Frau Wasser trinken

Mit dem Atem beginnt und endet das Leben hier auf Erden und solange wir atmen, sind wir erfolgreich im Kampf ums Dasein, im Kampf gegen die zahllosen Mikroben, die uns förmlich aufzufressen drohen. Je besser wir atmen, umso mehr erweitert sich Leukokythos oder das magnetische Feld im Blut und umso leichter entlasten sich die Lungen von den aufgehäuften Unratstoffen. Es liegt also in unserer Hand, siegreich aus dem Kampf hervorzugehen. Machen wir aber keinen Gebrauch von unserer Freiheit, dann unterwerfen wir uns stillschweigend den Leiden, die sich auf uns wälzen.

Deshalb ist und bleibt es immer das Erste, um uns einen besseren Zustand zu sichern, dass wir den Atem verbessern, verlängern und uns üben, wenigstens für 3 Minuten fünfmal am Tag entspannt ein- und fünfmal so lange auszuatmen. 

Hilft uns das noch nicht zur vollen Freiheit, so sollten wir für so lange zur Natronkur übergehen, bis uns das Natron zuwider wird. Wollen uns die vollen Mengen nicht zusagen, dann nehmen wir weniger. Jedoch sollten wir durch die Natronkur wenigstens erreichen, dass wir von unserer Kaffee-, Tee- oder Kakaosucht loskommen. Geht man dann noch für 3 Wochen zu einer Diät mit heißer Milch über, dann isst man auch nicht mehr so viel und man lernt dabei mehr als in 52 Stunden Chemie-Vorlesungen. Man lernt, was dem eigenen Temperament genügt. 

Dann vereinfacht sich unsere Lebensweise, und wir gewinnen mehr Zeit für unsere Studien und für die Erweiterung und Anbringung unserer Talente, sodass wir den Weg des Erfolges betreten. Der Volksschullehrer steigt zum Unterrichtsminister empor, der kleine Geschäftsmann kauft die Nachbarhäuser auf, um sich geschäftlich zu erweitern. Man wird sich seiner selbst bewusst, sobald man sich im Essen und Trinken beherrschen gelernt hat. Niemand braucht das zu glauben. Aber jedermann soll es durchführen, damit er es an sich selbst erfährt. Dann braucht er nicht mehr zu glauben, denn er weiß es. 

Sollte auch die Natronkur in dem einen oder anderen Fall nicht den erwarteten Erfolg gezeitigt haben und neigt man nicht zu ihrer Wiederholung, dann unterzieht man sich der Weinsteinkur, die nur 10 Tage dauert und mit vierzehntägigen Pausen dreimal wiederholt wird. 

Hat man sich bis dahin noch nicht aller Säuren entlastet, kommen wir, trotz aller unserer Anstrengungen, immer noch nicht auf einen grünen Zweig, wirft unsere Arbeit noch nichts ab, haben wir noch nicht das richtige Verständnis oder Interesse für eine Sache, vermögen wir immer noch nicht recht einzudringen in gewisse Dinge, um ihren Zusammenhang zu finden, damit uns die Erkenntnis werde, dann genügen die Lungenreinigung und die Entsäuerungsmittel noch nicht in unserem Fall. So bleibt uns nichts weiter übrig, als zu einer Blutreinigung, förmlich einer Blutwaschung, überzugehen, eingedenk des Wortes: „Nur die reinen Herzens, reinen Blutes sind, die können das Reich Gottes, das Reich der Erkenntnis, erlangen.“

Solange uns immer noch körperliche Mängel anhaften, solange immer noch organische Krankheiten auftreten, ist unser Blut nicht rein, nicht in gewaschenem Zustand. Das wollte der Heiland wohl zum Ausdruck bringen mit seinem Ausspruch. Denn unser Erkenntniszustand ist abhängig von der Entwicklung des Gehirns und der Talente, die wir schon besitzen, aber nicht anbringen können, weil die Intelligenzen der entsprechenden Gehirnzellen durch unser zu schweres, unreines Blut beeinträchtigt werden. Dann können sie sich nicht ausdrücken. Das Studium der Moral nutzt uns dann nicht; es macht uns nicht moralischer, solange die Gehirngegend der Moral gehemmt ist. 

