Stärke macht schwach!

Paradoxerweise ist Stärke genau der Teil des Getreides, der dem Menschen bei der Verdauung von Getreideprodukten am meisten Probleme bereitet und dadurch Verursacher vieler Krankheiten bis hin zur Zuckerkrankheit ist. Die Stärke muss, um vom Menschen richtig verwertet werden zu können, im Organismus in Zucker umgewandelt werden. Dieser Verdauungsvorgang benötigt Energie und um diese Energie bereitzustellen, wird sie an anderen Stellen des Körpers „abgezogen“, zum Beispiel bei der Muskel- oder „Denkarbeit“. Vielen ist das Gefühl der Schwere nach einer reichhaltigen Mahlzeit mit Brot, Teigwaren oder Getreidegerichten bekannt. Kein Wunder, dass dann der Elan zu nichts weiterem mehr ausreicht, als den Abend vor dem Fernseher zu verbringen. Schade um die schöne Zeit, in der man so viel produktiv leisten, seine täglichen Pflichten erledigen oder an seiner geistigen Weiterentwicklung arbeiten kann.

Um dem Körper diese Kraftanstrengung zu erleichtern, muss der Umwandlungsprozess der Stärke schon vorher vollzogen sein.

Keimung: Getreide wird bis zum Keimen in Wasser eingeweicht (Weizen ca. 36 Stunden) und das Einweichwasser mindestens zweimal täglich erneuert. Durch das sich entwickelnde Leben im Korn kommt es zu einer Umwandlung der Stärke – außerdem nimmt der Gehalt der wertvollen Vitamin- und Nährstoffe um 50 % bis 600 % zu. Dieser gekeimte Weizen ist dann das Ausgangsprodukt für Brote, Bratlinge, Breie und Schleime oder als Zugabe zu allen anderen Obst- und Gemüsemahlzeiten.

Dextrinieren (Bräunen): Um Stärke in Dextrin (Vorform der Dextrose/Traubenzucker) umzuwandeln, ist eine Temperatur von mindestens 84 °C notwendig. Daher werden alle stärkehaltigen Getreideprodukte für 1–2 Stunden auf ca. 90 °C in der Pfanne oder im Backofen erhitzt. Das gilt für Flocken genauso wie für Mehl, Brot und Teigwaren. Bei Flocken und Mehl erhöht sich dadurch die Haltbarkeit und die ganzen Getreidekörner sind nach dem Dextrinieren noch keimfähig! Durch das Dextrinieren verkürzt sich die Kochzeit von mehreren Stunden auf 1 Stunde. Bei Getreideflocken, die 6 Stunden eingeweicht wurden, reichen 20 Minuten Kochzeit.

Reis wird 22 Minuten im brodelndem Wasser gekocht, dann abgegossen, kalt abgeschreckt und mit so viel Wasser, wie der Reis aufnehmen kann, wieder gekocht, bis er weich ist.

Auszüge aus Mazdaznan-Ernährungskunde und der Broschüre „Esset mehr Weizen“. Bearbeitet von Jens Trautwein.
Foto: Adobe Stock © ratmaner


Hier können Sie die Mazdaznan-Ernährungskunde als Buch bestellen.
Hier können Sie die Broschüre „Esset mehr Weizen″ bestellen.

Weiterführende Beiträge aus der Mazdaznan-Lebenswissenschaft

Brot, unser liebstes (Sorgen-)KindBrot, unser liebstes (Sorgen-)Kind
Teil 1: Hefe, Sauerteig, Backferment Bei deutschen Mahlzeiten darf eines nicht fehlen: Brot. In jeder Form und Farbe, als Brötchen, Weiß-...
Mehl richtig mahlen, richtig backenMehl richtig mahlen, richtig backen
Die im Handel üblicherweise erhältlichen Mehltypen sind in der Regel alles Auszugsmehle, enthalten also nicht alles, was das ganze...
Gersten-TsampaGersten-Tsampa
Seit Jahrtausenden wird in Tibet das sogenannte Tsampa traditionell aus Gerste hergestellt. Dazu wird Gerste auf besondere Art geröstet und...
Rezept: Energiebrot (ohne Mehl)Rezept: Energiebrot (ohne Mehl)
Ein veganes Brot ohne Mehl, also frei von Laktose und Gluten. Die Zutaten bestehen aus Körnern, Samen und Nüssen, die viele wichtige...
Frühjahrs-Rezepte: Grüne SuppenFrühjahrs-Rezepte: Grüne Suppen
Aus dem Kochbuch „Vegetarische Perlen ‒ für das ganze Jahr“von Ester Andersen Rezepte für 4 Personen Brennnesselsuppe 225 g Zwiebeln200 g...
Die Gerste als HeilnahrungDie Gerste als Heilnahrung
Viel Kraft in einem kleinen Korn Gerste ist in vielen Gebieten der Erde schon immer als gesundheitsförderndes Getreide bekannt. Sie ist...