Heilung durch Klopfen (Teil 3)

Schmerzen an Gelenken, Wirbelsäule und inneren Organen wegklopfen

Lähmungen, Muskelschwund, Rheumatismus, Taubheitsgefühle in Beinen und Armen, Schwindelgefühle, Durchblutungsstörungen und Schmerzen aller Art einfach wegklopfen, sodass sogar Lahme wieder gehen können? Soll das wirklich so einfach sein? Ja, so einfach ist es! Klopfen steigert die Durchblutung und hilft, Säuren, Salze und andere Stoffwechselschlacken auszuscheiden, sodass sich die Zellen besser regenerieren können. Das wirkt sogar bei alten Menschen, wie bei der 86-jährigen Frau, die sich nach 3 Jahren im Rollstuhl durch beharrliches Klopfen wieder auf die Beine gebracht hatte (siehe „Heilung durch Klopfen – Teil 2“).

Es ist also viel zu erreichen durch das Beklopfen des Körpers. Wesentlich ist dabei, dass wir nicht nachlassen mit dem Klopfen, wenn wir einmal damit begonnen haben. Hören wir mit dem Klopfen auf, bevor das Ziel erreicht ist, dann kommt das Übel in vollem Umfang zurück. Wesentlich ist ferner, dass wir klopfen oder schlagen, also nicht reiben, und dass wir während des Klopfens lange ausatmen. Am besten, indem wir dazu singen oder pfeifen. Dabei atmet man automatisch aus und entspannt sich immer mehr.

Die Wirkung ist erreicht, wenn das Gelenk oder Körperteil sehr warm bzw. heiß geworden ist. Vorher hört man nicht auf zu klopfen! Dann hat sich die Durchblutung verbessert und die Heilungsvorgänge kommen in Gang.

Handgelenksschmerzen (Karpaltunnelsyndrom)

Handgelenksschmerzen und -krämpfe, Kribbeln und Taubheitsgefühle können durch einseitige Belastung z. B. beim Fahrradfahren oder durch Durchblutungsstörungen infolge ungünstiger oder verkrampfter Körperhaltung (z. B. beim Schlafen, Musizieren oder Arbeiten) entstehen. Durch Säure- und Salzablagerungen in den Gelenken und Verengungen des Nervenkanals leiden die Muskeln und Nerven an Sauerstoff- und Nährstoffmangel und können ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen. Funktionsausfälle und Schmerzen sind die Folge.

Gegen Schreibkrampf klopft man die Hände mit einer kräftigen Bürste. Dann klopft man die Handgelenke, bis man sich wieder stark und kräftig fühlt. Das sollten wir mit jedem Gelenk tun. Denn jeder von uns, wie krank oder gesund er auch sein mag, hat es nötig, die Gelenke zu lockern.

Kniebeschwerden

Auch die Kniescheiben bedürfen der Lockerung. Man beklopft sie mit den Handkanten der lockeren Fäuste mit zu- und abnehmender Stärke, als würde man Trommelwirbel auf einer Trommel spielen. Singt man dazu, dann hat man nicht nur eine äußere, sondern gleichzeitig eine innere Massage und erzielt auf einem einfachen Wege die größten Erfolge.

Magen- und Leberleiden

Lässt der Magen eine Störung erkennen, dann legt man eine Hand auf die leidende Stelle und beklopft diese Hand mit der anderen Hand, unbekümmert um die Ursache der Störung, also selbst wenn es eine Art Magenkrampf wäre. Singt man dazu, wirkt es umso besser, weil man sich dabei entspannt und mit den Gedanken ganz und gar dabei ist.

Bei Magenkrebs und Leberverhärtung ist es heilsam, das Kreuzbein in der Gegend des Ischias-Nervs einige Minuten zu klopfen, bis sich diese Organe beleben und der Blutumlauf verbessert. Sind schon Geschwüre oder Geschwülste vorhanden, dann muss man noch schwarzen Rettich zu Hilfe nehmen und ½ Tasse geriebenen schwarzen Rettich mit Olivenöl vor dem Frühstück, dem Mittagsmahl und dem Abendessen nehmen. Anstelle von Kopfsalat nimmt man Sauerampfer und Blätter von wildem Senf. Sehr bald fühlt man sich wohler, weil sich der Blutumlauf verbessert; der Körper reinigt sich, verliert an Schwere und man fühlt sich leicht und beweglich. Mit dem Beklopfen des Ischias-Nervs kann man nie zu viel tun!