Das Studium von Gesundheitsbüchern nutzt uns auch nichts gegen die organischen Krankheiten, die wir zur Schau stellen. Um gesund zu bleiben, bedürfen wir einer Erweiterung der Gehirnzellen, die uns weisen, unseren Körperorganismus auf natürlichen Bahnen zu belassen. Das Blut ist belastet und muss entlastet werden. Viele suchen sich zu helfen mit allen möglichen Medizinen, Salzen und Anwendungen aller Art, ja, sie reisen von einer Heilquelle zur anderen, sogar bis Lourdes. Aber alles nutzt nichts. 

Es bleibt nur ein Mittel, um das Blut zu waschen: das reine Wasser, das nackte, destillierte Wasser, das keinerlei Leben, Lebensorganisationen, Chemikalien oder Ähnliches enthält. Es muss aber wirklich reines Wasser sein, einfach abgekochtes Wasser genügt nicht; also niedergeschlagener Wasserdampf, worin keine Lebens- und Entwicklungsmöglichkeiten mehr sind. Solches Wasser kann daher auch nichts ablagern, sondern nur seine einzige Eigenschaft auswirken, seine Schwere. Es drückt auf die im Blut angestauten Mineralien und Säuren, überhaupt auf alle fremden Stoffe oder Elemente, die in das Blut gekommen sind und es beeinflussen, sodass die Organe geschwächt und krank wurden. Der Druck des Wassers überträgt sich innerhalb von 10 bis 20 Minuten auf das Blut, drückt sich sozusagen durch unser ganzes Körpersystem hindurch. Der beständig sich wiederholende Druck scheidet dann schon in kurzer Zeit so manches aus dem Blut aus. 

Mineralwässer irgendwelcher Art, selbst aus Heilquellen, können uns nicht diesen Erfolg sichern. Das eine oder das andere kann auf die Leber oder den Magen oder die Nieren oder ein anderes Organ wirken. Sie brauchen aber fürs Erste 3 bis 4 Stunden, bis sie durch das Körpersystem hindurch sind und außerdem lagern sie noch Mineralien ab, die in einem ohnehin schon langsam arbeitenden Organismus noch mehr Hemmungen verursachen. 

Es muss also absolut reines, geschmackloses, wenn nötig zweimal destilliertes Wasser sein. Denn es kommt auf die Schwere, das spezifische Gewicht, den Druck des Wassers an. Ob man es dann schnell oder langsam, heiß oder kalt trinkt, ist nicht von grundsätzlicher Bedeutung; das entscheidet jeder für sich nach seinem Temperament oder Zustand. Die Hauptsache ist, dass der nötige Druck erzielt wird. Deshalb nehmen wir auf einmal immer zwei Glas Wasser von je etwa 0,2 Liter und in dieser Menge den Tag über 3 bis 3 ½ Liter. Das geht sehr gut, wenn man es richtig einteilt: 

Sobald man erwacht des Morgens, trinkt man sofort die 1. zwei Glas Wasser; sie stehen schon bereit am Bett. Wer nervenleidend und zugleich leberkrank ist, sollte das Wasser ziemlich warm trinken, annähernd heiß, doch so, dass man es nach und nach hinuntergießen kann. Dann macht man noch im Bett einige Stemm- und Dehnübungen, streckt sich wie eine Katze, windet und dreht sich nach links und rechts und springt aus dem Bett. Sodann geht man barfuß, auch wenn man auf Steinfliesen treten müsste, durch seine Toilette und seine Morgenübungen für etwa eine Stunde, nimmt schließlich noch ein Fußbad oder reibt wenigstens die Füße mit einem heißen Tuch von Lammwolle ab und dann mit den Händen nach. Hat man gewisse Schwächen wie gichtische Anwandlungen oder Ermüdungs- oder Erschöpfungszustände, dann streut man noch etwas Natron oder Schwefelpulver auf die Füße und auch in die Strümpfe. Mittlerweile ist es Zeit geworden, die 2. zwei Glas Wasser zu nehmen, jedenfalls vor dem Frühstück, sofern man überhaupt frühstückt. Zwei Stunden später nimmt man die 3. zwei Glas. Kurz vor dem Mittagessen nimmt man die 4. zwei Glas Wasser. Dann darf man sich zu Tisch setzen. Zwei Stunden nach dem Mittagessen gibt es die 5. zwei Glas Wasser. Nach zwei Stunden und, falls man vespert, vorher, nimmt man die 6. zwei Glas. Vor dem Abendbrot, also etwa um 6 Uhr, gibt es die 7. zwei Glas Wasser. Dann kann man zu Abend essen, wozu man Mut hat. Zwei Stunden später, etwa um 8 Uhr, nimmt man die 8. zwei Glas und kurz vor dem Schlafengehen die 9. zwei Glas Wasser. 

