Die Gesundheit des Kindes verbessert sich oft, wenn Milchprodukte gemieden werden. Mutter zu sein, wird zu einer ziemlich schwierigen Aufgabe, wenn es um die Ernährung geht. Viele unserer beliebten Nahrungsmittel, die wir oft als „Nervennahrung” (zu süß, zu salzig, zu fett) bezeichnen, erweisen sich als sehr ungesund für den menschlichen Körper. Wenn Mütter zu uns kommen und uns um eine Ernährungsberatung bitten, dann ist das Erste, was wir empfehlen, Milchprodukte zu meiden. Das macht uns eher nicht beliebt, aber es gibt gute Gründe für diese Empfehlung. Den Beweis dafür, dass dies ein guter Ratschlag ist, sehen wir bei den von uns betreuten Kindern. Es kümmert uns also nicht, ob wir uns mit diesem Ratschlag zunächst unbeliebt machen, denn wir wissen, dass das nicht lange anhält. Sobald die Mütter sehen, welche Verbesserungen in der Gesundheit ihres Kindes eintreten, werden sie selbst starke Verfechter einer milchfreien Ernährung.
Warum sind Milchprodukte ein so großes Problem für den menschlichen Körper? Milchprodukte werden aus Kuhmilch gewonnen. Die Kuhmilch ist eine sehr spezialisierte Babynahrung für Kuhbabys, aber ist nicht für Menschenbabys – übrigens auch nicht für erwachsene Menschen – gemacht. Kuhmilch enthält spezielle Hormone für Babykühe. Diese Hormone sind aber nicht gut für Menschen. Darum ist selbst biologische Kuhmilch nicht so gut für Ihr Kind im Vergleich zur menschlichen Muttermilch.
Kuhmilch, die nicht aus kontrolliert biologischer Tierhaltung stammt, enthält Antibiotika und Wachstumshormone, die die Milchproduktion der Kuh steigern. Diese Antibiotika und Wachstumshormone sind für Menschen sehr schlecht geeignet, insbesondere für sehr junge Menschen, deren Immunsystem noch sehr schwach ist.
Kuhmilch enthält Kasein, welches auf die Opioidrezeptoren in den Schläfenlappen des Gehirns wirkt. Die Gehirn-Schläfenlappen sind bei der Sprach- und Gehörentwicklung mit integriert. Wenn das Kasein mit den Opioidrezeptoren in den Schläfenlappen reagiert, kann es den Effekt von Drogen (Opiaten) imitieren, und dadurch kann die Sprach- und Gehörentwicklung negativ beeinflusst werden. Es lohnt sich durchaus, sich bewusst zu machen, dass die Peptide in der Milch auch Casomorphin genannt werden.
Viele von uns Erwachsenen sind mit Kuhmilch groß geworden. Wir haben sie zu unserem Müsli genommen, wir bekamen kleine Milchtüten als Schulverpflegung und haben die Kekse, die wir stibitzt haben, damit runtergespült. All das während uns beigebracht wurde, dass, wenn wir keine Milch trinken, wir niemals groß und stark werden würden.
Mütter haben Angst, ihren Kindern keine Milchprodukte mehr zu geben. Sie fürchten, dass dann etwas Schreckliches passieren wird. Das ist nicht wahr. Etwas Gutes wird dann passieren! Die laufende Nase wird aufhören zu laufen. Die chronischen Mittelohrentzündungen werden verschwinden. Die schwarzen Ringe unter den Augen des Kindes werden verschwinden und nicht wiederkommen. Die Arztbesuche und sogar die Besuche im Krankenhaus werden weniger werden. Der Appetit, der Schlaf, das Benehmen – alles wird viel besser werden. Bei einigen Kindern werden sich sogar das Verständnis und die Sprache verbessern.
Haben Sie Lust auf eine Wette? Machen Sie heute ein Kreuz in Ihren Kalender und ein weiteres Kreuz genau in sechs Wochen. Streichen Sie ab heute alle Milchprodukte (also auch Joghurt, Käse etc.) aus Ihrem Speiseplan und fragen Sie sich nach sechs Wochen, was sich alles verändert hat. Wenn es klare Veränderungen zum Guten hin gegeben hat, dann wissen Sie Bescheid. Damit ist der erste Schritt zu einer sehr viel besseren Ernährung für Ihr Kind gemacht. Bleiben Sie dabei!
