Besonders die Kinder müssen jetzt Freiheit bekommen, sich nach Herzenslust im Freien zu tummeln, die gesunden, damit sie nicht kränklich werden, und die schwächlichen, damit sie kräftig werden. Wenn Kinder unlustig, bequem, träge, faul und kränklich werden, kommt es nur daher, dass sie keine Gelegenheit bekamen, sich in Gedanken, Bewegungen und Handlungen frei auszuwirken. Nehmen wir sie mit aufs Feld oder in den Garten und geben ihnen mit der Arbeit ein gutes Beispiel, dann folgen sie bald von selbst dem Beispiel. Das heißt, dem Herrn vernünftiger dienen, als die Kinder in die dumpfige Sonntagsschule zu schicken und in die Kirchenbank zu setzen, wo sie alle möglichen Gedankengänge unterhalten, nur nicht solche, die sich auf das Himmelreich beziehen.
Die Kinder brauchen weder Überwachung durch Kindermädchen noch Kontrolle mit Medizinen, sondern Freiheit, zu klettern, durch den Bach zu waten, in Pfützen zu treten, auf die Bäume zu klettern wie die Katzen, sich herumzubalgen und zu raufen und dabei so hungrig zu werden, wie sie nur wollen, damit sie nach einer einfachen und ihnen zusagenden Mahlzeit erquickend schlafen und am nächsten Morgen erwachen, bereit, sich von Neuem mit ihresgleichen zu tummeln. Die Natur besorgt dann das Übrige, damit Ausgleich und Fortschritt kommen.
Ernährung
Es ist nicht gut, gleich am frühen Morgen zu essen. Nachdem du dich morgens frisch gemacht hast, mache einige Übungen und gehe an deine Arbeit, ohne etwas zu essen, bis du wirklich hungrig wirst und fühlst, dass ein einfaches Mahl aus Körnerfrüchten und Obst dein Verlangen befriedigt. Bist du unlustig zur Arbeit oder gereizt, dann esse nicht, weil die nervöse Spannung und der Zustand des Denkenswesens die Verdauung der Speisen verhindert. Wenn du gereizt bist und dir alles zuwider ist, dann haben sich Würmer oder Fremdorganismen bei dir eingenistet. Befreie dich davon durch Wurmtee aus Zitwersamen und mache es dir zur Regel, nichts zu essen bis nachmittags und dann verschiedenerlei Obstfrüchte zu einer knappen Mahlzeit zu genießen. Überhaupt halte dich an homöopathische Portionen und wende bei der Auswahl dein Urteil eklektisch, d. h. weise auswählend, an, damit du dem Zellengewebe wirklich Energien zuführst.
Brombeeren dünstet man am besten und trinkt täglich 1 Weinglas voll Saft, solange sie am Markte sind. Sie sind heilsam für Blase, Harnröhre und Keimdrüsen.
Von Heidelbeeren nimmt man am besten 1 Woche lang täglich dreimal eine kleine Schale voll, in der nächsten Woche nur zweimal täglich und in der dritten Woche nur einmal täglich; dann erfrischen und reinigen sie die Drüsen.
Stachelbeeren muss man für sich allein nehmen und darf auch keine Buttermilch dazu trinken; dann heilen sie Leberleiden.
Kirschen wirken anregend und man nimmt sie, so oft man Verlangen danach hat, aber am besten für sich allein und nicht zu viel auf einmal. Mit Klößen geben sie eine schmackhafte und befriedigende Mahlzeit.
Fußpflege
Empfindliche und leicht wund werdende Füße badet man in mildem Essigwasser, reibt sie mit Salz ein und bestreicht sie über Nacht mit geschlagenem und verdünntem Eigelb. Nach 3 Wochen solcher Pflege haben sich die Füße abgehärtet und auch ihren natürlichen Umfang wiedergewonnen.