Halswirbelsäule

Wir alle brauchen die Lockerung der Halswirbel. Stellen sich dort Kalkablagerungen ein, dann sind es Vorboten der Alterserscheinungen, die wir wegklopfen können und sollen. Wir beginnen mit dem Beklopfen des Nackens, erst sanft und allmählich stärker. Wir brauchen also nicht schwer zu schlagen, sondern schlagen leicht und federnd und lassen nicht nach, bis wir die Wirkung im 5. und 6. Halsnerv spüren, die für den Gesichts- und Gehörsinn lebenswichtig sind. Wir beginnen bei dem obersten Wirbel, dem Atlas-Wirbel, und beklopfen abwärts Wirbel für Wirbel. Außerdem rollen wir den Kopf locker und entspannt nach links und nach rechts, bis die Halswirbel „krachen“ und die Kalkablagerungen sich allmählich auflösen und die Wirbel sich lockern (siehe auch die Kopfübungen in der Mazdaznan-Drüsenkunde).

Schulterschmerzen

Auch die Schulterblätter müssen locker sein, sodass wir die Arme leicht und entspannt vorwärts und rückwärts schwingen können. Sobald wir Spannung in den Schulterblättern spüren, begegnen wir ihr sofort mit einer kräftigen Klopfmassage. Wir können jede Stelle des Körpers erreichen, wenn wir es ernstlich wollen, und es gibt nichts, was so rasch und so gründlich wirkt wie das Abklopfen. Kommen wir mit den Händen nicht an die Schulterblätter, dann nehmen wir eine Bürste zu Hilfe oder „schlagen“ uns mit einem zusammengerollten Handtuch.

Kopfschmerzen

Gegen Kopfschmerzen legt man eine Hand auf die Stirn und beklopft die Hand etwa sechsmal mit der anderen Hand. Dadurch verbessert sich der Blutumlauf, die Zellen schwingen lebhafter und die Natur hilft sich weiter.

Klopfen als Therapie

Alle diese Anweisungen können und sollen wir zuallererst für uns selbst verwirklichen, um uns von ihrer Wirksamkeit zu überzeugen. Dann können wir sie auch anderen zugutekommen lassen, die zu unserem Haushalt oder unserem Freundeskreis gehören oder denen wir uns als Patienten widmen. Große Auseinandersetzungen sind dabei nicht nötig und die Menschen verlangen auch dergleichen nicht, sondern erwarten, dass sie behandelt werden und fügen sich der Behandlung auch ohne Weiteres.

Deshalb spricht man während der Behandlung auch nicht mit einem Patienten, den man in dieser Weise behandelt, und duldet auch nicht, dass der Patient selbst spricht, weil er sich dann besser konzentriert. Während der Behandlung kann der Patient einen Spruch, ein Gedicht oder ein Gebet wie z. B. das „Vater unser“ auf den Atem aufsagen. Dann bleiben seine Gedanken konzentriert und die Wirksamkeit erhöht sich. Statt zu sprechen, kann der Patient auch lange ausatmend summen oder singen, was besonders die Behandlung von Kindern und alten Menschen wirkungsvoller macht. Das Ausatmen erleichtert dem Behandelnden die Arbeit um 50 % und die anderen 50 % gewinnt der Patient durch raschere Wiederherstellung. Das ist also eine gute Bilanz!

Knochen- und Gelenkschmerzen

Leidet bei einem Patienten das Knochengerüst an irgendeiner Stelle, so beklopft man ihn so lange, bis der Schmerz nachlässt. Dann sagt man ihm: „Morgen kommen Sie wieder und ich werde Sie weiter behandeln!“ Hat man ihm schließlich auch die Harnsäure aus dem Arm und dem Körper weggeklopft, so gibt man sich damit noch nicht zufrieden, sondern behandelt ihn weiter, bis alle Körperteile an der Reihe waren, auch die Fersen und die Fußsohlen.

