Übung macht den Meister - Übungsinfo

Atem- und Gesundheitskunde: 1. rhythmische Atem-Übung

Mazdaznan lehrt, dass der Mensch zwölf Sinne hat und dass sein Denkenswesen dem Entwicklungsgrad dieser zwölf Sinne entspricht. Der Gesichtssinn spielt unter ihnen eine sehr wichtige Rolle, weil er die Grundlagen für die Begriffsbildung und für die Beurteilung der Dinge in der Umgebung liefert. Je nach dem Eindruck, den der Gesichtssinn von einem Gegenstand erhält, ziehen wir unsere Schlüsse. Bei mangelhaftem Sehvermögen erfassen wir die Dinge der objektiven Welt nicht so deutlich wie mit guten Augen. Deshalb hat auch jeder ganz von selbst den Wunsch, alles so klar und scharf wie möglich zu sehen.

Atem- und Gesundheitskunde: 2. rhythmische Atem-Übung

Bei der 2. rhythmischen Atem-Übung steht man aufrecht. Die Arme lässt man entspannt und zwanglos an den Seiten des Körpers herabhängen. Den Kopf hält man hoch und zieht das Kinn soweit zurück, dass das Gesicht Unabhängigkeit und Selbständigkeit ausdrückt. Der Mund ist geschlossen, die Zahnreihen sind leicht getrennt und die Zungenspitze berührt leicht die untere Zahnreihe. Die Augen werden auf einen matten dunklen Punkt in Augenhöhe gerichtet; der Punkt soll nicht weiter als sieben Fuß oder 2 1/3 Meter entfernt sein. Der Körper ist entspannt und gelassen, nur das Rückgrat ist gerade und festgesetzt, weil es die Brücke zwischen dem Seelenzustand im Herzen und dem Gesinn in der Zirbel bildet.

Atem- und Gesundheitskunde: 3. rhythmische Atem-Übung

Wir nehmen die sitzende Stellung ein wie bei der ersten Übung, sind ganz entspannt und gelassen und uns des geraden und aufrechten Rückgrates und des festgesetzten Brustpanzers bewusst. Die Zahnreihen bleiben leicht getrennt. Die Zunge liegt entspannt am Mundboden und berührt mit der Spitze die untere Zahnreihe. Das Zimmer ist gut gelüftet und der Rücken ist dem Licht zugekehrt.

Damit uns die Augen nichts vorspiegeln oder sich durch die Einbildung ablenken lassen, richten wir sie auf einen matten Punkt am Boden, indem wir zum Beispiel ein Centstück auf den Boden legen, und zwar soweit vor den Fußspitzen, dass wir es während der ganzen Übung mit den Augen sehen können. In der Regel werden 2 Fuß vor den Fußspitzen genügen. Wir lassen also den Cent während der ganzen Übung nicht aus den Augen, welche Lage der Körper auch einnimmt. Der Blick ist ruhig und gelassen, also nicht starr oder gespannt.

Atem- und Gesundheitskunde: 4. rhythmische Atem-Übung

Diese Übung soll täglich viermal vorgenommen werden, morgens gegen Osten, mittags gegen Süden, abends gegen Westen und vor dem Schlafengehen gegen Norden.

Wir stehen dabei aufrecht wie bei der zweiten Übung, atmen in bekannter Weise mehrmals hintereinander rasch ein und aus und verlängern die letzte Ausatmung, bis die Lungen vollständig entleert sind.

Atem- und Gesundheitskunde: 5. rhythmische Atem-Übung

Stehe aufrecht wie bei der 4. Übung und verlege das Körpergewicht auf die Fußballen. Mache die Vorübung, indem du kurz hintereinander etwa sechsmal rasch ein- und ausatmest und die letzte Ausatmung verlängerst, soweit es dir irgend möglich ist.

Dann wirf beide Arme waagerecht vermöge des Willens nach vorn und denke dabei: „So sei es!“ oder „Es werde!“ Nun atme 7 Sekunden ein und spanne dabei die Muskeln der Arme von der Schulter bis zum Handgelenk, während die Hände und die Finger völlig entspannt herunterhängen. Das Straffen der Arme darf sich also nicht auf die Hände und Finger übertragen. Dann atme aus, ebenfalls 7 Sekunden, und entspanne dabei alle Muskeln. Das Gleiche wiederhole noch zweimal, so dass in dieser Stellung 3 Einatmungen und 3 Ausatmungen zu je 7 Sekunden stattfinden.

Atem- und Gesundheitskunde: 6. rhythmische Atem-Übung

Bei dieser Übung müssen wir die Knie beugen. Schon die Schrift sagt: „Bis dass sich alle Knie beugen, eher wird der Frieden nicht kommen.“ Und in jedes Menschen Leben, ob Jude, Heide, Christ oder Mohammedaner, kommt eine Zeit, da er sich in Andacht auf die Knie wirft.