Man schläft dann selig und träumt von weiter nichts als vom Flusse Jordan, den man zu durchkreuzen hat, um in das Jenseits zu kommen. Nach einem Mitternachts­imbiss hat man jedenfalls kein Verlangen. Denn man weiß, dass einen beim Erwachen schon wieder 2 Glas Wasser erwarten. 

Jetzt drängt sich aber die große Frage auf die Lippen: „Was darf man während dieser Wasserkur noch trinken oder essen?“  „Was und so viel man will!“ Es ist überhaupt nichts verboten bei Mazdaznan, und ganz besonders bei dieser Wasserkur ist das Gute und Verlockende, dass man nicht zu fasten, sich nichts zu entsagen braucht. Man darf essen und trinken, so viel nur hineingeht; nur an dem Prinzip der Kur darf man nicht rütteln: alle zwei Stunden und jedenfalls vor jeder Mahlzeit, müssen zwei Glas destilliertes Wasser getrunken werden. 

Dann darf man alles andere selbst bestimmen; denn man nimmt auch selbst die Folgen in Kauf. Bei Mazdaznan darf jeder tun und lassen nach dem Stand oder dem Grad seiner Entwicklung, je nach dem Maß, wie seine Intelligenz sich auszudrücken vermag. Ist sie hochentwickelt, dann handelt man dementsprechend; ist sie noch auf der tiefsten Stufe, dann lässt sich doch nicht viel erwarten. Also je mehr man isst, mit umso mehr Folgeerscheinungen muss man sich abfinden. Aber es ist keine Gefahr! Wir werden bald herausfinden, dass wir schon beim Frühstück sehr bescheiden sind, wenn wir vorher zweimal zwei Glas destilliertes Wasser in den Magen gegossen haben. 

Nach 3 Tagen der Kur findet man heraus, dass man für dieses oder jenes gar keinen Geschmack mehr hat, dagegen ein großes Verlangen verspürt nach gewissen Sachen, die man früher nicht mochte. Dem folgt man dann. Verlangt uns zum Frühstück nach einer Pampelmuse, dann nehmen wir sie, können auch dicke Sahne dazu geben, aber keinen Zucker, eher ein paar Körnchen Salz. Im Allgemeinen sollte man aber während einer Kur kein Obst nehmen. Sagt die Stimme, es sollen zwei geriebene Äpfel mit Schlagsahne sein, Pfannkuchen, geröstetes Brot mit Marmelade, Butterbrötchen, Bratkartoffeln oder gar Pudding und dann Kaffee oder Schokolade, dann ist es gut; unser Verlangen wird bald gestillt sein. Wir werden immer einfacher werden. 

Es dauert nicht lange, so fühlen wir uns zu allerhand Grützen hingezogen, Hafer, Grieß und dergleichen. So es uns darum zu tun ist, unsere Leiden loszuwerden, dann gebrauchen wir bei jedem Frühstück 1 Esslöffel voll Agar-Agar. Wollen wir die Sache beschleunigen, so nehmen wir außerdem abends 1 Teelöffel voll Carragheen-Moos, in eine Tasse zerbröckelt und mit kochendem Wasser übergossen, und trinken das mitsamt dem Satz aus. 

