Um die Gesundheit zu erlangen und zu erhalten, um der Krankheit vorzubeugen und sich davon zu befreien, hat die Natur uns einige einfache Regeln gegeben, die wir kennen sollten. Durch die Einhaltung dieser Regeln wird unser Leben in Glückseligkeit ein ständiger Erfolg werden.
I. Man vermeide folgende Zusammenstellungen zu ein und derselben Mahlzeit: — Gemüse und Früchte (mit Ausnahme von Äpfeln, Beerenobst, Zitrusfrüchten, Bananen, Ananas, Knoblauch und Zwiebeln), — Eier und Milchprodukte oder Käse (außer wenn sie zusammen gekocht werden) — Eier und Pilze — Eier und Hülsenfrüchte — mehrere stärkehaltige Nahrungsmittel wie z. B. Getreide und Kartoffeln oder Getreide und Mehlspeisen (z. B. Müsli passt z. B. nicht zu Brot) und dergleichen. —
II. Zwei Mahlzeiten täglich für Erwachsene sollten genügen; wenn nötig ein leichtes Frühstück oder am besten morgens nur eine Tasse Kräutertee oder ein Glas Fruchtsaft.
Frühstück: einheimische, tropische oder subtropische Früchte, frisch gepressten Fruchtsaft, oder im Winter Trockenfrüchte; dazu rohe, leicht geröstete Getreideflocken, etwas frische Sahne und im Winter zur Ergänzung einige Pinienkerne, rohe Erdnüsse oder geschälte Mandeln. Ein heißes Getränk hinterher, wie z. B. Kaffee, Getreidekaffee, Tee, Kräutertee oder rohe, im Wasserbad erhitzte Milch. Keinen Zucker zu den Früchten und Säften.
Mittagessen: Salate, der Jahreszeit entsprechend, ungesäuertes Vollkornbrot, gedämpfte Gemüse, ein leichtes Vollkorngetreidegericht, um sich nicht für die Arbeit am Nachmittag zu beschweren; ein heißes Getränk je nach Bedarf.
Abendessen: Gemischte Salate aller Art oder eine Suppe, gedämpfte oder gebackene Gemüse, ein Vollkorngericht oder Hülsenfrüchte oder im Ofen gebackene Pellkartoffeln (Kartoffeln in der Schale).
Zur Abwechslung kann man bei einer Mahlzeit die Salate und Gemüse durch frische Früchte und Nachspeisen ersetzen.
III. Man trinke nicht während dem Essen, sondern eine halbe Stunde vorher und erst eineinhalb Stunden nachher. Man esse nicht zwischen den Mahlzeiten (Kinder ausgenommen).
IV. Für die einfachen oder die gemischten Salate (man mische aber nie mehr als 3 Sorten) nehme man je nach der Jahreszeit: Lattich, Endivien, Feldsalat, Chicoree, Spinat, Sauerampfer, Brunnen- und Gartenkresse, Löwenzahn, Radieschen, rohe Erbsen, Kohl, 2 bis 3 Spargel, Selleriestengel, Fenchel, Paprikaschoten, Gurken, Tomaten; je ein Gewürzkraut feingeschnitten, wie z. B. Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Dill, Thymian, Majoran, Salbei, Pfefferminze, Bibernell (Pimpinella), Schafgarbe und andere gesunde Wildkräuter; Zwiebel, Knoblauch, Veilchenblüten, Kapuzinerkresse, Rosenblätter. Im Winter rohes Sauerkraut und sämtliche Wurzelgemüse frisch gerieben wie: Karotten, Sellerie, rote Beete (Rote Rüben, Randen), Rettiche, Meerrettich, Pastinaken usw. aber je nur eine Sorte als Ergänzung zum grünen Salat.
Salatsauce aus kaltgepresstem Olivenöl und frischem Zitronensaft.
Kein Salz zu den rohen Salaten, aber einige Gewürze nach Belieben, wie Senfpulver, Ingwerpulver, Kümmel, Paprika, Cayenne oder Curry.
V. Man koche das Gemüse nie im Wasser, sondern man dünste es mit etwas Öl, bei kleinem Feuer, in einem gutschließenden Topf mit dickem Boden (Aryana-Topf) oder man bäckt es im Ofen. Grünes Gemüse nie mit frischer Butter kochen. Man verwende entweder Pflanzenöl oder geklärte Butter.
VI. Man ernähre sich, der Jahreszeit, dem Klima, seinem Temperament, seiner Arbeit, seinem Alter und seinem Gesundheitszustand entsprechend.
Im Frühling und im Sommer isst man viel Rohes, Grünes und frische Früchte ; man meide schwere oder erhitzende Gerichte, wie Suppen, im schwimmenden Öl Gebackenes, Aufläufe.
Im Herbst und Winter isst man mehr warme nahrhafte Speisen, ohne jedoch die täglichen Salate zu vergessen. Trockenfrüchte, wenn das frische Obst knapp wird und Mandeln, Pinienkerne und Nüsse zur Ergänzung.
VII. Man verwende nur Erzeugnisse bester Qualität, so frisch wie möglich und auf reinem Boden gewachsen. Man vermeide Konserven und unnatürliche Nahrungsmittel.
VIII. Man enthalte sich des gewöhnlichen Weißbrotes oder anderer mit Hefe gebackener Brote, der weißen Teigwaren, des weißen Zuckers und der gekochten Milch. Man verwende sehr wenig Salz und meide Essig, Kuchen, Süßigkeiten, Kaffee, Tee, Schokolade und andere Reizmittel.
IX. Man zwingt weder sich selbst noch jemand anderen zum Essen. Wenn kein Appetit vorhanden ist, wartet man, bis der natürliche Hunger sich wieder einstellt.
X. Man bringe Abwechslung in die Ernährung. Man verpflichte nicht alle Menschen dasselbe zu essen. Man lasse einem jeden die freie Wahl, seiner Veranlagung entsprechend. Kinder brauchen mehr aufbauende Nahrungsmittel als Erwachsene. Zur Zeit der Reife meide man alle erhitzenden Nahrungsmittel, besonders Eier und Käse. In vorgerücktem Alter begnüge man sich mit wenig. XI. Man esse täglich etwas Rohes, um die Ausscheidung zu unterstützen und die Erneuerung der Zellen zu fördern. XII. Man werde niemals pedantisch, stehe aber stets treu zu den Grundprinzipien.
Eier, Butter, Käse, Milch, Sahne sind die Nahrungsmittel, die uns den Übergang von der Fleischkost zur vegetarischen Lebensweise erleichtern. Hat man aber seinen Körper gereinigt und gelernt sich wissenschaftlich, seinem Temperament entsprechend, zu ernähren, so benötigt man sie immer weniger.
Auszüge aus der Broschüre „Esset mehr Weizen“.
Zusammengestellt von Lydia Bansi und P. Martin. Bearbeitet von Jens Trautwein.
Hier können Sie die Broschüre „Esset mehr Weizen“ bestellen.