Ein autobiografischer Einblick in das Leben von Dr. O.Z.A. Hanish, als er zusammen mit „Bambino Bessari“ reiste.
Einige Auszüge aus dem Buch:
"Weder Gebete noch Ordensregeln, weder kirchliche Handlungen noch Opfergaben offenbaren die Unendlichkeit. Das Herz allein, ergeben dem einzigen; unbeschreibbaren göttlichen Atom, rückt die Wesenheit in das Antlitz der Ewigkeit und lenkt den Strahl der Erleuchtung in die Umgebung des Wesens, die Herrlichkeiten des Himmels offenbarend bis in die Unendlichkeit. …
Es ist nicht gut für die Menschen, auch nicht für die größten unter ihnen, alles zu begreifen. Deshalb ist ein Schleier um sie gewoben, damit sie nicht ihren eigenen Kräften zur Beute fallen. Zu Zeiten scheint es, als sähen und verstünden wir alles, und dann wieder wissen wir nicht, wohin wir uns wenden sollen. Es gibt Augenblicke in unserm Leben, die uns nichts offenbaren, als Leere, Weite, Tiefe, Ewigkeit …
Das wirkliche Ziel des menschlichen Bemühens ist keinem Menschen bekannt. Aber jede Entwicklungsstufe bringt uns näher ans Ziel, näher zur Vollkommenheit hier auf Erden, d. h. zu einem Zustand, der frei ist von den fortwährenden Faustschlägen der Unwissenheit und des Aberglaubens. Unwissenheit und Aberglauben sind Ketten, die die Menschen unter der Schwere ihres Gewichtes niederhalten und es ihnen unmöglich machen, sich frei zu bewegen. Der Mensch ist in eine Flut von Pflichten geraten, die er in seinem gefesselten Zustand ganz unmöglich erfüllen kann. Im Laufe der Zeit aber werden immer mehr Seelen ihre wahre Aufgabe verwirklichen, das Joch abschütteln, das ihnen aufgebürdet worden ist, und sich so den Weg zu einem erträglichen Dasein bahnen.…
Auch die Weisesten der Erde werden oft zu Narren; wäre es nicht so, so könnte die Zweiseitigkeit der Schöpfung das Recht gegenüber dem Unrecht nicht enthüllen. Und wiederum sind Recht und Unrecht nichts weiter als ein Steigen und Fallen der Empfänglichkeit unserer Vernunft. Einst wenn wir das Argwöhnen und Zweifeln überwunden haben, kreuzen weder Barmherzigkeit noch Nachsicht unsern Weg: die Liebe erobert alles. „Denn also liebte Gott sein Eigentum, dass er hingab seinen wahrhaftigen Sohn, angetan mit seinen Gotteseigenschaften, damit alle, die an ihn glauben, sich des ewigen Lebens bewusst erfreuen.“ …
Es ist die allgemein feststehende, wenn auch falsche Meinung, dass die Sünde in der Welt sei durch des Widersachers Arbeit. Aber die vor allem feststehende Tatsache ist doch: alle Macht stammt aus Gott, so dass eine Verfehlung völlig unmöglich ist, da die gesamte auf Verkörperung zielende Schöpferkraft im Machtbereich Gottes liegt. Der Teufel hat kein eigenes Reich, besitzt nichts ihm Eigenes, ausgenommen das Vorrecht, der Zerstörung zu dienen. …
Als in der menschlichen Entwicklung der Verstand aufdämmerte, wurde jeder Lichtstrahl des Gesinnes, der zu höherem Verständnis führte, hoch und in Ehren gehalten, so dass die Sprache des Herzens und die Grundgesetze des Lebens immer besser verstanden wurden. Aber im Laufe der Zeit beschränkte man sich darauf, die göttlichen Grundgesetze nur zu lehren, anstatt sie dem Menschenkinde in der vorgeburtlichen Zeit einzufleischen. So verlor das verstandesmäßige Denken die Verbindung mit dem Gesinn in der Zirbel und deshalb auch mit dem Herzen und die Menschen fingen an, den Geist und den Gottgedanken zu verleugnen und sich in Obrigkeitsdünkel und Gesetzesmacherei zu verlieren. Diesen Zustand der menschlichen Gesellschaft zu ändern, wird sich als eine Riesenarbeit erweisen, die über die Kräfte einzelner hinausgeht. …
Die Welt im Allgemeinen aber gibt nichts darum, dass das Übel an der Wurzel beseitigt werde. Die Masse ist zufrieden mit einer augenblicklichen Erleichterung, und die wenigen, die in ihrem Gesinn das Vertrauen auf Gott festhalten, können nur unter sich einer für den anderen leben. Vergessen wir das, so setzen Verwicklungen ein, auf die Schrecken ohne Ende folgen. …
Nachdem die ganze Welt unter Unruhen, Aufständen, Aufruhr und verworrenen Zuständen gelitten hat und ein Schauplatz völliger Hilflosigkeit geworden ist, wird sich ihr Hochmut in Demut verwandeln und dann endlich wird die gegenseitige Verständigung unter den Völkern und zuletzt unter allen Menschen folgen. …
Je weiter sich die Menschen von Gott, seinem göttlichen Willen und seinen Plänen entfernen, um so mehr Grenzlinien werden im Gemeinwesen gezogen und um so größer werden die Klassenunterschiede in der Gesellschaft und die mannigfaltigen Verwicklungen, die zu Streit, Krieg und Zerstörung führen. …
Das Leben gleicht einem Schriftsteller, der ein Stück schreibt, aber selbst an der Aufführung nicht teilnimmt. Die sichtbare Seite des Lebens erscheint an der einen Stelle und verschwindet an der anderen, ähnlich wie die Sonne in ihrer vorgeschriebenen Bahn auf- und untergeht, auch wenn sie sich vor unseren Augen verbirgt. …"
Kapitel des Buches:
Erster Teil - Erfahrungen: Unsere Lebensaussichten, Aller-Seelen, Bambino, Licht und Schatten, Das verheißene Land, Der kommende Mensch, Gott allein ist mein Lehrer, O, der Kummer!, Palm-Sonntag, Char-Freitag, Auferstehungstag.
Zweiter Teil - Beobachtungen: Lebensmöglichkeiten, All-Geist, Der göttliche und der weltliche Atom, Eigensinn und Gotteswille, Mehr Licht, Ergebung des Gesinns, Todesschatten, Auferstanden.
Dritter Teil - Folgerungen: Wiederhergestellt, Reisefertig, Zielsicher.