Steht uns zu Mittag der Sinn nach Suppe, Reisbratlingen und Tomatensoße, Kartoffeln mit Meerrettichtunke, Salate aller Art mit Tausend-Insel-Tunke, Kartoffelpuffern, Maisklößchen, Torte, Tausend-Punkte-Pudding, Streuselkuchen mit Füllung, Pastete, Schokolade, Kakao, Kaffee: wir dürfen es nehmen, alles oder nach Wahl. Wir essen ganz sicher nicht zu viel! Denn die vorher getrunkenen zwei Glas Wasser füllen den Magen so ziemlich. 

Haben wir zum Abendbrot Verlangen nach einer halben Wassermelone, nach Nudeln mit zerlassener Butter, Zucchini oder Kürbis, als Brei oder Kuchen im „Aryana-Topf“ gemacht, nach irgendeinem gedämpften Gemüse, nach 6 Spiegeleiern, Rhabarberpastete, Schlagsahne, Schokolade, Tee, Kaffee, heißer Milch: alles darf man haben nach freier Wahl. 

Aber bald wird man sagen wie jene Frau, die neben der Wasserkur auch auf die Puffmaiskur gesetzt worden war: „Ich weiß gar nicht, aber mehr als eine Handvoll Puffmais früh, mittags und abends kann ich einfach nicht essen!“

Von Tag zu Tag isst man weniger, bald nur noch die Hälfte und dann nur noch ein Drittel. Nach einigen Wochen lernt man, sich die Speisen zu wählen, die unsere Natur verlangt, um einen weiteren Aufbau vollziehen zu können. Nach 5 bis 7 Wochen fangen wir an, neu aufzuleben. Schon nach drei Tagen spürt man die Reinigung und eine Erneuerung im Blutumlauf. Man verliert nicht, nimmt nicht ab bei dieser Kur, sondern eher zu. Je reiner das Blut, desto mehr Gewicht nehmen die Körperzellen an. Nimmt man zu viel zu, dann vereinfacht man die Diät und lässt mehr und mehr Butter und Öl weg. 

Das Schöne bei dieser Wasserkur ist: man braucht nichts zu fragen; man macht sie einfach. Alles andere ergibt sich von selbst, wenn man nur bei der Kur bleibt. Man denkt klarer, befolgt gern und von selbst seine Atemübungen. Man entwickelt sich, fängt an selbst zu denken, anstatt zu fragen, man wird ein denkender Mensch. So manches fällt dann von selbst ab, was man angenommen hatte. Die Kur ist also sehr leicht und man kann keine Fehler machen, nicht einmal Diätfehler. Das Wunderbarste ist dabei: man braucht sich nicht anzustrengen und doch erwirkt sie das Höchste. 

Man ist sich unbedingt des erwarteten Erfolges sicher, ob wir die Wasserkur nun machen wegen eines schwachen Magens oder weil die Leber nicht richtig schaffte, weil die Nieren angegriffen waren oder der Verdauungskanal verstopft war, weil die Wechseljahre einer Frau Beschwerden machten, weil die Lungen oder Nerven versagten, das Herz nicht vollkommen arbeitete oder weil sich gar Geschwüre ansetzten bis hinauf zum Krebs. Was keine Chemikalien zustande brachten, keine Belehrung, keine Agitationen, kein Debattieren, Diskutieren, das bringt die Kur schon nach kurzer Zeit zustande, weil sich schon in kurzer Zeit das Blut reinigt, klärt, während die Medizinen die Organe nur stimulierten, reizten, aber das Blut nicht reinigten. Dabei ist die Kur die billigste Art und Weise, wie man sich allerhand Beschwerden entledigen kann. 

Alle Krankheiten müssen weichen und man braucht im Allgemeinen zu dem destillierten Wasser nichts Besonderes hinzusetzen. Bei Nervenkrankheiten empfiehlt es sich, gleichzeitig für 21 Tage von Puffmais zu leben und für längere Zeit alle Früchte wegzulassen, bis der Körper wieder normal geworden ist. Wo Versteifungen eingetreten sind, also die Sehnen sich verkürzt haben, muss man noch zur Panopraktik greifen, indem man sich an allen steifen Teilen verschlagen lässt oder noch besser selbst verschlägt. Die Tuberkulose weicht, wenn der Kranke dem Auszehrenden etwas Ziegenmilch in seiner Nahrung entgegensetzt und zu jeder Mahlzeit 2 Esslöffel voll Gumbo- oder Okraschoten und 1 Teelöffel voll Pinienkerne nimmt. 

