Tierkreiszeichen Sternzeichen Waage

Vom 21. September bis 20. Oktober

Wenn wir die Jahreszeiten betrachten, so finden wir, dass jede Jahreszeit ihre Besonderheiten hat und dass sich diese Besonderheiten in allen möglichen Beziehungen zur Geltung bringen. Deshalb gab schon der Heiland den Rat: „Lies, während du gehst!“ Lies im offenen Buch der Natur, lies die Sterne des Nachts, lies das Abnehmen und Zunehmen des Mondes!

Durch solchen Wechsel gibt es Änderungen in der Erdatmosphäre, nicht durch den Mond, sondern durch die veränderten Stellungen der Erde und des Mondes in den Ätherreichen. Diese Änderungen drücken sich im Naturgeschehen aus, sodass Blüten, Blumen und Früchte hervorkommen entsprechend ihrer Art und der Zeit, die ihnen in der Umlaufzeit der Erde bestimmt ist. Jeden Tag nimmt die Erde eine andere Stellung in ihrer Bahn ein, und jede andere Stellung hat eine andere Wirkung auf das Pflanzenwachstum und alle anderen Vorgänge in der Natur.

Beachten wir diese sich beständig ändernden Stellungen der Erde im Hinblick auf das Weltall oder auf die Himmelskörper, so finden wir die entsprechenden Wirkungen. Das Verhältnis aller dieser Weltenkörper zu den verschiedenen Erdstellungen verursacht Zustände auf der Erdoberfläche, die das entsprechende Wachstum der verschiedenen Pflanzen zur Folge haben und durch das Planetenwesen auf Tiere und Menschen weiterwirken. Also übt nicht das Planetenwesen an sich Einfluss aus, sondern es entstehen infolge der wechselnden Stellung der Erde gegenüber den einzelnen Planeten unterschiedliche elektromagnetische Mächte und Kräfte, die sich unterschiedlich auf die Erdatmosphäre und die Erdoberfläche auswirken.

Wenn wir nun Astrologie nicht von einem voreingenommenen Standpunkt aus studieren wollen, dürfen wir die grundlegenden Eigenschaften der Tierkreiszeichen nicht aus den beständig wechselnden Stellungen der Erde in ihrer Bahn herauslesen wollen. Wenn wir dann bei unseren Studien zum Waagezeichen kommen, müssen wir uns mit dem vertraut machen, was das Waagezeichen grundsätzlich bedeutet und bewirkt und warum unsere Vorfahren dieses Sternbild mit einer Waage verglichen haben.

Das Waagezeichen ist das mittlere Zeichen der Luftdreiheit und das Zeichen der Tag- und Nachtgleiche und bedeutet, dass der Herbst oder die Zeit des Erntesegens kommt. Das Wesentliche am Waagezeichen sind die Waagschalen, in denen jedes Ding gewogen oder von allen Seiten begutachtet wird. Während des Waagezeichens wird von den Menschen erwartet, dass sie die nicht leicht verderblichen Naturerzeugnisse ernten, deren Gewicht oder Wert feststellen und sie für künftigen Gebrauch einlagern. Leicht verderbliche Erzeugnisse werden verbraucht, sobald sie ausgereift sind, oder man trocknet sie oder macht sie ein, macht sie also haltbar, damit sie in den Monaten verbraucht werden, in denen die Natur keine Nahrungsmittel für Menschen und Tiere hervorbringt. Es ist also die Zeit, in der die Dinge abgewogen und erwogen werden.

Wer im Waagezeichen geboren ist, hat also von Natur aus Anteil an diesen Eigenheiten der Erntezeit. Aber wir dürfen die Menschen nicht nur vom Standpunkt des Geburtszeichens beurteilen, da das Steinbock- und das Wassermannzeichen den ersten und zweiten Monat der vorgeburtlichen Zeit decken und die Charakterzüge des Geburtszeichens mildern oder verstärken. Das gilt besonders für das Wassermannzeichen, das auch zur Luftdreiheit gehört. Das Steinbockzeichen beeinflusst die Planungen und das Wassermannzeichen die Verwirklichung des Körperbaus.

