Melodie gespielt von Gabriele Rackwitz (2003):

1.

Du göttlich hehre Harmonie,
du warst das erste Wort,
das Gott dem blinden Chaos gab;
dein Echo tönet fort.
Durch Welten klingt’s, durch Zeiten dringt’s
als Schönheit der Natur.
Das größte und das kleinste Ding
verfolgen deine Spur.

2.
Du gibst dem Eichbaum Stärk’ und Wuchs,
dem Blümlein Zierlichkeit,
dem Adler gibst du Blick und Flug,
der Biene Fertigkeit.
Die Sonne kündet dich dem Tag,
nicht schläft dein Aug’ bei Nacht;
du zeigst den Sternen Weg und Bahn,
hältst mütterliche Wacht.

3.
Du bist dem All Gesetz und Norm,
dem Hause Schmuck und Zier;
aus Wald und Flur, aus Wies’ und Feld
sieht deine Hand herfür.
Du bist der Töne Königin,
der Farben Kraft und Klang;
du lebst im Donner und im Sturm,
du lebst in Vögleins Sang.

4.
Doch Sitz und Thron, die schlägst du dir
im Menschenherzen auf,
bringst Freude, Frieden, Segen, Glück,
bist Stern im Lebenslauf,
begräbst den Haß, des Streites Axt
und stimmst zur Melodie
den Dreiklang Körper, Seele, Geist,
du hehre Harmonie.