Der Hauptzweck der Übung ist, die magnetischen Strömungen so zu verteilen, dass das Rückenmark unbehindert tätig sein und der Herzgedanke sich erweitern kann, das Herzensgefühl rege wird, mit dessen Hilfe wir die inneren Vorgänge im Körper erkennen, und in der Zirbel das Selbstbewusstsein erwacht und die Verbindung zwischen dem Gottgedanken im Herzen und den Intelligenzen im Gehirn hergestellt wird.

Atem- und Gesundheitskunde: 7. rhythmische Atem-Übung

Sobald du am Morgens erwacht bist, strecke den Körper in alle Richtungen, besorge deine Morgentoilette, nimm ein lauwarmes oder kaltes Schwammbad, kleide dich an und mache dich für die Übung bereit.

Verschaffe dir ein Becken, dessen Boden groß und flach genug ist, dass beide Hände in mäßiger Entfernung von einander darauf liegen können, fülle es so tief mit kaltem Wasser, dass das Wasser bis zur Mitte der Handgelenkknöchel reichen wird, aber nicht darüber. Wenn du auf dein Handgelenk schaust, findest du einen kleinen Knochen herausstehen; das ist er. Dann lege ein Kupferstück, etwa eine Kupfermünze, nicht etwa ein Silberstück, so auf den Boden des Beckens, dass es später die eingetauchten Hände nicht berührt.

Drüsenkunde 13. Kapitel

Lass dein Sorgen

Lass doch all dein Sorgen, müdes, krankes Herz!
Schon erglänzt der Morgen, heilend allen Schmerz.
Ruhe bringt mir mein Heiland, süße Ruh’,
Ruhe bringt mir mein Heiland, süße Ruh’.

Die Melodie zu diesen Worten beruhigt die Nerven. Andere Melodien regen die Nerven an, andere bringen das Blut in Wallung, andere schüren die Drüsen an. Daher verwenden wir absichtlich unterschiedliche Melodien, Lieder und Gesänge, um uns die Entwicklung in jeder Richtung zu erleichtern. Der unterschiedliche Rhythmus regt das Körperliche entweder an oder gleicht es aus. Wer ganz bei seiner Arbeit ist, bekommt auch das Gefühl, dass er dazu singen sollte, weil es ihn regsamer, ausgeglichener und freudiger macht, ihm also die Arbeit erleichtert.

Drüsenkunde: 10. Kapitel

Drüsenübungen

Die Drüsenübungen reihen sich an die Lockerungsübungen der Panopraktik. Sie haben nicht den Zweck, die Drüsen zu entwickeln, was Aufgabe der Wiedergeburtspflege ist; sondern sie haben den Zweck, die Drüsen zu schüren und anzuregen, ihre inneren und äußeren Sekretionen und dadurch neue Elementarstoffe für das Blut und neue Ätherstoffe für die Nerven und das Gehirn herzustellen, also das Intelligenzwesen zu entwickeln oder die in den Gehirnzellen enthaltene Intelligenz freizustellen und wirksam zu machen. Das erzielen wir mit den Drüsenübungen nach und nach.

Drüsenkunde: 11. Kapitel

Liebesquelle

Liebesquelle, wir stammen aus dir,
Lieben wir dich, befreit sind wir hier!
Herrlicher Tag, so jeder es weiß,
Dass Liebe ist Hoffnung der Welt!

Dieser Liedertext und die gleichnamige Melodie werden volkstümlich werden, und zwar nicht nur bei den so genannten „besseren“ Leuten, Akademikern und dergleichen, sondern ganz allgemein. Denn die Worte und die einfache Melodie, die sie begleitet, sind so mitreißend, dass jeder, der für die Erweckung der Menschheit eintritt, in dem rhythmischen Schwung von Wort, Melodie und körperlicher Bewegung große Möglichkeiten für ein geistiges Erwachen sieht. Ein einziger Versuch in Verbindung mit Gesang und körperlichen Bewegungen genügt, um zu weiteren Übungen anzuregen.

Drüsenkunde: 12. Kapitel

Lass ihn dort

Sei es Sorge oder Schmerz oder gar ein krankes Herz:
Jeden Kummer nimm zu Gott und lass ihn dort!
Lass ihn dort, ach, lass ihn dort; lass ihn dort, ach, lass ihn dort!
Jeden Kummer nimm zu Gott und lass ihn dort!

In diesem Sinne und zu diesem Zwecke nehmen wir diese Drüsenübung vor. Haben wir eingesehen, dass wir jeden Kummer von uns legen, jedes Hindernis beseitigen müssen, wenn wir vorwärts schreiten wollen, und haben wir allen Kummer glücklich von uns gelegt, dann sollten wir für alle Zeiten unserer besseren Einsicht treu bleiben und uns nie wieder mit Kummer, Sorge und Schmerz belasten.

Drüsenkunde: 14. Kapitel

Tralala-Übung

Tralala, Tralala, Lalalala-Lalalala,
Tralala, Tralala, Lalalala-Lalalala,
Lalalala-Lalalala,
Lalalala-Lalalala,
Lalalala-Lalalala.

