Tsampa Gerste Brei Teller

Seit Jahrtausenden wird in Tibet das sogenannte Tsampa traditionell aus Gerste hergestellt. Dazu wird Gerste auf besondere Art geröstet und anschließend vermahlen. Die im Korn enthaltene Stärke durchläuft während dieses Röstprozesses eine Umwandlung und wird uns dadurch verdaulich gemacht. Selbst für besonders empfindliche Naturen ist die Gerste dann leicht verträglich. Durch den Röstvorgang wird die Stärke in Zucker gespalten, diesen Vorgang nennt man Dextrinieren. 

Getreide allgemein braucht die richtige Vorbereitung, damit es von unserem Verdauungssystem optimal verarbeitet werden kann. Unvorbereitetes Getreide führt zu Versäuerung, Gärung, Blähungen, Verstopfung und Verschleimung, und damit ist der Genuss von unaufgeschlossener Stärke die Ursache von vielen Krankheiten.

Bei der Tsampa-Produktion wird die Gerste einem langen Röstprozess unterzogen und ist dadurch optimal vorbereitet; sie kann dann kalt oder heiß, roh oder erhitzt genossen werden. Die richtige Vor- und Zubereitung erschließt uns aus jedem Getreide den vollen Nährwert und wird dadurch zur Heilnahrung. Das Besondere an der Gersten-Tsampa ist, dass die Gerste durch diese Vorbereitung ein wohlschmeckendes, schnell zubereitetes, bekömmliches, sättigendes und sehr sparsames Nahrungsmittel wird. Es ermöglicht, eine schnelle Mahlzeit daraus zuzubereiten – sozusagen gesundes „Fast Food“!

Tibetanische Scherpas haben immer ein Säckchen Tsampa bei sich. Gegessen wird es als Brei, als Fladenbrot oder mit Wasser als Gerstenmilch. Mit dieser einfachen Nahrung erbringen sie Höchstleistungen, von denen die Menschen im Westen nur träumen können.

Auch Getreide wie Dinkel, Weizen, Hafer oder Roggen sollte immer mindestens ein bis zwei Stunden bei 90–100 °C im Backofen dextriniert und erst dann weiter verarbeitet werden, dies fördert erheblich die Bekömmlichkeit.

Der feine Geschmack des Tsampa kommt besonders gut zur Geltung, wenn etwas Fett dazu verwendet wird. (Die Tibeter verwenden traditionell Yak-Butter.) Besonders bekömmlich ist dabei Ghee (geklärte Butter), ebenso Sahne oder Öl.

Das vom Biohof Plangger in Österreich hergestellte Tsampa ist besonders fein vermahlen. Um es heiß zuzubereiten, muss man es erst mit etwas kaltem Wasser anrühren, damit es nicht klumpt.

Tsampa kann auch mit anderem, am besten dextriniertem Getreide gemischt werden.

Foto: Adobe Stock © Shannon

Siehe auch „Rezepte mit Tsampa″.


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