Heilung durch Klopfen (Teil 1)

Eine Lähmung kommt nicht plötzlich oder unvermittelt, sondern schrittweise oder nach und nach, und zwar als Folge davon, dass das Gehirn die Verbindung mit diesem oder jenem Körperteil verloren hat. Hinter den Ohren liegt der Zähigkeitsknochen und etwas oberhalb davon liegt im Gehirn das Bewegungszentrum. Wenn dieses nach und nach die Verbindungen mit den einzelnen Körperteilen verliert, dann stellt sich einen schönen Tages, vielleicht mitten in der Arbeit, ein Schwindelgefühl ein; ein Ruck oder eine falsche Bewegung, und der Arm oder die Schulter oder die Hand oder die ganze Seite ist gelähmt.

Handelt es sich nur um einen einzelnen Körperteil, dann nennt man das Paralyse oder schleichende Lähmung. Wenn wir des Morgens erwachen, haben wir manchmal ein kitzelndes, prickelndes oder pelziges Gefühl in einem Körperteil, vielleicht im Arm, weil wir im Schlaf auf dem Arm gelegen haben, der Arm das ganze Gewicht des Körpers zu tragen hatte und der Blutumlauf teilweise unterbunden war. Dieses Gefühl ähnelt dem Gefühl wie bei einer schleichenden Lähmung oder einer Paralyse.

Wenn wir nach dem 33. Jahre mit den zunehmenden Jahren uns nicht genügend beobachten und schützen, entwickeln wir leicht eine schleichende Lähmung, oft in der Hand oder im Handgelenk. Das taube Gefühl wechselt hierhin und dorthin. Von den Fingern geht es in die Oberarme, in die Schultern, in die Schulterblätter und kehrt dann in die Hand zurück. Manchmal stellt es sich in der linken Hand oder im linken Oberarm ein, manchmal in der rechten Hand und im rechten Oberarm; das zieht sich oft über Jahre hin. Beachtet man es nicht und tut nichts dagegen, dann tritt eines schönen Tages die Lähmung in Erscheinung.

Natürlich sollten wir das verhindern und können es auch verhindern, indem wir Bewegung zwischen den Zellen herbeiführen. Die Lähmung oder Paralyse hängt also von den ätherischen Substanzen ab, die zwischen den Zellen wirken, ist also keine Störung oder Erkrankung der Zellen selbst. Wenn eine Hand, ein Fuß oder ein Arm „einschläft“, so beweist das, dass der Blutumlauf unterbrochen ist; es ist ein ernstes Warnsignal der Natur, für eine Änderung zu sorgen.

Die Natur gibt dadurch zu erkennen, dass dieser oder jener Körperteil die Verbindung mit dem Strom der Äthersubstanzen verloren hat. Das scheint uns vielleicht keine große Bedeutung zu haben, ist aber doch sehr wichtig und außerdem lässt sich dagegen leicht Abhilfe schaffen, indem wir für bessere Atmung sorgen.

Fehlt es uns an genügender Willenskraft oder Einsicht, die Atmung systematisch zu verbessern, dann greifen wir schließlich zu äußerlichen Mitteln, Heilmitteln, Medikamenten und dergleichen, haben aber damit nur mehr oder weniger Zufallserfolge, weil alle modernen Heilmethoden nicht die Grundursache der Krankheit oder Störung ins Auge fassen, sondern nur gewissen Symptomen oder Krankheitserscheinungen begegnen.

Für uns kommt es nun darauf an, dass wir nicht nur um die Bedeutung und Wichtigkeit der Ätherstoff-Ströme Bescheid wissen, sondern dass wir diese Ströme auch herzustellen und zu lenken verstehen. Diese Ätherstoffe werden beständig im menschlichen Körper erzeugt und richtig gelenkt, wenn alle Einrichtungen zusammenwirken, was wir mit entsprechender Körperpflege, Atmung und Ernährung erzielen.

Lähmungen und Rheumatismus

Rheumatismus braucht uns nicht wochenlang und länger zu quälen. Eines Tages stellte sich uns ein Mann vor, der in seinem linken Arm Rheumatismus als Folge von Harnsäureüberschuss hatte. Er sagte: „Ich brauche den Arm dringend in meinem Beruf, dem ich schon seit Wochen nicht mehr nachgehen kann. Niemand kann mir helfen. Ich reibe Öl und Salbe ein; aber es nutzt nichts. Solange ich reibe, fühle ich die Wärme; dann aber kommt der Schmerz zurück.“

Wir sagten ihm: „Hier ist eine Bürste mit kräftigen Borsten. Machen Sie den Oberarm frei und klopfen Sie den Oberarm mit dieser Bürste, bis ich Ihnen sage, dass es genug ist! Inzwischen haben wir eine andere Arbeit zu erledigen.“

Er begann, sich mit der Bürste zu klopfen und als wir nach einer Weile zurückkehrten, sagte er: „Mein rechter Arm ist so müde, ich kann nicht mehr! Wie lange soll ich wohl klopfen?“ „So lange, bis Sie nicht mehr können, also fahren Sie fort, den linken Oberarm zu klopfen!“

Damit gingen wir weg. Als wir nach einer Weile wiederkamen, sagte er: „Ich kann nicht mehr!“ Wir sagten zu ihm: „Wenn es nun so weit ist, dass Sie nicht mehr können, müssen Sie sich doch aufraffen und sich sagen, dass Sie doch noch ein wenig klopfen können. Denken Sie dabei, dass Ihr Leben und Ihr Beruf davon abhängen!“

Er begann, wieder zu klopfen, und fand, dass er noch ganz gut klopfen konnte, sodass er sich selbst wunderte. Er klopfte schneller und immer schneller und allmählich wich der Schmerz. Inzwischen hatte er eine halbe Stunde geklopft. Dann sagte er: „Ich kann nicht mehr; ich bin erschöpft!“

„Aber Sie müssen es noch ein drittes Mal versuchen! Sogar der Versteigerer sagt: Zum ersten, zum zweiten und zum dritten. Und dann: Es ist verkauft! Hier ist es ebenso. Sie wollen Ihren Rheumatismus loswerden und das erfordert eine Gegenleistung.“ Er ergab sich und klopfte zum dritten Male.

Natürlich musste er, je mehr er klopfte, umso mehr ausatmen. Schließlich sagte er: „Ich kann meinen Arm wieder brauchen! Es nimmt mich Wunder! Vielleicht ist es nur eine Einbildung?“ „Nein“, sagten wir, „das ist keine Einbildung, sondern Verwirklichung.“ Er wurde in einer halben Stunde seine Schmerzen los, die ihn wochenlang gequält hatten, und das war alles, was nötig war: Klopfen mit der kräftigen Bürste und Ausatmen.

Von Dr. O. Z. Hanish.
Auszüge aus Mazdaznan-Lebenskunde (bisher unveröffentlicht).
Foto: © Goffkein – stock.adobe.com

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