwas Salat von grünen Pfefferschoten, der mit Zitronensaft gewürzt ist.
Mögen die Abende auch schon kühl sein, so ist es doch nicht ratsam, zu viel Gekochtes zu genießen; ein gekochtes, gedünstetes oder gebackenes Gericht am Tage sollte uns genügen. Obstsalate nimmt man am besten zu Mittag; mit Haferflocken befriedigen sie jedes Bedürfnis, besonders wenn man mit gerösteter Kleie abwechselt. Aber das erste Gericht der abendlichen Hauptmahlzeit sollte immer ein Gemüsesalat sein. Verlangt man nach weiteren Gerichten, so nehme man jedenfalls keine Suppen. Denn 1 Teller Gemüsesuppe mit etwas gesundem Brot macht schon eine vollständige Mahlzeit aus.
Pflaumen darf man mäßig genießen, nachdem man die Haut abgezogen hat; kaut man den mandelartigen Kern, dann vermeidet man Versäuerung. Rohe geschälte oder im eigenen Saft gedünstete Pflaumen mit Puffmais beheben Verdauungsschwäche.
Zu einer Traubenkur eignet sich der Saft von weißen Trauben am besten. Man kann aber daneben auch den Saft von anderen Trauben nehmen, wenn man ihn zur Hälfte mit kochendem destilliertem Wasser mischt und davon auf einmal nur homöopathische Mengen nimmt; das verbessert sogar die Umwandlung der Speisen. Am besten ist es, man seiht allen frisch ausgepressten Saft durch eine Lage Holzkohle, stellt ihn für 5 Minuten in heißes Wasser und schlürft davon 1 Weinglas voll alle 1 1/2 Stunden. Nach jedem 2. Glas nimmt man 3 Holzkohletabletten. Daneben isst man nur, wenn man wirklich hungrig ist, und isst auch dann nur ein wenig goldbraun geröstetes Brot, etwas erhitzte Weizen- oder Haferflocken oder gebräuntes Mehl.