Ein gewöhnlicher Magenkrebs weicht schon nach 3 Monaten der Wasserkur, wenn man sich von Puffmais ernährt und dazu nur rohes Grünzeug nimmt, als Salat angemacht, der mit heißem Öl übergossen wird, damit er zusammensinkt und man nicht viel davon essen kann. Daneben gibt es nichts Gedämpftes oder Gebratenes, höchstens von Zeit zu Zeit etwas Gebackenes und etwas heiße Milch. Alles Säuerliche muss gemieden werden, also auch Tomaten und Sauerampfer, ebenso Brot, Semmel, Brötchen, Hörnchen; alles das muss wegbleiben. Denn es darf sich nichts bilden, was den Krebs ernähren könnte. Das Grünzeug scheidet alles aus. 

Die Wasserkur dauert verschieden lange, je nach dem Zustand, dem Temperament, dem Leiden oder dem Ziel, das wir uns gesteckt haben mit der Kur. Schon nach 3 Tagen wird die Hautfarbe heller und rosiger und ein Gefühl der Leichtigkeit stellt sich ein im ganzen Körper. Nach 2 bis 3 Wochen werden die Augen klarer und durchdringender; man denkt klarer und ist weniger leicht gereizt. Nach 3 Wochen werden die Dünnen etwas dicker und die Fettleibigen etwas dünner. Handelt es sich um Leiden einfacher oder mehr akuter Art, dann braucht die Kur meist nur 3 Wochen zu dauern, in anderen Fällen 5 Wochen. Macht man die Kur 5 bis 12 Wochen hintereinander, so werden 65 % aller Krankheiten aus dem Körper geschieden und die anderen 35 % fallen, sobald wir unsere Diät richtig handhaben.

Haben wir durch die Wasserkur nicht den gewünschten Erfolg, fühlen wir uns nach ein paar Tagen schwerer statt leichter, dann reduziert man die Wassermenge, um den Körper langsam an die großen Wassermengen zu gewöhnen. Nach einiger Zeit  beginnt man dann wieder mit der Kur.

Zuckerkrankheit, selbst in den schwersten Fällen, scheidet sich schon nach 6 Monaten aus. Das will viel sagen. Denn für die Kranken versagen doch die gewöhnlich verschriebenen Mittel. Wo sich schon Wassersucht angesetzt hat, Rheumatismus, Gicht, Ruhr, Skrofulose im Blut, macht man die Kur 21 Tage lang, setzt 21 Tage aus, wiederholt die Kur 21 Tage lang, setzt wieder für 21 Tage aus und wiederholt sie zum dritten Mal für 21 Tage. Wenn nötig, fährt man damit fort für 9 Monate. Mittlerweile gesundet man.

Krebs, Magenkrebs, Leberkrebs, Eingeweidekrebs, Brustkrebs, Halskrebs, Sarkome werden mit der Wasserkur zwischen 3 und 14 Monaten aus dem Blut ausgewaschen, je nach der Art des Krebses. Schon nach dem 3. Tage fängt alles Krebsige an, sich zu verkleinern, zu schrumpfen und allmählich wird es aus dem Blut ausgeschieden, in den schlimmsten Fällen in 14 Monaten. Dem vom Wasser ausgeübten Druck müssen auch alle Krebsstoffe weichen. 

