4. rhythmische Atemübung

Diese Übung soll, nachdem wir die ersten 3 Atemübungen praktiziert haben, täglich viermal vorgenommen werden, morgens gegen Osten, mittags gegen Süden, abends gegen Westen und vor dem Schlafengehen gegen Norden. Wir stehen dabei aufrecht wie bei der zweiten Übung, atmen in bekannter Weise mehrmals hintereinander rasch ein und aus und verlängern die letzte Ausatmung, bis die Lungen vollständig entleert sind.

Dann atmen wir langsam ein und heben gleichzeitig die rechte Hand hoch, sodass der Handteller dem Körper zugekehrt ist, und schwingen, während wir 7 Sekunden aus- und 7 Sekunden einatmen, den Arm vor dem Körper nach links im Kreis. Nachdem wir etwa 12 Kreisungen gemacht haben, halten wir den Arm über dem Kopf an, richten ihn senkrecht nach oben, ballen die Hand zu einer Faust und beugen den geraden Oberkörper in der Hüfte mit Schwung soweit vorwärts, dass die Knöchel der Faust möglichst den Boden berühren. Die Beine müssen dabei gestreckt bleiben. Dann atmen wir aus, gehen gleichzeitig in die aufrechte Ausgangsstellung zurück und lassen den Arm in seine natürliche Stellung zurückfallen und auspendeln. Darauf machen wir dieselbe Übung mit dem linken Arm.

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Die Übung kann abwechselnd mit jedem Arm bis zu drei Mal wiederholt werden. Die Armschwingungen müssen vollständig entspannt erfolgen, damit sich die Entspannung der Arme auf den ganzen Körper überträgt. Durch den kräftigen Ruck beim Vorwärtswerfen entsteht eine innerliche Nachschwingung und die Organe der Bauchhöhle werden in ihre richtige Lage gesetzt. Haben wir noch Säuren in uns, die unsere Beweglichkeit beeinträchtigen, dann verschwinden sie mit der Zeit und ein angenehmes Gefühl stellt sich in den Armen ein, denn es gibt nichts, was den Körper beweglicher und gelenkiger macht als der Atem. Wir bemerken nach einiger Zeit, dass diese Übung unnatürliche Körperformen in ihren natürlichen Zustand zurückbringt. Wir verlieren nicht nur den vorstehenden Unterleib und die aufgedunsenen Wangen, sondern auch der Hals, die Brust, die Arme nehmen wieder schöne und vollkommene Formen an, wodurch sich vollkommene Gesundheit zu erkennen gibt. Der Erfolg ist schließlich der, dass Versäuerungszustände wie Neuritis, Neuralgie, Rheumatismus und dergleichen infolge des besseren Blutumlaufs verschwinden.

Sollten trotz der Übung wieder Schmerzen auftreten, weil es sich um einen chronischen Zustand handelt, dann muss man die schmerzende Stelle alle 6 Stunden mit dem Handrücken oder mit der Faust klopfen. Man klopft nicht mit aller Wucht, sondern leicht und federnd, klopft sozusagen an und verstärkt die Schläge erst allmählich bis zum Crescendo. Zunächst aber muss man die leichte, angenehme, magnetische Wärme spüren und erst nach und nach elektrisiert man sich mit kräftigeren Schlägen, bis es heiß und heißer wird, was wir gerade erzielen wollten, um besseren Blutumlauf zu bekommen.

Die 4. Übung kann auch nach einer Mahlzeit vorgenommen werden, falls man überhaupt eine gehalten hat; wenn man vorher nicht gegessen hat, ist es umso besser. Hat man zuviel gegessen, dann begünstigt die Übung die Verdauung.

Die Hauptwirkung besteht aber in der Verfeinerung des Geschmackssinnes in leiblicher und geistiger Hinsicht, in der Bestärkung des Willens und der Widerstandskraft, in der leichten Überwindung schädlicher Gewohnheiten, wie Fleisch-, Alkohol- und Tabakgenuss, und in der Entwicklung des Sinnes der Fernwirkung oder Telepathie.

Die Widerstandskraft, die durch die Übung bestärkt wird, haben wir alle nötig. Je weiter wir gehen, je mehr wir uns entwickeln, je größere Geschäfte wir befolgen, umso mehr Widerstandskraft müssen wir besitzen. Wir werden uns der zunehmenden Widerstandskraft durch die Übung auch allmählich bewusst und spüren förmlich einen Druck der Festigkeit.

Gleichzeitig festigt die Übung den Charakter; wir sehen ein, dass wir vom natürlichen Wege abgewichen waren und kommen zu dem festen Entschlusse, die erlangte Freiheit zu behaupten und nie wieder in die Erniedrigung zurückzukehren. Der Geruch der Liköre, des bratenden Fleisches und Schweinefettes stößt uns ab.

Wir werden sorgfältig in der Auswahl der Speisen und Getränke und werden die Nervenkrankheit los, die man beschönigend Appetit nennt. Wir fangen an, auf die leise sanfte Stimme des Herzens zu lauschen und den Eingebungen des Inneren zu folgen. Kritik- und Klatschsucht und Heuchelei liegen weit hinter uns und wir fühlen, dass wir auf eine höhere Stufe der Entwicklung getreten sind. Durch die Körperstellung, die Armkreisungen und den Atem kommt eine Verbindung mit den elektro-magnetischen Schwingungen der Atmosphäre zustande, wodurch sich die Empfänglichkeit für Ätherschwingungen bestärkt oder entwickelt, ähnlich wie es beim Radioapparat der Fall ist.

Von Dr. O. Z. A. Hanish.
Auszüge aus der Mazdaznan-Atem- und Gesundheitskunde. Ausgewählt und bearbeitet von Jens Trautwein.

Die Melodie und ein Video zur 4. rhythmischen Atemübung finden Sie hier.


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