Die Natur ist genau in allen ihren Wirkungen, sodass sich alle Waageleute im Wesentlichen ähnlich sind. Aber die örtlichen Verhältnisse, die vorgeburtlichen Einflüsse und die Temperamentsverfassung lassen mehr oder weniger große Unterschiede zutage treten. Die Waageleute sind keine Forschernaturen, suchen aber doch ihre Kenntnisse zu erweitern und sind dabei bis in die Kleinigkeiten genau. Obwohl sie wissbegierig sind, sind sie nicht neugierig, außer sie haben eine „Stülpnase“, aber eine aufwärtsgerichtete Nasenspitze deutet bei allen Zeichen auf Neugierde; es handelt sich dabei nicht um ein charakteristisches Merkmal eines bestimmten Zeichens. Von Natur aus sind die Waageleute selbstbeherrscht, freundlich, rücksichtsvoll und liebenswürdig.

Um die besonderen Eigenschaften für irgendein Zeichen leicht zu bestimmen, müssen wir die Temperamentskunde, die Schädelkunde, die Gesichtskunde und auch die Handlesekunst studieren und zu Hilfe nehmen. Die Kopfform, die Backenknochen, das Kinn, die Farbe der Augen, alles weist auf besondere Eigenheiten hin. Die Schädelkunde offenbart die Kraft und Stärke der Gaben und Talente, je nach der Kopfform. Die Handlesekunst lässt durch die Handlinien gewisse Eigentümlichkeiten erkennen. Nehmen wir außerdem noch die Temperamentskunde zu Hilfe, dann können wir von jedem Einzelnen eine vollständige Biographie mit allen individuellen Eigenheiten geben, können sogar ungefähr bestimmen, wie der Lebensweg des Einzelnen verlaufen wird, und sogar ungefähr die Zeit schätzen, zu der der Einzelne diese irdische Ebene verlässt und in die Unendlichkeit, die Quelle allen Seins, zurückkehrt.

Volle Beachtung verlangen der 1. und 2. Monat nach der Empfängnis, also im Falle der Waageleute das Steinbock- und das Wassermannzeichen, deren prinzipielle Eigenschaften sich dem Kind aufprägen. Der 1. Monat nach der Empfängnis dient der Planung des körperlichen Aufbaues, der im 2. Monat nach der Empfängnis beginnt. 28 Tage stehen für die Planung zur Verfügung, wobei alle Einzelheiten festgelegt werden und im 2. Monat beginnt der körperliche Aufbau, der die charakteristischen Züge des Wassermannzeichens voll zur Geltung bringt in Verbindung mit den charakteristischen Zügen des Waagezeichens als des Zeichens des Geburtsmonates.

Die charakteristischen Züge der übrigen Zeichen, die in der Aufbauzeit noch durchlaufen werden, treten weniger deutlich oder gar nicht hervor, es sei denn, der Mensch wünscht sich diese oder jene Eigenschaft besonders und tut das Nötige zur Verwirklichung. Durch Konzentration und Ausdauer gelingt ihm das auch dank der im menschlichen Körper vorhandenen geistigen Kräfte, über die die göttliche Individualität im Herzen verfügt.

Die Waageleute sind arbeitsam, strebsam, freigebig und verlassen sich auf ihre innere Führung. Die Waagschalen neigen sich leicht und oft sinkt die eine abwärts wegen ihres Gewichtes, während die andere unbenutzt und leer hochgeht. Wenn sich die Waagschalen das Gleichgewicht halten, leisten die Waageleute viel Gutes. Sie wirken bezaubernd und wissen das auch, sodass sie dazu neigen, leichtsinnig zu spekulieren. Die Frauen sind nicht so wagehalsig wie ihre Brüder, sondern eher gleichgültig in Geldangelegenheiten, ausgenommen den Fall, dass sie in geschäftlicher Hinsicht besonders befähigt sind. Es liegt in der Natur der Waageleute, dass sie sich leicht und sicher emporarbeiten, da die reine Luft das Element ist, das ihnen von Natur aus zukommt.

Zu den Grundzügen der Waageleute gehören ihre große Berechnungs- und Zahlengabe oder Kalkulation und Mathematik, wodurch sie zugleich über ein gutes Gedächtnis verfügen. Von Natur aus haben sie auch ein gutes Begriffsvermögen und gute Eingebung oder Intuition. Sie sind nicht übereifrig und nicht übereilig, sondern erwägen alles, bevor sie Versuche anstellen. Sie geben gute Bankleute,  Finanzleute,  gewissenhafte  Spekulanten, sichere Mechaniker, die zuverlässig arbeiten.

