Der September zaubert die schönsten Farben an Blättern, Blüten und Früchten und das saftigste Obst und Gemüse hervor. Ein goldenes Aufleuchten wellt durch die Natur, die nochmals einen reichen Segen in einer Überfülle von frischen Kräutern, Gemüse und Obst anbietet. Wir sollen zwar von allem Gebrauch machen, was uns dargeboten wird, aber doch in weiser Selbstbeherrschung, damit wir dem Gesetz der Ökonomie auch unserem Körper gegenüber gerecht werden und zugleich die Grundlage für bessere Tage auch in unserem Haus und unserem Beruf oder Geschäft legen.
Ernährung
Der Wechsel der Jahreszeit erfordert auch einen Wechsel in der Ernährung und Lebensweise. Solange das warme Wetter noch anhält, beachte man die Regeln der Sommerzeit und enthalte sich vor allem des getriebenen Brotes und vergorenen Käses. Wer glaubt, Käse haben zu müssen, halte sich an Quark, gut mit Kümmel gewürzt, mit etwas Toast oder Natron-Brot. Noch besser ist es aber, gar kein Brot zu nehmen, solange frischer Grünmais zur Verfügung steht.
Wer sich beobachtet, lernt vor allem bald, seinen Verdauungsorganen kein schweres Frühstück zuzumuten, weil es das Blut nach dem Magen zieht, sodass es dem Gehirn an der notwendigen Durchblutung und Erwärmung fehlt, die es zu erfolgreicher Denkarbeit braucht.
Obst und Beeren
Am Markt befinden sich vielerlei Obstfrüchte, die sich nach der Reife mehr oder weniger lange halten, also teilweise überwintern; den nicht überwinternden gibt man den Vorzug, um sich seinen Anteil an der Freigebigkeit der Natur zu sichern. Da der einheimische Markt für jeden Geschmack und jedes Temperament etwas Passendes bietet, können wir die tropischen Früchte zurückstellen. Besonders die Jugend braucht die süßen Obstfrüchte, nicht aber gesüßte oder gezuckerte. In vorgerücktem Alter kommt uns nur voll ausgereiftes Obst zu, weil unreifes Obst versäuert und allerlei Unannehmlichkeiten herbeiführt.
Obstfrüchte sind Anregungs- und Ausscheidungsmittel, wenn wir uns nicht an einer Sorte überessen, die Schalen, Häute, Kerne und Samen entfernen und uns die richtige Zusammenstellung und Zukost angelegen sein lassen. Man wechsle häufig zwischen Steinobst und Samenfrüchten, stelle süßes und säuerliches zusammen und verwende alles in natürlichem Zustande, also nicht gekocht, gedünstet, gebacken oder gedörrt. Gebrauche nie Zucker zu rohem Obst; aber dicke, ungesüßte Sahne passt dazu, ebenso Erdnüsse, die die Verdauung und Umwandlung fördern.
Eine Obstmahlzeit beschließt man mit etwas Körnerfrüchten, Getreideflocken, Puffmais oder einer Scheibe Brot. Hat man des Guten zu viel getan, dann nehme man 1 Tasse schwarzen Kaffee oder Tee, also ohne Zucker und auch ohne Sahne.
Nach einer Obstmahlzeit sollte man sich stets die Zähne putzen und das Zahnfleisch mit mentholierter Creme oder Eukalyptusöl einreiben, um Karies vorzubeugen und um die Zähne zu festigen. „Ein Stich zur rechten Zeit spart neune seiner Zeit.“