Wollen Sie wissen, wie Sie die Versorgung mit Kalzium in der Ernährung Ihres Kindes ohne Milchprodukte verbessern können? Die Antwort ist: durch frisches Gemüse und frische Früchte. Es gibt viele köstliche und nahrhafte Lebensmittel, die Kalzium enthalten, oft in einer Form, die – im Vergleich zu Milchprodukten – leichter aufzunehmen und zu verdauen ist.
Gemüse
Viele Gemüse sind eine tolle Kalziumquelle. Vor allem die grünen Gemüse wie Spinat und Kohl, die Blätter von allen Kohlsorten, Blätter von Kohlrabi, roter Beete und Mangold sind eine reiche Quelle für Kalzium. Diese Gemüse sollten im eigenen Saft gedünstet und mehrmals am Tag angeboten werden. Diese Sorten gehören zu den Gemüsen, die am nahrhaftesten sind, daher ist es sehr wichtig, dass Sie Ihrem Kind diese Gemüse anbieten und schmackhaft machen und ihm zeigen, wie vielfältig Essen schmecken kann. Dem Kind eine große Vielfalt von unterschiedlichen Geschmacks- und Konsistenzeindrücken zu geben, wird später eine große Bedeutung für die Ernährung haben. Kinder, die keine große Vielfalt von Nahrungsmitteln als Kleinkind kennenlernen, werden wahrscheinlich ihr Leben lang bei einer sehr eingeschränkten Ernährung bleiben.
Bohnen
Bohnen enthalten ebenfalls Kalzium. Die Bohnen müssen sorgfältig gekocht werden, damit sie verdaulich sind. Wir empfehlen, die Bohnen für mindestens 4 Stunden einzuweichen und dann das Wasser abzuschütten. Danach die Bohnen in einem Topf mit Kräutern der Jahreszeit und viel Wasser auf kleiner Stufe über Nacht oder mindestens 8 Stunden lang köcheln. Die Bohnen sollten sehr weich sein, sodass man sie mit einer Gabel leicht zerdrücken kann.
Früchte
Auch viele Früchte enthalten viel Kalzium und andere wichtige Mineralstoffe für die Knochenbildung und das Wachstum. Der Vorteil liegt dabei auch in der natürlichen Süße der Früchte, die von Kindern oft lieber gegessen werden als Gemüse. Trockenfrüchte wie Feigen, Aprikosen, Rosinen, Pflaumen und Datteln sind besonders kalziumreich, gefolgt von den frischen Feigen, Orangen, Kiwis.
Nüsse und Samen
Sesamsamen und Mandeln sind eine sehr gute Kalziumquelle. Sesam kann geröstet und dann über das Essen gestreut werden (z. B. als Gomasio – zusammen mit Salz in einer Pfanne geröstet). Ebenso kann es zu Mus gemahlen werden (Tahin).
Mit Mandeln kann man ebenso verfahren. Viele Eltern möchten gerne ihre eigene Mandelmilch zubereiten. Das ist einfach und sehr lecker. Wenn Kuhmilch gemieden wird, sind Mütter begierig darauf, einen gesunden Ersatz zu haben. Viele von uns wünschen sich ein milchähnliches Getränk, da ist die Mandelmilch (Siehe „Mandel-Rezepte″) eine wirkliche Rettung.
Übersetzt und bearbeitet von Jens Trautwein.
Quelle: http://iahp.org/dairy/
Blog von Janet Doman, 5. August 2015, The Institutes for the Achievement of Human Potential
Das „Institut für die Ausschöpfung des Menschlichen Potentials“ (IAHP) wurde von Glen Doman 1955 in den USA gegründet. Das Institut ist international bekannt für seine Pionierarbeit in der Forschung über die kindliche Gehirnentwicklung und mit seinen Programmen hilft es gehirngeschädigten Kindern, sich zu entwickeln, und fördert gesunde Kinder schon früh und bestmöglich.
Die wichtigsten Bücher von Glen Doman:
„Was können Sie für Ihr hirnverletztes Kind tun?“
„Wie kleine Kinder lesen lernen“
„Wie kleine Kinder rechnen lernen“
Einige Bücher von Glen Doman sind ins Deutsche übersetzt worden. Das IAHP bietet weltweit Kurse für Eltern an, leider noch nicht in Deutschland. Falls Sie Interesse daran haben, können Sie sich gerne bei uns melden, vielleicht ergibt sich ja daraus eine Möglichkeit, diese Kurse auch in Deutschland zu initiieren.
Foto: Adobe Stock © Ermolaev Alexandr