Ein Mann stellte sich vor und sagte: „Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich habe verschiedene Spezialisten aufgesucht, aber keiner konnte mir sagen, was mir fehlt!“

Wir sagten zu ihm: „Das ist ganz richtig, und zwar aus dem einfachen Grund, weil Ihre Organe in Ordnung sind. Aber Ihre Lebensweise ist nicht richtig. Das ist alles.“ Er sagte: „Gut, und was kann ich dagegen tun?“ Wir sagten zu ihm: „Da ist vielerlei zu tun für Sie. Vor allem müssen Sie Ihre Portionen verkleinern und täglich ein Glas Weinsteinwasser (siehe Mazdaznan-Weinsteinkur) trinken.“

Das alles gehört in das Gebiet der Körperpflege. Wir sollten unserem Körper mehr Pflege angedeihen lassen. Dabei handelt es sich aber nicht darum, wie viel wir tun, sondern darum, dass wir das Wenige immer wieder und immer bedachtsamer tun, uns also gedankenvoll und wissenschaftlich behandeln, damit die körperliche Entwicklung der Zelle und der Zellenergien im Gange bleibt, während wir mit Hilfe der Atempflege die Gehirnzellen entwickeln.

Entwickeln wir uns demgemäß körperlich und geistig, dann fühlen wir unseren Weg durch das Leben hinsichtlich der Ernährung immer sicherer, erweitern uns in jeder Beziehung, werden kenntnisreicher und intelligenter und finden immer leichter und besser das Richtige. Selbst in Not- und Krankheitsfällen wissen wir ganz genau, wie wir uns zu behandeln und unsere Lebensweise einzurichten haben.

Atemkraft für Körper und Nervensystem

Durch die rhythmischen und methodischen Atemübungen (siehe Mazdaznan- Atem- und Gesundheitskunde) erweitert sich der Eingebungssinn immer mehr und der Selbsterhaltungstrieb und das Begriffsvermögen kommen in die Höhe. Dann sind wir imstande, alle Widerwärtigkeiten in diesem Leben zu überwinden, und sind getrost und sicher, dass wir alles, was uns auch entgegentreten mag, bewältigen werden.

Es ist viel wert, dieses Bewusstsein zu besitzen, dass sich für uns alles zum Besten kehrt, dass wir wohlgeborgen und stets auf dem Wege der Sicherheit sind und dass uns nichts in den Weg kommen kann, was wir nicht aus dem Weg räumen oder umgehen könnten. Allmählich kommt es uns dann von selbst, dass wir bei jeder passenden Gelegenheit oder wenn wir nichts Besonderes zu tun haben oder auch während der Arbeit immer wieder die Atemzüge und besonders die Ausatmung verlängern sollten, damit sich der Körper entlastet und erleichtert. Bei allen körperlichen Unannehmlichkeiten, seien es Schmerzen oder Druck in den Organen, verlängern wir sofort die Ausatmung so viel wie möglich, halten inne und atmen nur gerade so viel ein, wie nötig ist, um wieder lang ausatmen zu können.

Die Einatmungen verlängern sich dann demgemäß und machen uns bewusst, dass dadurch die Gehirnzellen angeregt werden und wir klarer, rascher und weiter denken können. Wann immer etwas vorfällt und wir keinen Rat wissen, atmen wir sofort länger und so lange ein, bis wir nicht mehr weiter einatmen können, atmen kurz aus und gleich wieder lang ein und fahren damit fort, bis wir das Gefühl haben, dass das Gehirn reger geworden ist.

Sind wir bei jeder Gelegenheit auf die tiefen Ein- und Ausatmungen bedacht, halten wir uns aufrecht, selbst unter den schwierigsten Verhältnissen, in die wir geraten. Wir belehren dadurch sozusagen unser Zellgewebe, das sich mehr und mehr der Ordnung und unseren Anordnungen fügt. Denn jede Zelle enthält eine eigene Energie oder Kraft, die die Zelle immer wieder belebt, indem sie die umgewandelten biochemischen Salze in ihre Atmosphäre zieht.

