Körner- und Mehlspeisen
Gib 1 Tasse frisch gemahlenen Vollweizen in 4 Tassen kochendes Wasser, füge ein wenig Olivenöl oder gemahlene Nüsse hinzu und lasse alles 10 bis 15 Minuten kochen. Rührt man danach noch etwas süße Sahne daran, so hat man ein wohlschmeckendes und bekömmliches Gericht. Weizen-Weißmehl ist arm an Phosphaten und daher kein Ersatz für frisch gemahlenes Vollmehl.
Ein gesundes Brot sind Teiggötter aus Weizenvollkornmehl; man legt sie zunächst 6 Stunden in die Sonne und bäckt sie dann im Ofen goldbraun. Isst man sie mit reifen Feigen, Pflaumen, Pfirsichen, Äpfeln, Avocados oder Mangos, so wird man nie Anlass haben, nach Apothekermitteln für bessere Verdauung Umschau zu halten.
Auch Weizenschrotbrot kann wieder einen festen Bestandteil des Speisezettels bilden; am besten bäckt man die Scheiben vor dem Genuss kurz auf. Mit Quark oder weichem Käse und Kümmel bekommen sie jedermann. 1 Scheibe Brot mit Honig und etwas Veilchenwurzelpulver und 1/2 Stunde danach der Saft einer Zitrone geben schon eine Mahlzeit für Leute mit schwachen Nieren. 2 Scheiben Weizenbrot, auf der einen Seite in heißes Olivenöl getaucht und mit Cayenne bestreut, geben mit einem Obst- oder Gemüsesalat eine genügende und bekömmliche Mahlzeit. 1 kleiner Gemüsesalat, 1 Scheibe Vollweizenbrot und 1 gebackenes oder im eigenen Saft gedünstetes Gemüse geben eine vollständige Mahlzeit.
Äpfel nimmt man roh gerieben, gedünstet, gebacken oder gebraten. Die Bauchspeicheldrüse zieht großen Nutzen aus roh geriebenen Äpfeln. Würzt man die geriebenen Äpfel mit Muskatblüte, Zimt oder Paprika, dann wirken sie gut auf die Leber und verbessern die Hautfarbe. Im Ofen gebackene oder im eigenen Saft gedünstete Äpfel, „Äpfel im Schlafrock“ oder Apfelklöße, mit Haferflocken und je mit einer Nelke gewürzt, sind vorzüglich gegen Darmschwäche.
Äpfel- und Birnenschalen trockne man gut und bewahre sie in luftdichten Behältern auf. Gießt man über eine kleine Handvoll Schalen 1/2 Liter kochendes Wasser, so gibt das einen ausgezeichneten Tee, der sogar 1/2 Prozent Alkohol enthält und vorzüglich gegen Ausschläge, Nessel, Jucken und Flechten wirkt; nach Belieben kann man ihm etwas schwarzen oder grünen Tee beigeben.
Verdauungsstörungen beheben sich sehr bald durch frisch geriebenen Meerrettich, der mit so viel Sahne vermischt wird, als er aufsaugt. Auch 1 roh geriebene Kartoffel, mit 2 Esslöffel Mittelmehl vermischt, und 1 Glas frische oder saure Milch bringen die Verdauung in Ordnung. Kalte Sauermilch mit kleinen gekochten Kartoffeln erweist sich ebenfalls als wirksam; man nimmt das aber nur einmal täglich. Auch Senfpulver, mit Sahne verrührt, wirkt. Manchen helfen auch die mandelartigen Kerne von Pfirsich- oder Pflaumensteinen; man nimmt 3 Wochen lang je 3 solche Mandelkerne nach jeder Mahlzeit. Die darin enthaltene Blausäure neutralisiert das Gift, das die Verdauungsstörung verursacht hat.