Verlängern wir die Einatmung in der Weise, dass wir dabei die Muskeln des Unterleibs aufwärts gegen das Zwerchfell ziehen, bis wir uns im Inneren eines leisen Seufzens oder Schluchzens gewahr werden, dann verlegen sich die Schwingungen allmählich auf das Gehirn und es wird uns die Umwandlung oder Konverte der eingeatmeten Elemente.
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Jeder solche tiefe Einatmungszug gleicht dem Einzug in die Friedensstätte am Palmsonntag. Der Weg ist bereitet, unser ganzes Wesen ist auf den Einzug eingestellt und wir ziehen ein in unser Eigentum, in die Fülle unseres Gedankenwesens.
Den in sich schluchzenden Wellen des Einatmungszugs lassen wir freien Lauf. Die Wellen erweitern sich und wir bekommen das Gefühl gleich einem wogenden Meer, das alles in uns Aufgestapelte umwandelt, was einem Seufzen oder Schluchzen gleicht. Wir haben es wohl auch schon wahrgenommen, glaubten aber, es unterdrücken zu müssen, weil wir meinten, wir seien melancholisch veranlagt, und sogar schon Mittel brauchten, um dies loszuwerden.
Üben wir diese Einatmungsverlängerung täglich ein- bis fünfmal ohne Übertreibung, aber mit liebevoller Aufmerksamkeit auf das, was wir uns mit der Einatmung angezogen haben, dann wird uns vermittels der Konverte die Empfängnis, eine unbefleckte Empfängnis, die sich von Tag zu Tag erweitert und die Materie des Körpers nach und nach vergeistigt.
Das bedeutet nichts anderes, als dass die Gehirnintelligenzen erwachen, sich ihrer selbst bewusst werden und demgemäß ihre Aufgabe bewusst erfüllen. Während sie vorher noch beeinflussbar waren, sind sie nun einflussfrei geworden und weisen alles Negative von sich ab. Dann kann uns nichts mehr zustoßen und wir erleiden keinen Schaden mehr. Je mehr Gehirnzellen sich so ihrer Freiheit bewusst werden, umso mehr erweitert sich unser Selbstbewusstsein im Großen und Ganzen.
Bedrückt oder bekümmert uns etwas, suchen wir einen Ausweg oder brauchen wir Hilfe, so nehmen wir sogleich diese verlängerten Einatmungszüge, weil sie das Gehirn freier und klarer machen, so dass wir eine Lösung finden.
Haben wir ein Studium durchzumachen und durch eine Prüfung zu gehen oder haben wir Unterricht, ein Seminar oder einen Lehrkurs zu geben, so nehmen wir zuvor diese verlängerten Einatmungszüge und verlängern auch noch die Pause nach jeder Einatmung immer mehr, so dass wir förmlich froh sind, wieder ausatmen zu können, und dabei wie von selbst sagen: „Gott sei Dank!“
Machen wir das nur 3 Minuten hintereinander, so sind alle Ideen verflogen, wir sind von allem Grübeln befreit und Denken freier und leichter, weil wir konzentrierter geworden sind und unser eigener Gedanke in uns aufkommt, der uns auf alles aufmerksam macht, was vor uns tritt oder uns vorgesetzt wird.
Nehmen wir die verlängerten Einatmungszüge tagsüber alle 3 Stunden für je 3 Minuten oder wenn wir vor einer neuen Aufgabe stehen oder wenn Müdigkeit eintritt, und stauen wir dabei den Atem nach jeder Einatmung wenigstens 10 Sekunden, dann können wir weiter schaffen, der Kopf bleibt klar und wird von Tag zu Tag klarer, weil die verlängerte Einatmung den Gehirnzellen die Arbeit erleichtert.
Natürlich übertreiben wir die Übung nicht. Die Natur wirkt beim Einatmen nur für 3 Minuten. Gehen wir mit der Übung über diese 3 Minuten hinaus, so schlägt die Natur zurück gleich einem feinfühligen Vollblutpferd, das man mit der Peitsche antreiben will; es kann das aber nicht leiden und schlägt aus.
In dieser Weise führen wir die nachfolgende Einatmungsübung, auch Airyama-Übung genannt, durch.
Foto: Adobe Stock © jerome berquez