Zu diesem einfachen Text bedienen wir uns einer sehr lebhaften und aufmunternden Melodie. Wir können uns auch einen anderen Text und eine andere Melodie wählen, werden aber kaum etwas Einfacheres und Wirksameres ausfindig machen.

Drüsenkunde: 15. Kapitel

Schür’s Gedrüs

Schür’, schür’s Gedrüs,
Schür’, schür’s Gedrüs!
Schür’s Gedrüs und dann genieß’
Durch dein Gesinn den Reingewinn!
Tralala-lalalala, lalalalala,
Tralala-lalalala, lalalalala.

Dies ist eins der Lieder, die wir zu unseren wissenschaftlichen Drüsenübungen verwenden. Es ist eine lebhafte Melodie, die uns hilft, die Drüsen anzuregen und zu wecken. Was das „Schüren“ eigentlich bedeutet oder was dadurch zum Ausdruck kommen soll, ist schwer zu beschreiben; es ist vergleichbar mit dem Tremolo in der Stimme. Herz und Lunge müssen dabei zusammenwirken und können das auch, wenn wir völlig entspannt sind. Dann spüren wir das „Schüren“ vom Scheitel bis zur Sohle; Solange wir das nicht spüren, ist hier oder da in uns immer noch etwas gespannt.

Drüsenkunde: 16. Kapitel

Ich lass’ dich nicht

Refrain:
Ich lass’ dich nicht, es sei denn, du segnest mich zuvor!
Ich lass’ dich nicht, es sei denn, du segnest mich zuvor!
Ich lass’ dich nicht, es sei denn, du segnest mich zuvor!
Ich lass’ dich nicht, es sei denn, du segnest mich zuvor!

Drüsenkunde: 17. Kapitel

Ranabaya

Ranabaya moya, ranabaya moya,
Ranabayi leilidum suukno,
Ranabaya moya, ranabaya moya.

Diese Worte gehören der altpersischen Sprache an, die jetzt nicht mehr gesprochen wird, und bedeuten soviel wie: „Festgestellt, bewahrheitet die höchste Liebe“. Die Melodie dazu ist ein Lobgesang auf die höchstdenkbare Liebe, die einem Menschenherzen entspringen kann und alle in diesem Leben und anderweit denkbare Liebe einschließt.

Harmoniekunde: 5. Lektion

Geistiges Üben. Vierte Harmonie-Übung

Die Harmonie-Kunde zielt nicht in erster Linie darauf, den Körper zu erneuern, sondern darauf, ihn zu stimmen oder in einen gewissen Schwingungszustand zu versetzen, und zwar mit Hilfe der Harmonie-Übungen, die alle geistige Übungen sind, also die Mitwirkung des Intelligenzwesens erfordern, wenn sie den in Aussicht gestellten Erfolg haben sollen.

Deshalb müssen wir, schon wenn wir die Vokale ähnlich wie die Tonleiter auf dem Piano üben, auf die richtige Mundstellung achten und uns die Bedeutung, den Sinn oder das innere Wesen jedes einzelnen Vokales gegenwärtig halten, damit der unterschiedliche geistige Inhalt jedes Vokales deutlich zum Ausdruck kommt. Wenn ein Künstler ein neues Stück einstudiert, dann überprüft er es erst auf den geistigen Inhalt, um sich diesen bewusst zu machen und zu vergegenwärtigen, bevor er versucht, das neue Stück auf seinem Instrument zu spielen.

Harmoniekunde: 6. Lektion

Ton-Lenkung. Fünfte Harmonie-Übung

Inzwischen haben uns die Harmonie-Übungen schon sehr gefördert. Wir begreifen nicht nur vieles, was wir früher nicht begriffen haben, sondern zeigen auch großes Interesse dafür und fühlen uns getrieben, unsere Kenntnisse und unsere Erkenntnis zu erweitern. Wir haben einen tiefen Einblick in Dinge bekommen, von denen wir noch nicht einmal geträumt hatten. Dem Sprechen, Singen, Summen, Pfeifen, Seufzen hatten wir seither keinen oder kaum einen Gedanken geschenkt und jetzt sind wir es uns schon bewusst geworden, dass uns unser Körperinstrument in jeder Richtung dient, in die wir unseren Gedanken lenken und dass wir uns selbst gegenüber zu unserm Schöpfer werden, wenn wir unser Körperinstrument stimmen und gestimmt erhalten.

Harmoniekunde: 7. Lektion

Elochim. Sechste Harmonie-Übung

Die Vokalverbindung E-O-I oder das Wort „Elochim“, wie es im Urtext des ersten Kapitels der Genesis heißt, bedeutet „Einer inmitten aller, Einer inmitten der Gesamtheit“, der, wie es die Genesis ausdrückt, sagt: „Nun lasset uns Menschen machen nach unserem Ebenbilde und uns gleich!“ Moses oder seine Schriftsteller haben das aus ägyptischen Urkunden und die Perser haben es aus dem Avesta übernommen. Hätten die Theologen, die die Bibel zusammenstellten, begriffen, was „Elochim“ bedeutet, hätten sie nie gestattet, dass diese Stelle in die Bibel kam.