Einer der wichtigsten, vielleicht sogar der wichtigste Prozess, der Leben auf dieser Erde erst ermöglicht, ist den meisten noch völlig unbekannt: Autophagie (Synonym: Autophagozytose). Der Begriff Autophagie wurde aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet so viel wie „sich selbst fressen“. Erst in den letzten Jahren beschäftigt sich die Wissenschaft mit diesem Phänomen und erkennt nach und nach die große Bedeutung dieses „Selbstkannibalismus“ unseres Körpers beziehungsweise unserer Körperzellen.
Autophagie – Müllabfuhr und Recycling der Zellen
In den Zellen können zelleigene Bausteine abgebaut, zerlegt und als Energielieferant wiederverwertet werden. Bei Energieknappheit, z. B. in Hungerperioden oder bei Nährstoffmangel, bezieht sich dies auf Bestandteile der Zelle, die nicht überlebensnotwendig sind, die also wegrationalisiert werden können, weil sie für das Überleben der Zelle nicht primär wichtig sind. Aber auch außerhalb solcher Notzeiten dient der Vorgang zur Reinigung, zum Schutz und zur Erneuerung der Zellen, indem schädigende Zellbestandteile, z. B. Bakterien und Viren, unschädlich gemacht werden. Doch nicht nur das – der „Müll“ wird nun gleich dazu benutzt, um Energie zu erhalten und um die Zelle wieder aufzubauen und zu reparieren, also das Leben der Zelle sicherzustellen und zu fördern.