Nachdem man sozusagen fertig ist mit seiner Wasserkur, hat man sich so an das Wassertrinken gewöhnt, dass man gerne und regelmäßig seine zwei Glas Wasser vor jeder Abendmahlzeit nimmt. Dann kann man nie mehr krank werden. Da schon 87 % Wasser im Körper zugegen sind und wir nun noch regelmäßig jeden Tag zwei Glas Wasser hinzugießen, so müssen alle Salze und Säuren auf natürlichem Weg aus dem Körper abfließen, gelangen also nicht ins Blut. Je reiner das Blut, umso schwieriger ist es für Fremdstoffe, Krankheiten zu erzeugen, und selbst wenn Krankheitskeime hinein kämen, kann sich keine Krankheit entwickeln, nicht einmal Tuberkulose oder Krebs. Inzwischen hat man ohnehin durch die Wasserkur gelernt, dass der Körper mit wenig auskommt. Der Magen hat sich erzogen, alles gut zu verdauen; wir essen langsamer, kauen besser, wandeln daher besser um und brauchen nicht mehr so große Mengen Nahrungsstoffe wie in unserem unnormalen Zustand, der nach stimulierenden oder reizenden Stoffen verlangte, um sich aufrechtzuerhalten und danach große Nahrungsmengen sozusagen durchwühlte. Sogar unser Verständnis hat sich mittlerweile erweitert, sodass uns eigene neue Ideen kommen und wir uns keine fremden mehr aufdrängen lassen. 

Drei hervorragende Wirkungen sichert uns die Wasserkur, die für einen jeden von uns von Vorteil sind: 

Sie reinigt, wäscht das Blut, sodass es frei wird von allen Fremdstoffen. Das ganze Schleimhäutesystem wird gewaschen und dem Blut seine Last abgenommen, sodass Leukokythos sich erweitert und der Druck von den Nerven genommen wird. Daher erfreuen wir uns der elektromagnetischen Energien, die durch das Generv laufen, und dann wird es dem Drüsensystem erleichtert, den Äther durch den ganzen Körper hindurchzuziehen. 

Sie bewirkt demzufolge, dass die einzelnen Organe und schließlich wieder der ganze Organismus, natürlich arbeiten. 

Deshalb verschafft sie uns Jugendfrische in einem Maße, wie sie manchmal die Jugend nicht hat, weil das Drüsenwesen normalisiert wird, wodurch sich das Gehirn erweitert und einem das Leben ein Spiel wird. Mancher regeneriert, erneuert sich ja von Natur, weil er gern und reichlich Flüssiges oder wässrige Nahrung zu sich nimmt. 

Viele Menschen sind aber nicht so glücklich, sondern haben mehr oder weniger Schwächen in dem einen oder anderen Organ. Dann  muss man einfach der Natur nachhelfen. Die Wasserkur sollten wir uns deshalb für immer merken. Fühlen wir uns nicht ganz natürlich, so machen wir sie gleich wieder für einige Tage oder Wochen. Aber auch wenn wir nicht gerade eine Krankheit oder eine Schwäche verspüren, sollten wir uns der Wasserkur unterziehen. Je nach unserem Temperament muss das Blut von Zeit zu Zeit gewaschen werden. Macht man die Wasserkur 5 bis 7 Wochen lang alle 3, 5, 7, oder 9 Jahre, wird man sein Organwesen so rein erhalten, dass es einem in jeder Beziehung dient und man sich steten Fortschritts sicher ist. 

Setzen wir dann noch die Lockerungs- oder Drüsenübungen hinzu, dann ergießt sich der den Körper durchziehende Äther bis in das Gehirn und unser Denkenswesen muss sich erweitern und vervollkommnen. Ergeben wir uns außerdem dem systematischen rhythmischen Atem, dann werden wir uns selbst bewusst, lassen uns nicht mehr ins Joch spannen, sondern arbeiten alles, vermöge unserer eigenen Intelligenz, aus. Dann ist uns das „Reich Gottes“, d. h. wir können alles vollziehen, was immer wir wollen. Denn auch die Zellen erneuern sich aus sich selbst, und dann wird uns die jugendliche, hoffnungsvolle Frische, die uns immer mit Mut erfüllt in allen Lebenslagen. Das ist dann die Reinigung, von der der Heiland sagte: „Wer da reinen Herzens, reinen Blutes ist, der kann das Himmelreich, das Reich der Erkenntnis, ererben.“

Das reine oder destillierte Wasser ist also von der größten Wichtigkeit und von größtem Wert für den Einzelnen und ein ganzes Volk. Wenn es also einer Regierung wirklich am Herzen liegt, dass das Volk gesund und arbeitsam ist, sollte sie alles Trinkwasser zweimal destillieren lassen, ehe es in die Wasserleitungen läuft. Die Volksvertreter sollten darauf dringen, dass alles Wasser, das zu Trink- und Nahrungszwecken verwendet wird, zweimal destilliert ist. 