Sie sind selbst keine schöpferischen Künstler, lieben aber Kunstgegenstände; deshalb finden sich unter ihnen nur selten große Musiker, Maler und Bildhauer. Aber sie geben gute Helfer in Modeateliers, weil sie großen Wert auf die äußere Erscheinung legen, auch bei sich selbst persönlich. Im Essen sind sie bescheiden, nicht anspruchsvoll, aber vorsichtig und gewissenhaft. Sie lieben nett angerichtete Speisen; aber sie müssen rein und nahrhaft sein. 

Ihre eigenen Angelegenheiten beschäftigen sie vollauf, so dass sie sich nicht in anderer Leute Angelegenheiten mischen. Sie nehmen das Leben, wie es ist, freuen sich an allem, sind aber nicht überschäumend, sondern maßvoll, ökonomisch, haushälterisch und sparsam. Schon in der Jugend fangen sie an zu sparen, weil sie für die Zukunft voraussehen und voraussorgen. 

Weil sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, denken sie nicht an Misserfolg, Armut, Krankheit oder körperliche Störungen, sondern gehen ihren eigenen, geraden und sicheren Weg, sehen ihr Ziel vor sich und sind sicher, dass sie es erreichen. Sie halten sich deshalb frei von Einflüssen und Suggestionen und leben in der Atmosphäre ihres eigenen Zeichens. Wenn sie wichtige Entscheidungen zu fällen haben, sind sie am besten für sich allein und verlassen sich auf ihre innere Führung. 

Gewöhnlich heiraten die Waageleute erst in vorgerückten Jahren, weil sie ihre Zukunft gesichert sehen möchten und sie es für unrecht halten, dass einer den anderen ins Unglück stürzt. Sie sind der Ansicht, dass jeder Ehepartner zunächst sein eigenes Lebensrätsel für sich lösen soll, sodass sie die Hülle und die Fülle haben, wenn sie den gemeinsamen Lebensweg antreten. Die Ehe von Waageleuten auf der einen Seite und Schützen- oder Wassermannleuten auf der anderen Seite läuft meist harmonisch.

Die im Waagezeichen geborenen Kinder sind oft nicht leicht zu verstehen, da sie starke Einbildungskraft besitzen. Aber im Allgemeinen sind sie verständig, höflich, liebevoll und zärtlich. Meist verfügen sie über gute Anlagen und offenbaren große Erfolge, wenn diese gepflegt werden.

Leute, deren vorgeburtliche Aufbauzeit nach den 28 Planungstagen im Waagezeichen liegt, bringen die Grundzüge des Waagezeichens deutlicher zum Ausdruck als solche, die im Waagezeichen geboren sind, weil diese die Grundzüge erst entwickeln müssen, wozu Zeit notwendig ist, während im ersten Fall die Grundzüge schon eingebrachtes Gut sind. Im zweiten Fall, wenn jemand im Waagezeichen geboren ist, bringt er entweder etwas Einfluss vom vorhergehenden Jungfrauzeichen mit oder nimmt etwas von den Zügen des folgenden Skorpionzeichens an, je nachdem der Geburtstag näher am Jungfrauzeichen oder näher am Skorpionzeichen liegt.

Was wir alle nötig haben, ist also, dass wir uns an die Grundzüge der Zeichen halten, in denen wir empfangen worden sind, den körperlichen Aufbau begonnen haben und geboren worden sind und dass wir unsere Fähigkeiten in der Richtung dieser Grundzüge anbringen, weil wir dann leicht und sicher Anteil an allem erlangen, was uns von Natur aus zusteht.

Jeder ist also von Natur aus so gestellt, dass er seine Fähigkeiten nützlich und erfolgreich anbringen kann, und es gelingt ihm auch, wenn er sich „auf die Seite des Herrn“ stellt, die ewigwirkende Intelligenz in sich selbst erkennt und anerkennt und die rhythmische Atmung pflegt. Denn die rhythmische Atmung bestärkt die Lungenmuskeln so, dass diese die belebenden Elemente der Atmosphäre nicht nur an sich ziehen, sondern sie auch den Lungenfellen zur weiteren Konvertierung oder Umwandlung zuleiten, sodass wir körperlich und geistig immer mehr ausgeglichen, geläutert, belebt und mehr und mehr vergeistigt werden.

Die Astralfarben der Waageleute sind Schwarz, Karmesinrot und Hellblau. Ihre Edelsteine sind Diamant und Opal. Der Kontrollplanet ist die Venus.

Von Dr. O. Z. Hanish. Auszüge aus „Mazdaznan – Die 12 Tierkreiszeichen“.
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