Iss dich gesund!

Die Nahrung, die wir zu uns nehmen, nutzt uns also nichts, es sei denn, dass sie uns die für die Zellbelebung notwendigen biochemischen Salze liefert. Fehlt das eine oder das andere notwendige Salz, dann leidet dieser oder jener Körperteil oder das eine oder das andere Organ fühlt sich schwach oder wir werden, wie wir sagen, sensibel oder anfällig für Krankheiten. Werden aber dem Zellgewebe vermittels der Nahrung alle biochemischen Salze in der richtigen Zusammensetzung zugeführt, dann hält es sich in jeder Hinsicht aufrecht.

Dafür ist es nötig, dass wir nicht nur gute Speisen wählen, sondern dass wir sie auch richtig zusammenstellen, damit bei der Umwandlung lebendige Kräfte freiwerden, die aus den Nährstoffen der Speisen Saline oder verfeinerte biochemische Salze herstellen. Wir wählen uns also keine Gerichte, die entgegengesetzt sind, sondern solche, die zueinanderpassen. Um uns hierfür Klarheit zu verschaffen, machen wir es, solange wir keinen besseren Weg wissen, so: Wir geben unseren Salat, unsere Suppe, unsere Kartoffeln und unseren Kuchen in einen Topf, mischen alles gut, setzen uns und essen es. Ist es nicht schmackhaft, dann ist die Zusammenstellung falsch; ist es schmackhaft, dann ist sie richtig.

Das haben wir aber nicht mehr nötig, sobald wir durch das feinere Gefühl und die Eingebung begreifen lernen, welche Nahrungsmittel von Natur aus zueinanderpassen, also miteinander verwandt sind oder korrespondieren. Diese Entwicklungsstufe erreichen wir umso schneller, wenn wir uns den rhythmischen Atemübungen der Mazdaznan- Atemkunde ergeben und für eine geordnete Körperpflege und -übung sorgen, durch die wir die Kontrolle über alle Sehnen, Muskeln und Gelenke bekommen und jeder Körperteil gelenkig und geschmeidig wird.

Wir wollen uns zwar nicht zu Akrobaten ausbilden, müssen uns aber immer wieder in die Schule nehmen und bald diese, bald jene Übung machen, um zu sehen, wieweit die Gelenke noch unter unserer Kontrolle sind. Dabei sollten wir uns von Zeit zu Zeit mit ausgestreckten Beinen auf den Boden setzen. Merken wir, dass dabei die Knie in die Höhe kommen, dann ist es höchste Zeit, dass wir uns in die Hand nehmen, weil wir schon anfangen, zu verkalken oder zu verknöchern.

Gesellt sich noch eine Krankheit hinzu, dann dauert es gewöhnlich nicht lange, dass wir mit Petrus oder Abraham Bekanntschaft machen, und diese sind doch besser dort, wo sie sind. Wir aber bleiben lieber so lange wie möglich hier, da jeder von uns eine gewisse Aufgabe und ein gewisses Ziel hat, dass er erreichen möchte.

Je mehr uns klar wird, welche Obstfrüchte, Gemüse, Nüsse und Körnerfrüchte die notwendigen biochemischen Salze enthalten und wie viel oder besser wie wenig solcher Salze wir bedürfen, ernähren wir uns vor allem von viel weniger. Das Wenige wandelt sich leichter um und wir bleiben dabei nicht nur gesund, sondern werden immer gesünder und verlängern demzufolge gleichzeitig unser Leben.

Das Klopfen hilft uns, die Beweglichkeit zu erhalten oder sie wiederherzustellen, verbessert die Durchblutung, steigert die Zellenergie, entspannt und kräftigt die Muskeln, regt das Nerven- und das Drüsensystem an und macht uns freudig und gut gelaunt. Doch nicht das Wissen bringt die Wirkung, sondern allein das TUN! Es kostet nichts außer etwas Zeit und Mühe und die Bereitschaft, seine Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen!

Von Dr. O. Z. Hanish.
Auszüge aus Mazdaznan-Lebenskunde (bisher unveröffentlicht).


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