Aber der Zeitgeist wartet nicht auf die Regierungen und ebenso wenig, wer vom Zeitgeist ergriffen ist. Wenn uns also die Regierung kein destilliertes Wasser liefert, dann destillieren wir es uns selbst. Heute gibt es einfache, praktische Destilliergeräte für den Haushalt. Hat man noch kein Destilliergerät, so hilft man sich vorübergehend, indem man sich das Wasser zweimal je 10 Minuten abkocht; dazwischen muss es abgekühlt gewesen sein.
Und nun ans Werk! 

Dr. O. Z. A. Hanish, ca. 1910.

Die „Wasserkur“ aus medizinischer Sicht

Schon seit den 1920er Jahren verbreitet Mazdaznan die Flugschrift „Wasserkur“ von Dr. O. Z. A. Hanish und viele haben sich dadurch wieder gesund gemacht, die von der Wissenschaft erfolglos behandelt oder schon aufgegeben worden waren.

Ein Bericht lautete so: „Ich habe über ein Jahr bei 3 Ärzten in Behandlung gestanden, ohne einen Erfolg zu erzielen. Ich wurde auf die „Wasserkur“-Flugschrift aufmerksam gemacht, begann die Wasserkur und hatte schon nach drei Tagen einen freudigen Erfolg. Ich habe die Kur 21 Tage durchgeführt und nach einer Pause von 21 Tagen wiederholt und fühle mich wie neugeboren.“ Seitdem sich Prof. Dr. Karl Glaeß­ner vom Rainer-Spital in Wien der mineralfreien Wassertherapie nachdrücklichst angenommen hat, findet die „Wasserkur“ in immer weitere Kreise Eingang. Das mit Recht. Alle die guten Wirkungen, die Mazdaznan der „Wasserkur“ nachgerühmt hat, werden nunmehr wissenschaftlich bestätigt. Prof. Glaeßner schreibt in der Schweizerischen Medizinischen Wochenschrift 1933: „Die Wasserkur, d. h. die reichliche Zufuhr dampfdestillierten Wassers, macht 1. den Harn alkalisch, vermindert 2. im Blut den Bestand an Blutkohlenstoffen, vornehmlich Kohlehydraten (Zucker) und senkt 3. den Stickstoffgehalt des Blutes, d. h. das Blut verliert eiweißartige Substanzen. Schon beim gesunden Menschen bedeutet das eine Ausschwemmung von Reststickstoff und Chloriden aus dem Blut. Daneben nimmt die Menge des Urins zu und sein spezifisches Gewicht ab. Die Wirkung ist also entgiftend.

Die allerbesten und überraschendsten Heilwirkungen wurden erzielt u. a. bei Affektionen der Nieren, Harnwege, Leber- und Gallenwegserkrankungen wie Gelbsucht und Gallensteinen, bei Erkrankungen, die mit Blutdrucksteigerung einhergehen wie Arteriosklerose und Schrumpfniere, essentieller Hypertonie und bei Gelenkaffektionen. Zum Schluss empfiehlt Prof. Glaeßner die „Wasserkur“ auch zur Vorbeugung allen Personen, in deren Familien Stoffwechselerkrankungen herkömmlich sind, ebenso jenen Menschen, die infolge ihres Berufes oder ihrer sozialen Verhältnisse ein unnatürliches Leben führen müssen, z. B. zu wenig Bewegung oder eine zu einseitige Kost haben oder unter chronischer Stuhlverstopfung leiden, also den meisten Großstadtmenschen. Er empfiehlt zur Vorbeugung eine zehntägige Wasserkur jeden Monat oder zweimal im Jahr eine einmonatige Kur.

Bericht von Dr. O. Rauth aus der Mazdaz­nan-Zeitschrift 1935.

Auszüge aus Mazdaznan-Gesundheitswinke.
Foto: Adobe Stock © Kawee

Siehe auch „Wasserkur“.


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